Mittwoch, 5. Mai 2021

WmdedgT... (im Mai)

Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.


Heute ist Mittwoch. Heute sind beide Kinder in der Schule, der Mann ist mit Fahrdienst dran. Testen ist auch (wobei wir die Kinder an jedem Präsenztag testen, besser isses).

Nachdem ich also das Rückwärtsausparken-Piepen gehört habe, schaltet mein Körper auf "weiterschlafen" um. Funktioniert prima. Derweil alle morgens rumwuseln bin ich gerade so ansprechbar, falls es die Kinder noch ganz dringend irgendeine hochwichtige Frage (wo ist mein Hausaufgabenheft?) haben. Dann höre ich das Piepen und weiß: Haus ist leer.

Ich schlafe bis 9:00, gehe duschen, lüfte überall durch und räume eine kleine Runde auf, während der Wasserkocher kocht. Zeit für Frühstück (Joghurtreste mit Banane) und Kaffee (Caro). Draußen sieht es stürmisch und regnerisch aus. Also ziehe ich Regenklamotten an und fahre zu einer Freundin. Wir gehen ab und zu gemeinsam spazieren  - stupid little walk for stupid physical and mental health - und da hält uns usseliges Wetter nicht von ab.

Das Auto sagt: 4°C und ich bin froh, dass ich sowohl Schal, als auch Mütze eingepackt habe.

Wir gehen eine große Runde durch die Felder, der Raps blüht so schön, vorbei an der Obstbaumplantage, die auch wunderschön blüht, wenn dräuend graue Wolke vorbeihasten. Wir erzählen und dies und das, bringen uns auf den Stand, fragen nach Meinungen. Wieviel "Gewalt aus den Medien" traut man Kindern zu? Wie geht man mit einer immer anfassten Lehrerin um, wie läuft es bei den (Enkel)kindern in der Schule, traut man sich Urlaub zu planen?





Dann erwischt uns ein richtiger Regenguss, wir setzen Kapuzen auf und können uns fast nicht mehr hören.

Mit fünfminüter Verspätung fahre ich los, um den Minimann abzuholen. Und stehe auf der Landstraße im Stau. Ein Trecker, drei Müllwagen. Kein durchkommen. Ich komme leider zehn Minuten zu spät an der Schule an und sammele einen weinenden, bedröppelten Minimann ein, den ich erstmal beruhige. Wir machen einen Plan B aus, falls mal irgendwas wirklich sein sollte. Das beruhigt ihn dann.

Zurück zu Hause bin ich doch ordentlich durchgefroren, koche schnell frische Nudeln, weil die am schnellsten gehen und verschwinde dann unter die heiße Dusche. Der Große trifft derweil auch ein und die Kinder essen.

Der Minimann will sich verabreden, das leite ich in die Wege, während ich die Hausaufgaben beaufsichtige.

Dann ist es auch schon 14:00 - ich klatsche mit dem Mann ab, der gerade von der Arbeit kommt und packe meine Arbeitssachen. Auf ins Institut.

Dort platze ich mitten in den Arbeitsalltag rein. Das ist immer ein bißchen blöd, weil ich nach wie vor ja nur ein oder zwei Tage in der Woche da bin und mich immer erst einfinden muss. Ich entstaube mein altes Notebook, um eine Bewerbung zu texen und kläre per Email ein paar Details zu den anzuschaffenden Notebooks für den Großen ab Klasse 7. Im Labor läuft auch alles nach Plan. Wir machen einen kurzen Spaziergang zum Bäcker, um Brötchen für das Abendbrot zu holen und schauen beim Essen die neueste Folge "Die Anstalt" - Satire war ja das, wo einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Zum Glück nicht das Brötchen.

Als wir um 21:00 die aktuelle Mischung leergemessen haben und abbauen, bin ich rechtschaffen erschöpft und müde. Ab nach Hause und ins Bett. Ich schaffe gerade noch zwei Seiten "False Values" von Ben Aaronovitch.