Sonntag, 21. Oktober 2018

Großenbrode...

Wir verbrachten das Wochenende als gemeinsame Familienzeit in Großenbrode, wo Mann und Minimann ja gerade zur Kur sind.

Der Große und ich kämpften uns Freitag nach der Schule also fünf Stunden lang durch Baustellen, Stau, Baustellen, Stau und naja... mehr Stau und Baustellen. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um Abendbrot zu essen, was nach der anstrengenden Fahrt auch dringend nötig war.

Minimann verkündete, uns überhaupt nicht zu vermissen (na, ich glaube doch), er hätte ja zwei neue Freunde gefunden und überhaupt wäre es toll hier. Seine Launenhaftigkeit das Wochenende über erzählt mir allerdings eher, dass er emotional doch ein bißchen angedetscht war und Mühe hatte, seine Gefühle zu kanalisieren.

Sei's drum. Den Samstag haben wir dann alle vier bei herrlichem Herbstwetter gut genutzt. Über die Fehmarnsundbrücke auf die Insel und dort nach Burg ins Aquarium. Sehr schön, lohnt sich wirklich!






Danach wollten wir schnell noch am Fährkai von Puttgarden Fotos machen, aber es war rappelvoll, so dass wir das lieber gelassen haben.

Dafür waren wir dann am Nachmittag bei Sonnenschein in Großenbrode am Südstrand, haben Steine gesammelt, das Meer genossen, Quallen beobachtet, Vögel beobachtet, die Kinder tobten über den Spielplatz und jeder hatte (wegen ausgefallenem Mittagessen) ein Riesenstück Kuchen im Meerkieker. Sehr lecker!

Es war dann etwas irritierend, als wir ein Paar beobachteten, dass mit ihrem Hasen an den Strand ging und ihn am Wasser runtersetzten. Die Ostsee schien jetzt auch nicht so beeindruckend zu sein, denn der Hase hoppelte ziemlich fix über den Strand Richtung Promenade wieder davon und sein Herrchen musste ihn an einem Strandkorb wieder einsammeln.


Kormoran-Pfahlsitzen. Ob sie den bestehenden Weltrekord brechen, ist nicht bekannt. 

Keine Möwendiskriminierung an der Ostsee. 











Abendbrot dann im Landhotel / Kurhaus und schon brach auch der Sonntag an. Zum Austoben waren wir noch eine lange Weile auf einem großen, sehr sehr schönen Spielplatz und dann ging es nach dem Mittag schon wieder zurück auf die Autobahn. Schnelles "Tschüss" beim Minimann, tränenreicher Abschied beim Großen. Aber schnell beruhigt war er dann doch und die verbleibenden anderthalb Wochen gehen sicher schnell vorbei, zumal auch ein paar Klassenarbeiten anstehen.

Freitag, 12. Oktober 2018

12 von 12... (im Oktober)

12 Bilder vom 12. sammelt Frau Kännchen auch an ihrem Geburtstag!

Zurück "zu Hause" aka in der übergangsweise bezogenen Ferienwohnung. Mann und Minimann am Vortrag zur Kur an der Ostsee verabschiedet. Der Große und ich meistern derweil drei Wochen Alltag, im heutigen Fall "Ferien-Uni-Tag".


 Neue Aussicht vom Balkon.


Erstmal in der Bücherei Nachschub organisieren. Die Buchdurchsatz 9-jähriger ist beachtlich.


Mensaessen, für den Großen paniertes Merlanfilet mit Remoulade, Kartoffelwedges und Aprikosenjoghurt.


Wir wundern uns welcher Baum solche herbstlichen Schoten hat, leider war kein Schild dran, wie an den meisten anderen Bäumen hier.


 Zurück im Labor versuche ich für dieses hübsche Gehäuse einen neuen Filter zu bestellen. Es ist komplizierter, als ich dachte.


Außerdem pressen wir die gesammelten Blätter unter sehr viel schwerem Wissen.




Wir räumen weiter im Labor auf und basteln ein wenig am Rad des Großen. Unser Projekt, während der Alltag ganz anders läuft, als sonst. Der Große ist dann eine Weile beschäftigt mit Roboter kleben, während ich weiter im Lab und im Büro vom Chef beschäftigt bin.





