Dienstag, 31. März 2020

Corontäne Tag 17

So langsam klappt das mit der Zeitumstellung besser. Heute nur noch eine halbe Stunde zu spät. Wir gehen es erstmal gemütlich an, frühstücken und Haushaltsrunde. Dann Beauty-Tag für die Kinder. Nägel, Haare schneiden beim Großen, Duschen, Nagellack ab- und wieder neu aufmalen. Dabei kann man direkt das Bad mit putzen.

PC-Lernrunde mit 10-Finger-Tippen lernen und ich drucke derweil Erdkundezettel aus. Während ich den Eintopf aufwärme, kommt der beste Freund vorbei. Wir essen gemeinsam, danach sind die Kinder am PC.

Wir verziehen und ins Nähzimmer und nähen Masken. Zwischendurch ist mir mal schwummerig. Also lieber nochmal die Kitchenaid angeworfen und einen schnellen Cookieteig zusammen gerührt.


Sehr lecker, danach geht es dann auch wieder. Also weiter Bänder bügeln, zusammennähen (geht schnell mit der Ovi) und die Masken fertigstellen. Am Ende sind es 20 Stück, das kann sich als erster Schwung doch sehen lassen.


Abendbrot und dann schauen die Kinder Maus. Wir gehen nochmal ins Nähzimmer und nähen drei aufwendigere Masken (von Naehtalente) und drei normale, die andere Bedürftige bekommen.

Dabei den aktuellen Drosten-Podcast. Ich befürchte ja, der gute Mann ist leider so doll mit der nicht-Elfenbeinturmrealität kollidiert, dass er das nicht mehr lange machen wird. Danke, an alle Idioten, die mit beschissen gewählten Überschriften, verdrehten Zitaten und Karikaturen jemanden aus der Öffentlichkeit drängen, den wir wegen seines Wissens, der Fähigkeit erklären zu können und vor allem auch eigenen (Wissens- und Kompetenz-)grenzen zu benennen, gerade dringend brauchen.

Seth Meyers informiert über den Stand in den USA und zack - schon denkt man sich, dass es hierzulande gar nicht so schlecht läuft. Der beste Freund verabschiedet sich und der Mann und ich schauen noch zwei Folgen Doctor Who.

Montag, 30. März 2020

Corontäne Tag 16

Wir starten später als gewohnt in Woche drei. Sonst macht mir die Zeitumstellung gar nix aus, aber jetzt bin ich pünktlich eine Stunde zu spät dran.

Die Kinder zum Glück auch. Wir lassen uns davon also nicht stressen, frühstücken und machen dann die erste Lernphase. Zusätzlich liegt noch ein bißchen Haushalt an und der Wochenessensplan möchte auch gefüllt werden. Man muss ja JEDEN Tag kochen. Ich möchte wieder gerne ohne nachzudenken zur Mensa gehen und abends gibt es, was der Mann ausgesucht und gekocht hat.

Ich komme immerhin bis Dienstag und das auch nur, weil ich Eintopf koche und der normalerweise für zwei Tage reicht. Frage erstmal bei anderen nach Ideen rum und schreibe noch Fischstäbchen mit KaPü auf.

Kinder minecraften, ich mache Yoga. Nachmittags machen wir noch eine zweite Lernrunde, der Minimann spielt. Zwischendurch meldet sich der Mann - das Heim hat jetzt doch Bedarf an Masken angemeldet. Ich bestelle Stoff und Bänder. Leider geht dabei etwas schief und am Ende hab ich die Stoffe doppelt bestellt. Naja - braucht sich sicherlich auf und wird nicht schlecht. Ich bügele schon mal alle Baumwolle, die ich vorgewaschen habe. Derweil kommt der Mann nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag nach Hause, alle gucken Maus, während ich bügele und bügele. Dann nähe ich eine der einfachen Mundschutze zur Probe und überlege, wie man die einzelnen Arbeitsschritte sinnvoll aufteilt, um viele Masken effektiv zu nähen.

Wir kochen gemeinsam Eintopf, Abendessen, Kinder gehen ins Bett. Dann beginnen wir mit Zuschneiden. Ich die Masken, der Mann Stoff für die Bänder, denn genug Schrägband habe ich nicht da. Beim Zuschneiden hören wir erst den aktuellen Drosten-Podcast und danach noch Logbuch:Netzpolitik.

Zwei Folgen Doctor Who und dann ist auch Zeit fürs Bett.

Sonntag, 29. März 2020

Corontäne Tag 15

Ich wach sehr spät auf. Wie konnte das passieren? Ah ja - Zeitumstellung. Es wundert mich irgendwie, dass es sowas banales wie Zeitumstellung trotzdem gibt. Irgendwie sind alle Tage zäh und seltsam.

Es ist also eine Stunde später, als gewohnt. Wir frühstücken trotzdem lecker und gemütlich. Dann suche ich alle Baumwollstoffe raus und stelle eine Maschine Wäsche an. Wer weiß, ob ich nicht doch noch mehr Masken nähen werde.

Mann und Kinder machen heute einen gemütlichen Tag. Ich rufe den besten Freund an, der auch recht verschlafen wirkt. Wir verabreden uns erstmal bei ihm. Ich packe also ein paar Sachen und fahre los. Schön, ich muss nicht tanken.

Beim besten Freund angekommen trinken wir Kaffee. Dann Arbeitsteilung. Vorsteuer muss erledigt werden und da L. sonst immer rumprokrastiniert, übernehme ich diesmal diesen Teil, damit er konzentriert Belege bucht. Ich räume das Bad leer, putze überall, wische, staubsauge. Das geht ganz gut. Als ich fertig bin, hat er den gesamten Januar verbucht. Außerdem schreibt seine Ma, dass er sich Waffeln abholen kann. Zum Glück hat ihr Haus einen Windfang, da kann man ohne Kontakt Tupperdosen austauschen. Also Maske auf und raus. Ich decke derweil den Tisch. Wir essen Waffeln. Dann mache ich mit den Taschenschnittteilen weiter und setze zwei Nähte, die wir letztes Mal vergessen haben.

