Freitag, 1. Juli 2022

Erster Urlaubstag - (Tag 5)

 Tag 5 - wir haben alle Sachen, die Koffer sind verschickt und da wir ja zur Sicherheit einen Tag mehr geplant haben, ist heute frei. Was nach dem ganzen Anreisestress auch wirklich gut ist. L. erstellt eine Gruppe bei Signal zum Bilder teilen mit den Familien und nennt sie "Norwegen mit Umwegen".

Spoiler/Protipp: TUT DAS NICHT.

Also die Benamsung. Ne Gruppe könnt ihr ruhig bilden.

Was macht man an einem freien Tag in Norwegen? Klar, man geht auf den Berg hinterm Ort. Das machen wir auch. Wir starten recht ruhig mit Frühstück. L. ist immer noch dabei Programme zu installieren, die er zum Arbeiten benötigt. Aber so langsam scheint das Notebook wieder okayish zu laufen. Ich mache Brote, packe Äpfel und Getränke zusammen und dann geht es los. Zuerst gehen wir an der kleinen Hafenanlage vorbei und schauen, ob der Elch noch da ist. Ist er nicht.

Dann geht es ein Stück die Straße hinauf und schon liegt vor uns ein typischer Wandertrampelpfad, dem wir problemlos folgen können. Vor und nach uns sind auch ein paar Leute. Auf dem Gipfel sind auch schon ein paar Frühaufsteher angekommen. Weil meine Beine echt müde sind und meine Lunge protestiert, machen wir alle paar Höhenmeter Pause, damit ich atmen kann. Während ich atme, die Landschaft knipse und den Blick über den Fjord genieße, klingelt Ls Telefon. Er kann dann leider nicht mehr atmen und den Ausblick genießen, weil er einem Kunden erklärt, wie man ein Dingens ins WLan kriegt und welche IP-Adresse dieses Dingens haben muss, damit es funktioniert. Nur falls Leser sich überlegen, ob es supertoll wäre als IT-Guy selbst und ständig zu sein.

Die Temperatur erreicht schnell etwa 30°C, es ist eine Affenhitze. Zum Glück haben wir selbst für die kurze Tour genug zu trinken dabei. Ich schwitze schon nach ein paar hundert Metern komplett durch. Nein, das ist keine "normale" Temperatur für diesen Breitengrad. Alle Norweger genießen das, aber erwähnen auch, dass es sehr selten ist.

Innerhalb einer Stunde arbeiten wir uns die 297 Höhenmeter auf den Nattmalsfjellet hinauf und lassen die großartige Landschaft auf uns wirken. Auf den höchsten Bergen liegt noch Restschnee, der Rest der Hänge grünt und blüht und summt (alles voller Viecher!!!!). Auf der einen Seite schauen wir aufs Dorf runter, die Bucht des Fjordes wir beiderseits von hohen Bergen eingefasst. Daneben der nächste Fjord, der sich an uns vorbei bis nach Tromsö dahinwalzt. Wir können bis zur Stadt samt Brücke zum Flughafen hinüberschauen. Es ist wie immer alles sehr spektakulär hier.

Also bis auf das Viechzeugs. Wir essen recht schnell im Stehen unser Brot und versuchen in Bewegung zu bleiben. Wir gehen ein Stück auf die andere Seite des Berges und können von dort ein recht langes Stück der Straße sehen, auf der wir morgen radeln werden. Ui ui ui.

Wir nehmen den Rundweg zurück ins Dorf, der näher am Fluss vorbei geht. Dieser fällt im Ort weiß gischtend herab und wird deshalb auch "Frozen Waterfall" genannt. Im Winter mit Eis und Schnee drumrum macht er seinem Namen sicher alle Ehre.

Wir steigen erst ein Stück Richtung Wasserfall hinab und biegen dann wieder ab. So ist die Steigung nicht so stark (gut für mich) und zwischendurch fotografiere ich die vielen blühenden Pflanzen. Manche davon kann ich mit der wunderbaren Flora Incognita App bestimmen. Ich glaube, ich hätte gerne ein Buch über arktische Flora.

Der Weg endet auf der Straße an der unsere Hütte liegt. Wir sind zurück und plötzlich bin ich unendlich müde und erschöpft. Ich dusche und mache einen recht langen Mittagsschlaf. Hatte ich auch ewig keine Zeit mehr zu. Allerdings verpasse ich das "Nap-Zeitfenster" und schlafe länger, so dass ich mich danach fühle, als wäre ich überfahren worden. Naja, für heute haben wir nix mehr vor.

Ich koche Nudeln mit Käse und Tomaten. Dann kopieren wir Bilder von Handys und Kameras auf das wieder laufende Notebook. Always have a backup!

Dann bin ich auch schon wieder müde, lese noch eine ganze Weile. Wir schauen eine Folge Doctor Who und dann bin ich zack eingeschlafen. L. geht noch eine Runde raus und fotografiert. Er berichtet später, dass gegen Mitternacht richtig viel Jungvolk und auch Leute mit Hunden unterwegs waren. Kann man auch verstehen. So spät sind die Viecher zum Glück schlafen gegangen, es ist angenehm warm, ohne dass man sich zu Puppenlappen schwitzt und die Sonne scheint toll.