Zum Abschluss des Tages machen wir uns gemeinsam mit dem Patenonkel zu einer Laufrunde raus, entdecken einen zweiten Wurf minikleine Frischlinge und im allerletzten Licht auch noch ein Reh.

Danach kaufe ich noch ganz fix das nötigste ein, wir fahren zur Fewo, ich stelle fest, dass der Kühlschrank viel kleiner ist (aber meine Tetrisfähigkeiten yeah!) und schreibe Blog und viele kleine Listenpunkte mit Dingen, die wir aus unserer Wohnung brauchen.

Sonntag, 7. Oktober 2018

Berlin... (Tag 26)

Ein kurzer Beitrag heute nur...

Rückreise. Das Maxitaxi ist pünktlich, der Host etwas verpeilt, aber wir können doch auschecken...

Wir sind pünktlich am Airport, wir können recht problemlos unsere großen und kleinen Gepäckstücke einchecken und uns dann auch. Mein Handgepäck wird kontrolliert (hallo Fløtemysost), dann warten wir, trinken Kaffee, warten, trinken mehr Kaffee.

Zwischenstopp in Oslo. Noch mehr Kaffee, belegtes Brötchen, warten.

Berlin. Wir kriegen unser Gepäck zurück, ziehen es mühsam einmal quer durch den Schönefelder Flughafen, suchen eine Weile das Auto am BER Parkhaus und fahren dann zurück "nach Hause".
Die Bäume hier sind grün, der Herbst beginnt gerade. Ich komme aus dem Winter. Ich fahre außerdem aus Sanierungsgründen in die Ferienwohnung, die wir die nächsten Monate bewohnen werden.

Essen, Austausch mit Mann, der ebenfalls aus Dänemark wieder zurück ist, duschen, schlafen.

Ich bin zurück.

Morgen packen ich den Koffer um und fahre zusammen mit meinem Mann nach Holland die Kinder holen.

Der Rest muss erstmal einsortiert werden in einem Kopf...

Samstag, 6. Oktober 2018

Tromsø... (Tag 25)

Guten Morgen im winterlichen Tromsø.

Ein Morgen kann nur wunderbar sein, wenn man vor seiner Zimmertür ein kleiner Flaschenträger mit Waffelteig, Zitronen-Orangen-Saft, Erdbeerkompott und Schokolade steht.




Wir machen uns zum Frühstück also leckere Waffeln, jedes Zimmer hat dafür ein eigenes Waffeleisen. Wonderful!

Danach ziehen wir die üblichen drölfzig Lagen warme Klamotten an und spazieren eine ganze Weile durch Tromsøs Shoppingstraße und dann.. eskalierte es etwas. Erst kauften wir eine kleine Puffinmüslischüssel in einem niedlichen Babyspielzeug-Geschäft, dann guckten wir nochmal durch ein paar Sportklamottenläden und ich brachte eine Fahrradtrinkflasche (und L. eine Campingpfanne) mit hinaus.





Kurzer Kaffee und Kuchen Stopp in einer schönen Bäckerei. Und dann, ja... dann entdeckten wir Poster (Undesirable No 1 - you know?) und ein riesiges Legomännchen und schwupps fanden wir uns in einem nerdigen Spielegeschäft mit Gebrauchtbücherhandel, Comics, Sci-Fi und Fantasybüchern wieder. Eine schmale Treppe führt uns hinauf ins obere Stockwerk und da wollte man am liebsten sofort Einziehen. Lego, Lego, Lego (und Modellbau, Playmo und Duplo)! Die großen Modelle vorsichtig aufgetürmt in den obligatorischen Ivar-Regalen, neue Modelle, ältere Modelle, seltene Modelle... wir waren im Lego-Himmel angekommen.



Zwei kleine Mitbringselmodelle *hust* und ein weiteres *räusper* später, stolperten wir direkt in den nächsten Laden, wieder ein Sportklamottengeschäft und oh wunder... L. findet eine schöne, warme Mütze, die gut unter den Fahrradhelm passt und für mich gab es dort warme Winterlaufschuhe, im Sale, supergünstig! Juhu!!!