Derweil wird auch der Februar verbucht. Danach nähen wir gemeinsam weiter. Heutiges Ziel: den doppelten Reißverschluss für die Taschenöffnung. Wir haben das ja schon mal gemacht (für meine Tasche), aber trotzdem ist högschte Konzentration angesagt und viel Wondertape!



Wir essen Tomatenbrot mit Bärlauchquark zum Abendbrot. Dann fahren wir ins Institut. Unser Drucksensor wurde geliefert, die Rechnung dazu muss ja auch bezahlt werden. Außerdem habe ich da noch irgendwo einen Block mmPapier, dass der Große für Erdkunde braucht. Es ist gespenstisch. Sonst gibt es immer irgendwo ein Labor, in dem Licht brennt und gearbeitet wird. Jetzt sind alle Institute dunkel.


Wir gehen ins Büro, packen die angekommenen Pakete aus. Gucken, ob gleich die Rechnung dabei liegt. Leider nicht. Nagut, wir werden sicher eine Mail kriegen, wenn Unterschriften benötigt werden. Ich gieße die Blumen im Labor, die seit dem Wasserschaden dort einen Übergangsplatz gefunden haben. An einer Stelle hat sich die Folie gelöst, das fixen wir noch.

Dann fahre ich nach Hause. Der Mann und ich schauen noch eine Folge Doctor Who und zwei Clips von Thorsten Sträter. Müde. Bett.

Samstag, 28. März 2020

Corontäne Tag 14

Als alle aufstehen, drehe ich mich nochmal um. Es war eine sehr schlafarme Nacht. Der Mann macht derweil mit dem Großen eine Runde IT-Unterricht. Wir beginnen da mal noch ganz ganz vorne. Hardware, Verkabelung, Betriebssystem, Aufbau einer Ordnerstruktur. Ich stehe dann auch irgendwann auf und dusche.

Gemütliches Frühstücken mit der ganzen Familie. Ich bin immer noch so müde. Die Kinder bauen Lego, der Mann minecraftet ein Rätselhaus, dass die Kinder später mit ihren Freunden lösen können. Social Distancing Abenteuering. Ich sitze bei Kaffee Nummer zwei und lese das Internet leer. Ich wollte fast schreiben "und genieße die Ruhe". Aber es ist Frühling, die Bauern haben zu tun und Traktoren brettern am Fenster vorbei. Autos nicht weniger geworden, aber LKWs fahren auch und da offensichtlich mal wieder die Autobahnbaustelle zu ist, fahren sie eben hier entlang. Auf der anderen Fensterseite bohrt der Nachbar riesige Löcher für Zaunpfähle in den Boden.

Ich mache Yoga. Eine "Ruheeinheit". Haha. Nach 28 Sekunden kommt der Minimann rein und will "nur mal schauen". Bei 2:45 min kommt der Große rein und will mir sein Legomodell zeigen. Nach 7:15 min ruft der beste Freund an. seufz. Ruhe. Is klar.

Ich verabrede mit dem besten Freund, dass er später per Rad herkommen kann. Die Kinder wechseln von Lego zu ihrer täglichen Minecraftrunde mit dem Kumpel. Der Mann und ich eiern ein bißchen im Haushalt rum und gehen dann raus.

Super Wetter, ausnutzen. Beschäftigen. Wir beginnen an der Stelle, wo früher das (inzwischen vom Sturm zerstörte) Tomatenhaus stand, den Boden zu begradigen. Und holen dann das Gewächshaus raus. Anleitung anschauen, passendes Werkzeug zusammen suchen.

Die Kinder kommen auch raus und spielen. Wir winken den Nachbarn, die weiterhin mit Zaunbau beschäftigt sind. Seite für Seite bauen wir das Gewächshaus zusammen.




Soweit kommen wir heute. Dann geht die Sonne runter und ein eiskalter Wind kommt auf. Wir gehen rein, der Mann fängt an zweierlei Lasagne zu kochen, ich gehe nochmal heiß duschen. Kurz bevor das Essen fertig ist, trudelt doch noch der beste Freund ein. Ich hatte gar nicht mehr gedacht, dass er noch vorbei kommt. Er war länger unterwegs, hat eine andere Strecke probiert.

Wir essen, schauen gemeinsam die Maus und dann gehen die Kinder ins Bett. Wir klicken uns bei YT durch die Weltnachrichten und Satire. Reden lange. Ah ja, die Extremtextil-Bestellung kam an, die bewundern und begutachten wir noch. Geniale Merinostoffe. Dann ist es spät.

Der beste Freund zieht sich mehrere Lagen an, draußen friert es. Der Mann geht nochmal in die Minecraftwelt und baut weiter. Ich gehe schlafen.

Freitag, 27. März 2020

Corontäne Tag 13

Irgendwie ein zäher, müder Tag.

Wir stehen auf. Um 9:00 - wie immer. Das ist gut, ich scheine so etwas wie einen 7-Tage-Rhythmus entwickelt zu haben. Zwischen 23:00 und 24:00 ins Bett, um 9:00 aufstehen.

