Montag, 12. August 2019

12 von 12... (im August)

Wie jeden 12. des Monats sammelt Caro. Wir sind auf der Rückreise von Norwegen auf der Fähre Stavanger - Hirtshals. Den 12 Bildern geht eine eher gruselig-wellige Nacht voraus.


Frühes Packen auf dem Fjordline Schiff kurz vor Einlaufen in Hirtshals.


Seid unserer letzten Überfahrt hat sich auf dem Schiff ein Starbucks eingekauft. Juhu! Guter Kaffee!


Noch mal draußen gucken.


Und das Wetter begutachten. Die Überfahrt war... wellig.


Kontrastprogramm zu den letzten zwei Wochen. Platt. Alles flach und gerade.


Frühstücksstopp in Aalborg.


Hier gibt es sogar zwei schicke Gullideckel. Wir frühstücken im "Penny Lane" - kann ich empfehlen.


Zweiter Stopp im Café Hattesgaard in Rømø. Die haben ein schickes Klo.


Und sehr sehr guten, unglaublich leckeren Kuchen! Und Kaffee... deshalb machten wir da auch eine Pause. Wer weiß, wann man mal wieder hier lang kommt.


Kinder austoben am Strand.


Rømø - wieder windig, fast stürmisch und etwas kühl.


Und dann müssen wir doch los. Weiter noch.

Nach einigen Stunden Fahrt, die sich doch etwas hinzogen, übernachten wir heute in Süderlügum, direkt an der dänisch-deutschen Grenze. Das man zurück in Deutschland ist, kriegen wir auch direkt mit dem Holzhammer gezeigt. Kein Telefonempfang, kein Datennetz, nix. Online-Stille. Bananenrepublik. Auch sonst zeigte unser kurzer Aufenthalt dort viel deutsche Rückwärtsgewandheit. Schade.

Montag, 5. August 2019

WmdedgT... (im August)

Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.

Wegen Urlaub etwas verspätet, aber das macht ja nichts.

Wir erwachen morgens in Skånevik bei recht bezogenem Himmel und starten daher mit einem gemütlichen Frühstück. L. und die Leihoma sind ja gestern in die Hütte neben uns gezogen und so gibt es ab heute Frühstück für alle gemeinsam. Etwas stressig ist es, weil man ja dauernd rausgucken muss. Die Tümmler könnten ja vorm Fenster schwimmen.

Es ist auch am späten Vormittag immer noch recht bewölkt. Trotzdem packen wir die Rucksäcke. Regenzeug, Snacks, Wasser zum Trinken, Wasser zum Kochen, Kochutensilien. Ich lege lieber eine Lage Klamotten zuviel raus, denn irgendwie ist es auch frisch. Das soll uns aber heute von nichts abhalten.

Wir fahren ein paar Meter in den Ort und suchen dann nach einem Parkplatz, bzw. dem Einstieg zur Wanderung zum Håfjellet. Drölfzig Kurzen und einige Höhenmeter auf einer (meiner Meinung nach) sehr engen einspurigen Straße finden wir auch die entsprechenden Schilder, aber keine Parkmöglichkeit. Also wieder ganz runter ins Dorf und dort geparkt. Müssen wir eben direkt auf Seehöhe starten. Was den Vorteil mit sich bringt, dass wir noch einen kurzen Versorgungsstop in der wirklich sehr guten Bäckerei machen können.

Es geht eine ganze Weile die Straße wieder rauf, das ist schon anstrengend, aber wir werden unterwegs mit Himbeeren und Johannisbeeren beglückt. Es ist einfach so unglaublich herrlich hier überall.

Kurz darauf gelangen wir zum Einstieg der Wanderung. Es geht von der Straße runter, an einem Grundstück entlang und dann direkt sehr steil im Wald den Berg hinauf. Teilweise klettern die Kinder, jeder Schritt muss vorsichtig gesetzt werden. Würde ich nicht vollkommen mit Atmen beschäftigt sein, würde ich mich fragen, ob man dort bei regennassem Wetter wieder herunter kommt. Aber ich muss ja atmen.

Die Kinder turnen vor, haben sehr viel Spaß und ich bin beeindruckt, dass der Weg so gut ausgeschildert ist. Alle paar Meter entdecken wir einen rot bemalten Holzpflock. Da gab es auch schon andere Wanderungen in Norwegen, wo es eventuell mal Pflöcke gegeben haben könnte.

