Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.
Tag 1 nachdem der Mann wieder aus der Reha zurück zu Hause ist. Gestern ging es ja direkt los mit dem Familienalltag. Unser Hänger wollte weder blinken noch überhaupt irgendein Licht machen. Also bauten wir die komplette Hängerelektrik neu. Dauerte (viel) länger, als gedacht, aber am Ende blinkte und leuchtete der Hänger wieder so, wie er sollte.
Das war auch gut so, denn heute wollen wir zum Kompostwerk fahren, um Humus zu hole (nicht mit Hummus zu verwechseln). Das Wetter ist sehr schön, wenn auch windig-frisch und nach einer kurzen Haushaltsrunde gehen M und ich raus in den Garten. Am Zaun entlang soll ja irgendwann mal eine Hecke wachsen. Alle nicht angewachsenen Büsche vom letzten Jahr habe ich bereits rausgezogen. Heute entkrauten wir dort und schauen nach den Bodendeckern. Die wachsen prima.
Gegen Mittag kommt L. mitsamt der Anhängerkupplung am Auto. Da unser Auto (wahrscheinlich-möglicherweise-eswirdZeiteszuerfahren) mit Kupplung für immer kaputt ist, können wir netterweise den Hänger an Ls Auto hängen. Die Männer fahren los zum Kompostwerk.
Die Kinder waren mit dem Wägelchen losgezogen, um am Waldrand Stöcker / Astreste zu sammeln. Wir wollen zwei Wege anlegen. Zwei Trampelpfade haben sich zum Hühnerstall etabliert und diese wollen wir durch dickere Äste begrenzen und in der Mitte mit Rindenmulch auffüllen. Gras wächst dort eh nicht und nach dieser Wintersaison ist es nur matschig und schlammig.
Die Kinder rollern mit tolle Ästen an, die wir schon mal grob als Weg hinlegen. Macht sich ganz gut.
M. und L. kehren mit Brötchen und einem Anhänger voll Humus zurück. Wir essen gemeinsam Mittag, dann macht L. sich wieder auf den Weg. Pause hier für alle. M. holt eine Folge Mandalorian auf, ich schlafe auf dem Sofa ein. Die Kinder sind am PC verschwunden.
Offensichtlich fehlen mir dann ein paar Stunden des Nachmittags. Macht nix. Noch ist ja frei. M. ist mit den Kindern eine Runde Radfahren. Ich ziehe mich auch an, um mehr Sonne abzukriegen und laufe meine übliche Spazierstrecke ab. Mühsam heute, sehr mühsam. Aber es ist immerhin sehr sehr schön. Ich sehe Rotmilane und Krähen, Meisen, Rotschwänze und höre zwei Spechte, die um die Wette hämmern. Sehen kann ich sie leider nicht. Amseln rascheln im Gebüsch. Überall kommen Blätter, Knospen und Blüten hervor. Es wird so ganz richtig Frühling. Ich spaziere durch ein Meer von Bärlauch in einer großen Knoblauchgeruchswolke. Da wir morgen unsere traditionelle Bärlauch-Wanderung machen wollen, nehme ich heute aber keinen mit.
Zurück zu Hause essen wir alle gemeinsam Abendbrot. Danach macht M. sich auf den Weg in die große Stadt. Er ist mit L und einem anderen Kumpel zum Dune-spielen verabredet. Ich schaue mit den Kindern daher noch eine Farmfolge und dann gehen wir bald alle recht früh ins Bett.