Die Kinder mahlen Kaffee und bereiten das Frühstück vor. Ich dusche länger, wasche Haare. Gehe in die Küche, um Porridge zu kochen. Wunsch des Großen. Dann! Dann sehe ich, wie der Minimann unter der Küchenzeile hängt und nach etwas angelt. Der Große tut unbeteiligt. Stellt sich raus: wie haben versucht durch runterschmeißen (!!!) und mit Hilfe einer Knoblauchpresse Nüsse zu knacken. Ja - genau so sieht der Fußboden auch aus.

Während ich Müsli und Porridge richte, wuseln die Kinder also mit Handfeger, Kehrblech und Staubsauger durch die Küche. Isses da auch gleich sauber.

Frühstück. Lernrunde. Englisch, Deutsch. Alles ist irgendwie zäh und die Uhr scheint heute gar nicht voranzukommen. Um halb 12 beenden wir das erstmal. Der Minimann hat heute auch nicht sehr viel gemacht.

Statt dessen Sportrunde mit den Alba Trainern. Ich komme da ja auch ins Schwitzen. Der Minimann schaut die Hälfte der Zeit nur zu. Hrmpf.

Ich erledige Bankgedöns. Die Kinder schnippeln Obstsalat, den wir als Mittagssnack mit Mandeln und Joghurt essen. Wir räumen im Kinderschlafzimmer auf, ich stelle eine Maschine Bettwäsche an. Danach gehen die Kinder an den PC, die tägliche Minicraftrunde mit dem Kumpel.

Ich will mich zu irgendwas aufraffen, bin aber zu müde. Telefoniere mit dem besten Freund. Der ist auch müde.

Ich raffe mich zum Yoga auf und freue mich, dass die Übungen mir heute wieder mehr liegen. Der Mann kommt nach Hause. Wir tauschen uns aus, er hat viel zu erzählen, der Verwaltungsalltag im Heim hat angezogen, statt (wie gehofft) nachzulassen. Das Heim wird jetzt wieder Menschen aus dem Krankenhaus aufnehmen, unter strengen Bedingungen. Aber die Betten im KH müssen leer werden (können).

Alles wirkt ein wenig unwirklich. Das geniale Wetter draußen (die Kinder spielen inzwischen im Garten), die Ruhe, die leisen (und doch unermüdlichen) Vorbereitungen. Die Ruhe, vor dem Sturm.

Wir verquatschen den Nachmittag, hören das neue Lied der Ärzte. Irgendwann kommen die Kinder wieder rein. Es gibt Süßkram und die heutige Mausfolge. Von dort zu Alexander Gerst, von dort zum damaligen Start der Sojus, mit der er zur ISS geflogen ist, dann weiter zu einem Saturn V Start.

Der Mann kocht Abendbrot, die Kinder schauen Shaun das Schaf, ich chatte einen Moment und klingele den besten Freund aus dem Schlaf. Wir essen Abendbrot, die Kinder gehen raus, die gepflanzten Büsche gießen und spielen dort gleich weiter. Ich telefoniere nochmal mit dem besten Freund, damit er ganz wach wird und sich zu seiner Laufrunde aufmacht. Wenn man normalerweise allein joggt muss man sich jetzt immerhin nicht umstellen.

Die Kinder spielen im Kinderzimmer, wir sinken auf's Sofa. Der Mann versucht das neue Brettspiel (Scythe) zu durchdringen, ich lese das Internet leer., höre den heutigen Drosten Podcast. Die Kinder präsentieren ihre lustigen Legomännchen. Dann: Zähneputzen, CD aussuchen, Bettzeit.

Irgendwie ein müder Tag. Mal sehen, was morgen ist.

Donnerstag, 26. März 2020

Corontäne Tag 12

Super erholt nach meinem Urlaubstag (naja... hust) verschlafen wir drei heute erstmal. Selbst die Kinder sind gegen 9:00 nur mit einem Auge wach.

Daher beschließen wir beim Frühstück eine Planänderung. Nach der üblichen Haushaltsrunde (strukturierter Alltag!) machen wir heute keine Lernphase. Sondern radeln gemeinsam ins Nachbardorf zur Apotheke. Des Minimann Neuro zeigt sich mal wieder deutlicher und wir brauchen Cremenachschub. Ich teste die schicke "Der Maulwurf unterwegs"-Atemmaske im Praxiseinsatz. Ohne eingeschobenen Filter kriege ich auch beim Radfahren darunter genug Luft. Die Apothekenfrauen finden die Maske 1) sinnvoll zu tragen und 2) superschick.

Bei der Gelegenheit im Ort mit Einkaufsmöglichkeiten zu sein, besorgen
 wir im Landmarkt auch Äpfel und Birnen. Der Rückweg ist zeitlich deutlich länger, denn der Minimann schafft es noch nicht den Berg wieder raufzustrampeln. Also schieben wir eine ganzes Stück. Der Große hingegen (finden wir später raus) war megaschnell zurück nach Hause geradelt, weil er ganz plötzlich sehr dringend zum Klo musste. Die einen schnell, die anderen langsam. Aber das Wetter ist super und ich genieße die Sonne.

Zurück zu Hause ein Joghurtsnack, Sachen wegräumen, allgemein aufräumen und dann verschwinden die Kinder zum Minecraften. Ich habe zwei Stunden Ruhe, um weiter am Paper zu schreiben. Danach gibt es einen Obstteller (zwischenzeitlich kam auch die Biokiste) und die heutige Lernphase. Der Große arbeitet super konzentriert an einem Mathezettel, macht außerdem Deutsch und Englisch, der Minimann hat weniger Lust, macht aber ein bißchen was in seinem Heft und spielt dann leise.