Meine alten Winterlaufschuhe, waren ja die, mit denen ich ursprünglich hier angekommen war und deren Goretex-Membran wohl gerissen ist. Die sind zwar noch gut für den Alltag, aber nicht mehr zum, Sport machen im feucht-nassen deutschen Winter.

Wir schleppen unseren Konsumrausch zurück in die Pension und versuchen alles irgendwie unterzukriegen. Ein Unterfangen, was sich als sehr viel schwieriger herausstellt, als angenommen. Meine grundsätzliche Überlegung: am Ende packen wir viieeell einfacher, weil ja die mitgebrachten Lebensmittel fehlen, ist an irgendeinem Zeitpunkt auf unerklärliche Weise zerstört worden.

Irgendwann aber sind die Koffer geschlossen, ein weiteres Kilo Gepäck nachgebucht und auch Ls Fahrrad zerlegt im Radkoffer. Währenddessen änderte sich das Wetter im Halbstundentakt, so dass wir uns nicht so richtig entschließen konnten, wie wir den Abend ausklingen lassen.

Am Ende entscheiden wir spontan über die große Brücke rüber aufs Festland zu spazieren, wir fotografieren die Hurtigrute, wie sie auf dem Weg nach Norden die Brücke unterquert, besichten die Eismeerkathedrale und fahren recht spontan mit der Seilbahn auf den Hausberg von Tromsø hoch.











Dort oben liegen gute zehn Zentimeter Schnee und während wir auf unseren Rentierburger warten, lüften sich die Wolken. Nach und nach sehen wir immer mehr Lichter der Stadt. Erst nur auf Festlandseite, dann auch auf der mittleren Insel und schließlich schauen wir sogar ganz rüber bis zum Flughafen.



Später spazieren wir zurück, sind sehr sehr viele Schritte gelaufen, müde und stellen den Wecker auf 7:00.

Freitag, 5. Oktober 2018

WmdedgT... Hurtigruten-Spezial (Tag 24)

"Was machst du eigentlich den ganzen Tag?", fragt Frau Brüllen.

Während Frau Brüllen also auf Malta im Meer badet, beginnt mein Tag um 0:00. Also eigentlich endete der letzte Tag noch gar nicht.

Wir checkten in Ringstad aus und vertrödelten den Abend, packten ein bißchen hier und da noch um, versuchten ein wenig zu schlafen (ha ha), lasen das Internet leer.

Kurz vor Mitternacht fahren wir im vollbeladenen Auto Richtung Sortland. Es ist sehr sehr anstrengend. Hochkonzentriert nicht nur auf die Straße, sondern auch auf die Streifen neben der Straße zu achten, denn es könnte ja jederzeit ein Elch queren. Wahrscheinlich schliefen die aber alle schon. Ich bin ja auch so müde. Der Weg hoch zum Pass ist nass und Reste von Schneematsch liegen rum, wir werden langsamer, aufmerksamer. Die Sommerreifen finden zum Glück jederzeit Halt. Durch den Tunnel und dann die vielen Höhenmeter wieder runter. Auf dieser Seite ist es kälter, dafür ist die Straße trocken.

In Sortland tanken wir den Mietwagen, stellen ihn ab, laden aus, beladen ein allerletztes Mal die Fahrräder. L. bringt den Schlüssel zur Schlüsselbox und wir schwingen uns irgendwann nach 1:00 auf den Sattel. Das Hurtigrutenterminal ist nicht weit entfernt und der Warteraum offen und warm (Wifi gibt es da natürlich auch). Gegen die Müdigkeit essen wir Haferkekse und trinken heiße Brühe aus der Thermoskanne, die eigentlich Kaffee sein sollte. Wahrscheinlich war ich schon zu müde, als ich den gekocht habe. Immerhin bleiben unsere Augen offen.





Irgendwann kommt jemand und schließt die Tür zum Kai auf. Noch ein wenig warten, gucken, warten. Wir schieben unsere Räder hinaus und schauen auf das finstere Meer. Kleine Lichter näheren sich, werden größer. Fast lautlos gleitet die MS Richard With aus der Dunkelheit heran. 2:30 ist das Schiff vertäut und wir gehen auf dem Autodeck an Bord. Die Räder sind fix verstaut, wir nehmen nur leichtes Gepäck mit und checken an der Rezeption eine Etage höher ein.