Recht fix erreichen wir das erste kleine Zwischenziel, an dem der Weg sich teilt. Wir wollen weiter hinauf, sind aber auch für jede Atempause dankbar, denn es ist wirklich sehr steil. Auf 300 Höhenmetern machen wir eine Snackpause. Um uns herum wächst unglaublich grünes, weiches Polstermoos, knorkige Birken, kleine und größere Nadelbäume. Ich bin jedes Mal wieder entzückt davon, wie ein echter Wald aussieht. Ein Wald, in dem niemand umgestürzte Bäume raus nimmt, in dem aufgeräumt wird, in dem der Boden immer braun, statt sattgrün überwachsen ist. Die Artenvielfalt um uns herum ist sehr viel größer, als zu Hause. Es gibt Gräser, Moose, verschiedenste kleine Büsche, Laub- und Nadelbäume in allen Größen, es summt, brummt und krabbelt. Außerdem ist der Wolkenhimmel inzwischen viel aufgelockerter und die Kraxelei lässt uns schwitzen. Zeit, eine Lage auszuziehen.

Kurz darauf wird der Weg zusätzlich noch sehr nass und moorig. Wir scheinen auch den Weg verloren zu haben, denn von roten Pflöcken fehlt jede Spur. M und L folgen je einem Trampelpfad, während ich mit den Kindern warte. Schließlich hat M Glück und entdeckt einen abgesägten Ast und kurz darauf auch die nächste reguläre Markierung. Wir versuchen trockenen Fußes durch das Moor zu kommen.

Eine Weile nimmt die Steilheit etwas ab, dafür hören wir Schafe läuten und links von uns eröffnet sich eine Wiese, nur wenig durchsetzt von kleinen Birken. Überhaupt werden die Bäume niedriger, krumpeliger, wettergegerbter.

Ein Blick zurück zeigt, dass der Fjord weit unter uns liegt. Blauer Himmel dazu und Sonne, es ist herrlich. Aber noch liegt ein gutes Stück vor uns. Wir kraxeln weiter, ich übernehme von M den Rucksack, sein Bein schwächelt etwas. An einer Gabelung sehen wir unter uns eine Straße. Der Rückweg wird wohl einfacher sein. Kurze Überlegung, ob M lieber zurück geht. Nein, er möchte weiter. Wir finden einen riesigen Pilz, den wir nicht sicher bestimmen können. Ich lade fix eine Pilzerkennungs-App runter (jaha, Deutschland nimm das! Einfach so mitten im Wald auf einem Berg ne App runterladen!), aber eine sichere Bestimmung gelingt nicht. So bleibt der Pilz im Wald.

Langsam erwandern wir uns Meter um Meter. Ich ächze noch etwas mehr, als zuvor. Der Rucksack ist voll und schwer. Nach 16:00 erreichen wir die 625m ü NN, wir haben gerade so die Baumgrenze passiert, Moose und kleine Büsche mit (leider nicht Blaubeeren) Rauschbeeren. Das Wetter ist perfekt, wir finden eine windgeschützte Stelle.











Zeit, um den Kocher anzuschmeißen und ein spätes Mittag zuzubereiten. Es gibt zweierlei Reis (mit Thunfisch und mit Käsesauce). Alle sind hungrig und ratzfatz sind die Vorräte aufgebraucht.

Eigentlich sind es noch etwa 300 Höhenmeter und eine unklare Weglänge (bis hierher waren wir nur etwas über 2km gegangen) bis auf den eigentlichen Gipfel. Aber es ist irgendwas zwischen 17:00 und 18:00 Uhr, wir müssen noch einkaufen und die Leihoma wollte Abendessen kochen.

Also beschließen wir uns auf den Rückweg zu machen. Vorsichtiger noch als beim Aufstieg setzen wir nun Fuß vor Fuß. Gerade an moorigen Stellen, bei der Überquerung kleiner Bäche und wenn der Weg einfach extrem steil ist. Die Kinder machen prima mit.

An der Gabelung entscheiden wir uns für den einfacheren Rückweg, der über eine Straße führt (die wohl gerade neu gebaut wird). Der Weg dahin führt über einen ganz ganz schmalen, steilen Schafstieg, direkt am Hang. Links geht es einfach nur runter. Zur Rechten entdecke ich ein Schafskelett. Gruselig und unerwartet. Aber beim zweiten Blick immerhin schon so verwest, dass nur noch Knochen und einige Wollreste übrig sind.

Wir erreichen die Straße und wandern zurück. Das ist (zumindest für meine Beine) noch mal recht herausfordernd, weil der Boden viel weniger nachgibt und die Straße trotzdem stiel runter zurück ins Dorf führt.

Kurzer Stop im Einkaufsladen und dann fahren wir zurück zu den Hütten. U erwartet uns bereits, der Essen ist schnell fertig gekocht.

Wie immer im Urlaub sind die Kinder spät, aber platt im Bett. Wir Erwachsenen sitzen noch eine Weile beisammen und erzählen.