Wir enden mit Lernen, als der Mann nach Hause kommt, die Kinder gehen nochmal in den Garten und toben sich auf dem Trampolin aus. Wir Erwachsenen tauschen uns aus. Der Mann hatte die Hoffnung, dass er endlich mal alle liegen gebliebenen Verwaltungssachen erledigt bekommt - pustekuchen. Gerade landen viele weitere coronabedingte Papierzeugsesachen auf seinem Schreibtisch und er kommt kaum hinterher. Außerdem ist er momentan zwei Tage die Woche allein im Büro.

Abendbrot. Die heutige Mausfolge. Es gibt heute kein Coronavideo von Ralph. Wieso nicht? Die Kinder wandern ins Bett und ich bleibe wohl einfach auf dem Sofa.

Mittwoch, 25. März 2020

Corontäne Tag 11

Ich wache "gefühlt" sehr früh auf, weil mein Telefon klingelt. Da ist es kurz vor 10:00. Ganz ganz langsam komme ich in die Puschen. Rufe dem verpassten Anruf hinterher. Good news - der reparierte Drucksensor kann zurück ins Institut gesendet werden.

Der beste Freund und ich frühstücken gemütlich. Wir brechen hier übrigens keine Corontäneregeln, denn wir waren praktisch immer zusammen, derweil noch normaler Unibetrieb war und seine Tätigkeit als IT-Guy funktioniert prima remote von zu Hause aus. Wir bleiben daher alle "in unserer Filterblase".

Nach dem Frühstück drucke ich ein Schnittmuster für Atemmasken aus (das von Naehtalente) und wir setzen uns ans Zuschneiden und Nähen. Das erste Exemplar wird ziemlich groß. Später finde ich auch den Fehler, ich hab falsch ausgedruckt. Zwei weitere Masken mit Verbesserungen folgen. Für Brillenträger ist ein Gummiband um den Kopf herum praktischer, als eins, das um die Ohren geht. Und mit einem Kam Snap am unteren Gummiband (oder zwei zum Verstellen), lässt sie die Maske gut aufsetzen.



Wir nähen drei Masken, essen Nudeln mit Tomatensauce. Dann geht der beste Freund raus, um seine Laufrunde zu absolvieren. Ich genieße ich absolute Stille, mache Yoga, lese ein bißchen das Internet leer. Entspannung. Es ist ja "Urlaubstag".

Abends bestellen wir was beim örtlichen Griechen (unterstützt eure lokalen Geschäfte!) und fahren wieder nach Hause, dabei hören wir den aktuellen NDR Coronauopdate Podcast, sehr zu empfehlen. Wir kommen gerade zum abendlichen Maus gucken, danach huschen die Kinder mit einer WasistWas CD ins Bett.

Wir räumen noch weiter im Nähzimmer auf und ziehen Draht (also die Hefterdrahtlaschen) in die Masken. Das ist etwas fummelig, aber dafür sitzen sie danach an der Nase viel besser. Abendliches Heißgetränk, kurzer Diskurs über "was sollten Kinder im IT Unterricht lernen". Es ist viel zum Seufzen.

Bett.

Dienstag, 24. März 2020

Corontäne Tag 10

Wir starten gegen 9:00 in den Tag - also ich. Die Kinder haben zu der Zeit schon eine Weile Minecraft gezockt. Während ich dusche, machen sie das Frühstück. Danach eine fixe Haushaltsrunde und um 10:00 beginnen wir mit der Lernrunde.

Klappt heute ganz gut. Englisch, Deutsch, Mathe für den Großen - Vorschulheft für den Minimann. Der hält auch ne gute Stunde durch und kuschelt sich dann nochmal aufs Sofa, während der Große noch eine Stunde weitermacht.

Danach toben sich die Kinder eine Runde auf dem Trampolin aus, ich mache Eierkuchen. Der beste Freund kommt vorbei. Ich habe Kopfschmerzen hinter der Nasenwurzel. Öfter mal was neues. Wir essen alle gemeinsam, danach verschwinden die Kinder zum verabredeten Minecraft mit ihrem Kumpel. Dank Mumble wieder ein kleines Fenster zum Sozialleben.

Trotz Mumble könnte man allerdings denken, dass die Kinder einfach bis zum Nachbardorf rüber schreien. Das müssen wir wohl üben.

Der beste Freund und ich warten auf die Post und packen danach meinen Stresskauf aus. Eine Kitchenaid, die farblich super zur Küche passt. Ich räume ein bißchen auf der Arbeitsplatte um, damit die Kitchenaid auch einen schönen Platz bekommt. Ausprobiert werden muss sie auch, also backen wir ein Brot. So ein Brotteig muss ordentlich geknetet werden, da kann das gute Stück gleich zeigen, was es drauf hat.

Der Brotteig knetet, geht, knetet, geht... geht mit Trockenhefe nicht so gut auf. Aber: letztendlich tut die Kitchenaid, was sie soll und das sehr gut. Und wir haben ein leckeres Vollkornbrot. Super!

Derweil kommt der Mann nach Hause, im Heim "der ganz normale Wahnsinn plus Corona" - Fenster müssen jetzt abgeschlossen werden, weil Bewohner versuchen aus dem Rollstuhl raus sich aus dem Fenster zu lehnen, um Angehörige zu umarmen - es herrscht ja Besuchsverbot. Common sense - sooo wichtig.

Ich möchte gerne ein bißchen auf dem Sofa sitzen. Ich bin müde. Aber lieber aufgerafft, das Sofa ist mit einem noch müderen Mann eh besetzt. Die Kinder spielen im Garten, der beste Freund und ich beginnen Regalbretter auszumessen, zu sägen und zwischen Wand und Kaminvorsprung anzubringen. Im Nähzimmer ist immer noch was zu tun. Mit dem Regal wird Platz für Körbe geschaffen, in denen ich Schnittmuster sammele. Wieder was geschafft.