Die Frau dort teilt uns mit, dass das Schiff vollkommen ausgebucht ist und wir deshalb eine Kabine bekommen, die normalerweise nicht belegt wird, weil sie über den Motoren liegt und dementsprechend laut. Als compensation bekommen wir morgen (heute!) gratis Lunch. Ist mir in dem Moment irgendwie alles egal, ich bin so hundemüde und kann kaum meine Augen offen halten.

Wir beziehen die Kabine, ja es ist laut. Es ist vor allem kalt. L. findet die Heizung und stellt sie höher, aber irgendwas stimmt nicht. Die Lüftung läuft auf höchster Stufe und ich fühle mich zurück versetzt ins Zelt, als der Wind meine Nase immer einfrieren wollte. Tief vergraben unter der den Decken schlafen wir trotzdem schnell ein. Das Schiff legt ab und während der Fahrt ist es auch gar nicht laut. Schaukeln tut es auch nicht. Puuhh.

Gegen 9:00 gehen wir ein Deck höher zum Frühstück. Erkenntnis: Wer mal viele (überwiegend deutsche) Rentner sehen möchte, der muss entweder in eine Rehaklinik (da sind die mit Rollator) oder auf ein Hurtigrutenschiff (da sind die ohne Rollator). Egal, wir brauchen Kaffee, denn die Nacht war kurz und kalt. das Frühstücksbuffet bietet große Auswahl, alles sehr lecker. Wir sind auch nur ein bißchen vollgestopft, als wir das Schiff erkunden (und eine Karte mit Hurtigrutenstempel abschicken) und draußen Bilder machen.

Wir laufen Finnsnes an, schauen, wie das Schiff an- und kurz darauf wieder ablegt. Der Fjord führt uns ganz gechützt zwischen Inseln und Festland, keine Wellen, kein Schaukeln. Dafür liegt Winter in der Luft. Die Berge steuer- und backbord tragen schon ihr Schneekleid und es sieht nicht so aus, als würde hier der Herbst noch einmal hervorlugen.






Wir gehen zum Lunch, dass wir kurz zum Kabine auschecken unterbrechen müssen, essen dann nochmal Dessert und setzen uns auf gemütliche Sessel auf dem Panoramadecke. L. nickt kurz weg, geht nochmal zum fotografieren raus. Schließlich sehen wir Tromsö, die große Brücke, die Eismeerkathedrale. Die Stadt klammert sich auf der Festlandseite an den Berghang und auf der Inselseite geht es ebenfalls bergauf.

Wir gehen von Bord, setzen die Helme auf und radeln los. Blauer Himmel, kalte, klare Luft. Unsere Unterkunft ist nicht weit, aber dafür viele Höhenmeter entfernt. Zwischendurch muss ich mal kurz schieben und atmen. Wir nächtigen im Bed&Waffles. Als wir ankommen, ist niemand da, aber auf einer Tafel entdecke ich meinen Namen und die Zimmernummer. Wir bringen das Gepäck hoch und machen uns gleich wieder auf den Weg zur Post, die selbstverständlich unten am Hafen liegt.

Ich lege dort meine Zettel mit der Sendungsnummer vor, die ich vor gefühlt so langer Zeit ins Portemonnaie gelegt und jeden Tag geschaut habe, ob sie noch da sind. Unsere Radkoffer sind da, der andere ist wohl abgeholt worden. Hoffentlich (bitte, bitte) vom Besitzer der Pension (wo die Koffer sowieso eigentlich sein sollten). Wir ziehen (L.) und zerren (ich) die Koffer alle Höhenmeter wieder hinauf. Da kommt auch gerade unser Gastgeber mit seinem Auto und erlöst uns von der Angst. Ja, er hat den anderen Koffer abgeholt.



Wir zerlegen mein Rad, unterbrochen von: Pedale lässt sich nicht lösen, Gastgeber ist so nett und fährt mit L. zum Baumarkt, anderes Werkzeug holen, Pedale löst sich, Rad wird fertig zerlegt und in den Koffer verladen. Dann wird es dunkel und noch viel kälter. Wir ziehen mehr Lagen an und gehen runter in die Stadt, holen Pizza und essen auf dem Zimmer. Und dann fordert der Schlafmangel seinen Tribut.