Abendbrot. Die heutige Mausfolge. Die Kinder gehen ins Bett, wir Erwachsenen sind müde und eiern ein bißchen rum. Letztendlich Vernunftsentscheidung. Ich muss dringend viel Schlaf nachholen, also nimmt der beste Freund mich mit. Der Mann hat ja morgen Urlaub genommen und übernimmt den Kinderdienst.

Ich mache also einen Tag "Urlaub" auswärts. Und wie viel Schlaf ich aufholen muss, merke ich daran, dass ich nach wenigen Seiten Perry Rhodan einfach so einschlafe, während der beste Freund bis tief in die Nacht arbeitet.

Montag, 23. März 2020

Corontäne Tag 9

Wochenzusammenfassung ist zu lang.

Also heute. Heute spielten die Kinder ein bißchen Minecraft, während ich noch schlief. Ich bin hier immer die letzte, die es aus dem Bett schafft. Während ich im Bad war, machten die Kids Frühstück und der Große fütterte auch die Hühner.

Frühstück, Küche aufräumen.

Lernrunde. Zum Wochenanfang scheint die Motivation höher zu sein. Selbst der ewig nörgelnde Minimann nahm sich sein Heft und übte ein paar Buchstaben. Der Große widmete sich erst Mathe, dann Englischvokabeln. Ich holte aus dem Keller einen Karton mit einem Puzzleball. Die beiden waren begeistert und Motorikübungen sind ja auch nie verkehrt. Eine ganze Weile puzzelten sie also die Kugel zusammen.

Ich telefonierte derweil mit der Firma, die den kaputten Drucksensor repariert und kalibriert hat. Ich kenne es ja nur, dass die Firmen uns Bestellnummern zuweisen, nun sollte es andersrum sein. Hm. Erstmal an die nächste Verwaltungsstelle eskalieren. Es gab eine Lösung, die ich dem Kollegen weiterleitete, der wiederum eine Bestellnummer generieren konnte. Die schickte ich dann zur Firma. Ich hoffe das stimmt jetzt so.

Außerdem kam eine Versandbestätigung per Mail. Juhu!

Die Mail eines Elternteils eines Mitschülers vom Großen hingegen verstörte mich etwas. Nein, ich kann (nur weil ich zufällig Elternvertreter bin) nicht auf dem moodle-Server neue Accounts und Passworte vergeben. Nein, ich werde auch nicht anfangen, eintrudelnde Übungsaufgaben der Lehrer per Mail zu verschicken. Wozu gibt es denn eine sinnvolle Plattform, wo alle sich treffen können? Zur Sicherheit checkte ich mit dem Großen, ob er die Englischzettel auf dem Server finden konnte. Konnte er. Und downloaden auch.

Dann beide PCs starten, Mumble installieren, Serverdaten eingeben. Eine Weile Headsets justieren, mit dem Papa eines Freundes des Großen telefonieren. Dann: drei very happy kids - die sich endlich wieder auf einer Minecraftwelt treffen können und via Mumble auch einen bequemen Voicechat haben.

Während die Kinder minecraften, koche ich Mittag, wir essen ganz fix. Nagut, die Kinder essen fix und sind dann wieder am PC. Ich esse in Ruhe, gucke Trevor Noah und entspanne. Yogarunde. Küche wieder in Ordnung bringen. Bißchen weiterarbeiten.

Am Nachmittag dann eine zweite Runde Lernen für den Großen. Erste Schritte beim 10-Finger-Tippkurs. Mit dem Minimann mache ich derweil eine Haushaltsrunde, wir legen Handtücher zusammen. Dann hat er einen großen Müdigkeitsanfall und rollt sich auf dem Sofa zusammen. Der Mann kommt heim, ich räume Einkäufe aus, wir tauschen uns auf dem Sofa aus. Weiter keine Fälle im Heim. Good news.

Bevor der Minimann in bester Elterntragikmanier um 17:00 auf dem Sofa einschläft, raffen wir uns zu einer Radlrunde auf. Der Mann hat damit auch eine Weile mal Ruhe und Pause. Wir radeln durchs Dorf, das ist aber blöd, denn die Autobahn scheint gesperrt. Zuviele LKWs - die Hauptstraße ist Ausweichstrecke. Also in die Feldmark abgebogen. Es ist sehr leer, keine Gefahr andere anzustecken oder angesteckt die werden. Der Minimann fährt immer sicherer (und schneller).

Zurück husche ich zum Aufwärmen unter die Dusche, eine Lage mehr wäre gut gewesen. Der Mann kocht Abendbrot. Wir essen gemeinsam, schauen alle die Maus und ich lese vor. Dann veschwinden zwei müde Kinder im Bett und ich freue mich auf ein Weihnachtsspecial des Doctors.

Corontäne Woche 1

Ich klaue das wunderbare Wort bei Frau Rabe.

13.03. Der Kollege und ich planen das Homeoffice, unser offizieller Vorgesetzter hat einen Drei-Stufen-Plan für unsere Institutsetage entwickelt. Offizielle Mails von ganz oben trudeln auch ein. Da nach dem Wasserschaden unser Labor eh geschlossen ist, können wir problemlos ins Homeoffice wechseln. Wir beginnen, das Labor für die Handwerker, die hoffentlich trotzdem handwerken können, vorzubereiten.


14.04. Ich packe Mann und Kinder ins Auto und wir fahren ins Institut. Die Kinder haben da etwas zum Spielen und sind beschäftigt. Mann, Kollege und ich beginnen damit Christo nachzueifern. Unser Labor hat an drei Stellen offenen Fußboden. Ganz früher (tm) gab es hier mal ein Experiment mit großen Kolonnen über zwei Etagen. Die Löcher wurden die richtig geschlossen, da liegt nur Gitterboden. Nach dem Wasserschaden soll das nun behoben werden (ganz plötzlich nach 30 Jahren, die das Gebäudemanagement sehr wohl wusste, dass diese Löcher existieren, muss das nun JETZT SOFORT erledigt werden. Tja nun.) Handwerker machen Staub. Daher müssen wir alles, was im Labor verbleibt in Folie hüllen. Wir räumen also raus, was raus kann. Und bewaffnen uns dann mit dicker Malerfolie und Ducttape.



Das Ergebnis sah dann so aus. Ich hoffe sehr, dass das alles gut klappt, denn wir werden nicht da sein, wenn die Handwerker da sind.

Nach der Arbeit, das Vergnügen. Wir holen uns schnell Leberkäsebrötchen auf die Hand und machen dann mit den Kindern eine große Waldrunde. Dort wo die Kinder (mit meinem Patenkind und Schwester) letztes Jahr ihre müden Füße im Tümpel gekühlt haben, beobachten wir dieses Mal Molche. Tolles Wetter, Frühling überall.

15.03. Normaler Sonntag, schöne Radlrunde draußen, der Minimann wird immer schneller auf dem nächstgrößeren Rad. Auf- und Absteigen und Anfahren üben wir noch. Abends werden wir offiziell ab sofort ins Homeoffice geschickt. Der Kollege wird am Montag nochmal kurz vorbeifahren und die restlichen Sachen, die wir brauchen abholen und den Kühlschrank ausräumen. Der Lehrbetrieb wird eingestellt, der Forschungsbetrieb so weit, wie es geht. Da der Mann in der Verwaltung eines Pflegeheims arbeitet und deshalb auch weiterhin arbeiten geht, mache ich einen groben Plan für die Zeit mit Homeoffice, Homeschooling, Homebespaßing.

16.03. Die Kinder und ich starten in die erste Corontänewoche. Wir schauen gemeinsam die Schulsachen durch, machen eine Liste mit Dingen, die wir wiederholen werden, sammeln Arbeitsmaterialien zusammen. Wir beginnen dann mit Mathe, das ist sogar ganz spaßig. Wir basteln und ein Tangramm Spiel und legen Tiere. Für den Minimann habe ich ein dickes Vorschulheft gekauft. Er probt den Aufstand, wütet und hat keine Lust. Der Große ist sehr motiviert und hat begriffen, dass die Schulpflicht nicht ausgesetzt ist. Merken wir uns diesen Satz für später. Nachmittags Toben im Garten. Ich klatsche mit dem Mann ab und fahre dann zu einer Freundin. Dort gibt es Probleme mit dem Internet und das geht ja gar nicht. Ja, auch in Wohnungen kann man Abstand halten. Leider kommen wir nur bis zum Punkt "Problemaufnahme". Ich bestelle zu Hause zwei Powerline Geräte, sie bestellt einen anderen Router. Wir verabreden und für Ende der Woche zur Problembehebung.

17.03. Tilt. Migräne. Irgendwas passiert an diesem Tag. Aber ich weiß nicht mehr was. Der Mann kommt früher nach Hause, damit ich mich samt Triptan ins Bett legen kann. Der Rest der Familie geht wandern. Ich verpasse das leider.




18.03. Ich bin wieder unter den Lebenden. Heute setzen wir Schulkram ein bißchen aus und beginnen, das Kinderzimmer aufzuräumen und auszusortieren. Ich stelle ein paar Sachen bei Kleinanzeigen ein. Wir gucken die Maus, die ab heute jeden Tag ausgestrahlt wird. Danach: schönes Wetter nutzen und raus. Die Kinder spielen im Garten. Ich grabe ein bißchen um, schneide altes Gestrüpp weg. Nachmittags schlafe ich einfach ein, da ist der Mann dann zum Glück da und übernimmt. Die Männer machen eine weitere Wandertour, damit ich auch das Homeoffice ernsthaft verfolgen kann. So ein Paper tippt sich nicht mal nebenbei.





19.03. Wir verbringen den Vormittag mit Online-Lernen. Emailaccount einrichten, die Schulplattform anschauen und die ersten Dokumente runterladen. Einen 10-Finger-Tippkurs buchen und Scratch installieren. Der Große hat ein Maus-Scratch-Buch bekommen. Guter Einstieg ins Programmieren. Trotzdem lässt die Lust deutlich nach. Die Motivation hinkt, der Minimann rebelliert, als wäre er schon ein Teenie. Es ist anstrengend. Sehr anstrengend. Der Große weiß nicht mehr, wie man Punkte in ein Koordinatensystem einträgt. Und gerade heute kommt der Mann spät nach Hause. Außerdem läuft Minecraft nicht, es gibt Probleme. Ich organisiere im Hintergrund, dass am Wochenende der Server umgezogen wird.  Ich brauche ein bißchen Pause und möchte Yoga machen. Das Video geht 25 Minuten. ich schicke die Kinder zum Austoben raus und erbitte mir eine ruhige Yogarunde.

Minute 9 des Videos. Der große kommt heulend rein, die Kinder haben angefangen auf dem Trampolin zu streiten. Toll. Ich möchte ein bißchen ausrasten.

Die Kinder spielen drinnen. Ich mache das Video zu Ende. Von Ruhe kann man aber leider nicht sprechen.

Ich update alle Rechner auf den neuesten Stand. Alles zieht sich hin wie Kaugummi. Ich räume mit dem Großen seinen alten Schreibtisch leer und wir schleppen ihn ins Wohnzimmer. Dort bauen wir übersichtlich die Lernunterlagen auf.



Ich schicke die Kinder nochmal raus, während ich Milchreis koche. Die Kinder wollen gar nichts, außer am Smartphone hängen. Das haben sie aber schon morgens gemacht. Ich habe kaum den Reis in die Milch geschüttet, kommt der Große heulen rein. Diesmal ist irgendwas beim Saltoüben schief gegangen, er hat Nasenbluten. Ich versorge ihn, rühre den Milchreis, der Minimann hält dem Großen ein Kühlkissen in den Nacken. Nach dem Essen kapituliere ich und wir schauen Naturdokus und die Maus auf dem Sofa. Was für ein Tag.


20.03. Freitag. Fast Wochenende. Schuleinheit. Des Großen Gehirn ist so weich, dass er versucht mir glaubhaft zu versichern, dass er unter keinen Umständen wüsste was eine Summe ist. Der Minimann hat sich vom Wüten und Rebellieren auf "Bauchschmerzen" verlegt und bleibt auf dem Sofa. Es ist nicht ganz klar, welcher Natur diese Bauchschmerzen sind. Nachdem ich mich mit dem Großen durch einen Mathezettel gequält habe, machen wir eine Runde Sport. Die Trainer von Alba Berlin (?) bieten bei Youtube Sportstunden an. Wir beginnen mit der KiTa-Runde. Das ist echt schön gemacht, die Trainer geben sich Mühe, das kindgerecht aufzubereiten. Der Minimann hat nach einer Viertelstunde keine Lust mehr, der Große macht nicht richtig mit und hampelt nur rum. Toll. Ich erkläre den Kindern mit aller Restgeduld, wieso die Situation ist, wie sie ist. Wieso wir Rücksicht nehmen und zu Hause bleiben, wieso wir trotzdem Lernen, Sport machen, eine Alltagsstruktur aufrechterhalten.

Zwischendurch Telefonat mit dem besten Freund. Ihm fehlt die Uni. Mir auch. Er hat die Woche ganz viele Kundentermine (viele zum Glück remote), weil natürlich alle jetzt und sofort die Infrastruktur für Homeoffice brauchen. Außerdem hat er einen Hexenschuss. Wir sind alle etwas deprimiert und verzweifelt. Ich lade ihn also hierher ein. Krankenlager. Als er mittags rumkommt und reinhumpelt, essen wir erstmal Milchreisreste. Dann schläft der Minimann auf dem Sofa ein, der beste Freund ebenfalls mit Heizkissen. Zum allerersten Mal in dieser Woche kehrt etwas Ruhe ein. Nachmittags dann übernimmt der Mann die Kinder. Ich gehe mit dem besten Freund eine Runde spazieren. Das Wetter ist kalt, grau und häßlich. Wir gehen vorsichtig. Leider hilft bei Hexenschuss am Ende doch nur Bewegung.

Gemeinsames Essen, ein paar Dehnübungen. Ich bin so müde. Die Kinder gehen samt des neuen Haferhorde-Teils ins Bett. Wir sacken auf dem Sofa zusammen und streiten diskutieren lautstark, wie die Woche lief und warum was nicht klappt und warum das in der kommenden Woche anders laufen muss und wieso alles doof ist. Es ist schwierig - für uns alle.

21.03. Samstag. Wochenende! Endlich! Keine non-stop Kinderbespaßung durch mich. Ich bin da einfach nicht für gemacht. Nach dem Frühstück fahre ich zur Freundin und verbringe dann drei Stunden damit einen neuen Router einzurichten, die Powerline Geräte anzuschließen, das Telekom-Medien-Gerät ins Internet zu hängen. Wir müssen ein Loch durch die Wand vergrößern, LAN-Kabel verlegen und alle Geräte ins WLan bringen. Wir stellen fest: die Anzahl an mobilen Geräten wird immer größer. Am Ende rafft sogar der Drucker, dass es ein neues WLan gibt. Und die Telekom streamt brav das TV-Programm. Juhu. Als IT-Guy unterwegs.

Zuhause hat der Mann mit einem Freund erfolgreich den Minecraftserver umgezogen. Alle happy, die Kinder hocken auf der alten-neuen Minecraftwelt und angeln.

Zurück zu Hause schlafe ich auf dem Sofa ein. Später kochen wir vier alle gemeinsam. Auch das: eine ganz neue Erfahrung. Wir essen Zucchini-Möhren Rösti (aus dem Maus Kochbuch) mit Tzaziki (man kann fehlende Gurke gut durch Feta ersetzen) und Obstsalat. Abends schauen wir einen Film. Ich bin komplett erschöpft.

22.03. Sonntag. Ich bin so müde. Nach dem Frühstück gammeln die Kinder eine Runde, der Mann ist nochmal mit der Minecraftwelt beschäftigt. Ich putze zwei Stunden lang Küche und Bad gründlich. Danach blitzt es überall und ich könnte einschlafen. Telefoniere mit dem besten Freund. Danach ziehen wir uns alle warm an, es ist schweinekalt und hat in der Nacht gefroren. Der Mann und ich planen Beete im Garten. Ich male einen Plan. Der Mann schlägt vor, dass ich zum Entspannen zum besten Freund fahre. Ich bin doch aber so müde.

Ich raffe mich trotzdem auf, fahre erst Gas und dann Benzin tanken. Der beste Freund hat derweil in seiner minikleinen Wohnung genug Platz für seine NäMa gemacht. Seit ungefähr - Ewigkeiten - setzen wir uns hin und nähen.



Die Sporttasche (El Grande von Farbenmix) ist schon seit... ewig (irgendwann 2018, bevor der beste Freund krank wurde) zugeschnitten. Wir nähen konzentriert und in Ruhe. Dann ist es so spät, dass die Spaziergänger am Rehgatter zum Abendbrot weg sein sollten. Wir machen eine kurze Laufrunde. Dann fahre ich nach Hause. Es ist etwas gespenstisch. Sonst lohnt es sich auf der Landstraße fast nie das Fernlicht anzuschalten. Heute fahre ich fast die ganze Strecke mit Fernlicht. Mir kommen zwei RTWs entgegen. Zuhause Sofa, Heizkissen, Bett.

Ich überlege mir, wie die neue Woche werden soll. Ich hoffe auf ein bißchen mehr Input von der Schule. Ich hoffe auf einen Gewöhnungsfaktor der Kinder (und mir). Und das die Tage einfach ein bißchen runder laufen.



Donnerstag, 12. März 2020

12 von 12... (im März)

Caro sammelt.


Der Mann hat ein paar Farben in den Vorgarten gepflanzt.


Ich muss vorm Losfahren erstmal das Auto ausräumen.


Und die sturmzerzausten Hühner füttern.


Kurz beim Mann auf Arbeit vorbeigeschaut.


Arbeit, Arbeit, Arbeit. Aber dann beim Abholen des Minimanns vom KiGa: blauer Himmel! Ich kann es kaum fassen. Diese Farbe gab es hier seit Wochen oder Monaten nicht mehr.



Fassungslos machen mich auch die leeren Regale im Dorfsupermarkt. Ich frage mich lieber nicht, was bei einer Norovirus-Pandemie passieren würde.


Das schöne Wetter muss genutzt werden. Reifen aufpumpen, Klingel umbauen, Räder frühlingsfit. Und damit fahren wir auch direkt eine Runde. Der Minimann ist auf das weiße Rad umgestiegen und muss üben.


Soviel Sonne!!!


Wir fahren ein paar Kilometer durch die Felder, die Sonne lässt unsere Schatten lang werden. Ich renne neben dem Minimann hinterher, der recht schnell rausfindet, dass schnell fahren lustiger ist, als langsam rumeiern.


Großer Pfützenstopp.


Most british thing you can have in Germany. Zur abendlichen Sofaentspannung gibt es Tee und Doctor Who.

Donnerstag, 5. März 2020

WmdedgT... (im März)

Frau Brüllen fragt: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?"

Das morgendliche Aufstehen der Restfamilie verschlafe ich gnädig. Ist auch besser, die Nacht war eher so mittel. Später dann aber Aufstehen, Morgenroutine, Kaffee in meiner neuen Puffintasse. Ein paar Arbeitsemails geschrieben und das Internet leer gelesen.




Die Kinder wünschen sich Milchreis. Milchreis ist aber in mehr bevorratet und Milch auch nicht. Also fahre ich ins Nachbardorf, um einzukaufen. Zurück setze ich Milch auf, sortiere Einkäufe und die inzwischen gelieferte Biokiste ein, bringe die Küche in Ordnung und koche Milchreis. Ohne Überkochen!

Dann eine Runde Yoga. Ich wollte gern eine längere Runde machen, brach aber nach 15 Minuten ab, denn die Übungen aus dem Video gingen weit über meine Fähigkeiten hinaus. Also noch ein anderes, einfacheres Video rausgesucht, dass aber leider auch nur 15 Minuten ging.

War am Ende ganz okay, denn der Große kam überraschend früh aus der Schule. Sein Freund wird häufig vom Opa abgeholt und manchmal fährt er mit.

Mittagessen. Hausaufgaben. Mathearbeit angeschaut, unterschrieben und berichtigt. Ein paar Aufgaben sprechen wir gemeinsam durch. Danach noch für Deutsch eine Tabelle anfertigen. Wegen Zeitmangel verschieben wir Englisch üben (nächste Woche führen sie am Tag der offenen Tür ein Theaterstück auf) auf das Wochenende.

Ich fahre los, um den Minimann und seinen Freund aus dem Kindergarten abzuholen und werde schon freudig erwartet. Zurück zu Hause spielen die Kinder eine Weile im Kinderzimmer, dann verkrümeln sie sich für eine halbe Stunde zum Minecraft zocken.

Ich mache derweil noch Wäsche. Es gibt ja immer Wäsche. IMMER. Dann packe ich unsere Schwimmtasche und wir fahren los. Auf Wunsch der Kinder schon ein bißchen früher, damit sie vor dem Schwimmkurs noch eine Weile spielen können.

Der Große mag nicht ins Wasser, ihm ist kalt. Dann bekommt er Bauchschmerzen. Kurzerhand schicke ich ihn also zum Duschen und wieder Anziehen. Und entsage meiner eigenen Schwimmrunde. Wer weiß, was weiter passiert. Ich sitze also mit zwei bekannten Eltern und dem Großen auf der Bank. Thema: Corona und wie bescheuert Leute sein können. Und der desaströse Zustand des Bildungswesens. Prima.

Der Kleine hat aber Spaß und hängt sich rein. Das ist nach den dauernden Diskussionen um den Schwimmkurs schön zu sehen. Wegen des Großen gehen wir direkt nach dem Schwimmkurs und fahren nach Hause.

Abendessen. Der Mann ist inzwischen auch zu Hause, es gibt Milchreis und Nudeln für alle (den Mann!), die der Meinung sind, Milchreis wäre kein anständiges Hauptgericht.

Ich lese das Sams vor, die Kinder gehen ins Bett. Der Mann ist mit seinem Kumpel zum Zocken verabredet, was mir die Gelegenheit gibt weiter Broadchurch (der Dialekt! <3 ) zu schauen.

Ich schaffe die erste Staffel auch fast zu Ende, aber dann ist es spät und müde und ach - die letzten dreißig Minuten kann ich auch später noch schauen.

Gute Nacht.