Samstag, 12. Dezember 2020

12 von 12... (im Dezember)

 Zum letzten Mal in diesem Jahr sammelt Caro 12 Bilder vom 12.


Vormittags habe ich ein großes Paket gepackt. 18,7kg.

Nebenher sitzt der Große am Küchentisch und lernt Spanisch. Morgen wird noch eine Arbeit geschrieben. Dienstag Mathe.

Ich knete Stollenteig zusammen.

Nachdem dieser mittels Gärstufe schön gegangen ist, möchte der Wasserbehälter vom Ofen geleert werden.

Rosinen, Zitronat und Orangeat reinkneten. Am Ende bleiben noch Rosinen übrig. Was mache ich mit denen?

Der Stollen ruht noch ein paar Minuten, bevor er in den Ofen darf.

Wir packen ein Schrottwichtelpaket aus und es ist gar nicht so viel Schrott drin.

Der Stollen ist fertig gebacken...

...mit Zucker bestreut kühlt er ab.

Währenddessen holen wir uns etwas aus einem nahen Restaurant, in dem ich vor (Hilfe!!!) 20 Jahren mal gearbeitet habe.

Abend schauen wir mit dem Großen den Hobbit zu Ende. Der Minimann möchte dabei sein, aber nicht schauen. Daher sitzt er auf dem Sessel und guckt am Notebook Pokemon.

Kurz vorm Schlafengehen bepuderzuckere ich den Stollen, wickele ihn in Alufolie und lagere in für eine Woche. Ob ich das aushalte?


Samstag, 5. Dezember 2020

WmdedgT... (im Dezember)

 Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.

Was macht man an einem Adventssamstag? Plätzchen backen!

Nach dem Frühstück räume ich mit dem Mann den Backschrank aus, wir machen Inventur (nur drei Sachen wirklich lange abgelaufen) und schreiben eine Einkaufsliste. Dazu die Lebensmittel, die wir noch fürs Wochenende brauchen, ein Apothekenrezept und los gehts. Der Mann will aus unerfindlichen Gründen unbedingt fahren. Un-be-dingt.

Na gut. Wir steigen also in das nigelnagelneue Elektroauto  (Hyundai Kona), dass ich gestern vom Autohaus abholen konnte. Ich zeige ihm die Einstellungen auf dem Touchscreen, Sitze einstellen, Handys koppeln. Klappt alles super. Dann rollen wir superleise los.

Was soll ich sagen? Wer einmal "huiiii" hatte, will nie wieder "brumm"!

Mit dem passenden Soundtrack (Quote: Basically... RUN!) fahren wir die hust drei Kilometer ins nächste Dorf. Der Mann lässt mich an der Apotheke raus und kann prompt nicht weiterfahren, weil ich mit dem Autoschlüssel in der Tasche losspaziert bin. Huch. Müssen wir uns erstmal dran gewöhnen, dass man den nirgends mehr reinsteckt.

Ich löse das Rezept ein, kaufe für die Kinder Traubenzuckerdrops und spaziere weiter zum Einkaufsladen, während der Mann schon mal Leergut wegbringt, kurz in den Baumarkt hüpft und Regionales aus dem Landmarkt. Wir kaufen zusammen Backzutaten, alles fürs Abendbrot und stellen beim Beladen des Kofferraums fest, dass die Rückfahrkamera so seltsam bläulich ist, weil noch die Folie drüberklebt. Zu unserer Verteidigung ist zu sagen, dass wir noch niemals einen Neuwagen hatten, geschweige denn einen mit soviel Gedöns.

Zurück, ausladen. Ich fange an Teig zusammen zu kneten, der Mann bringt noch eine Lichterkette draußen an. Die Kinder waren derweil mit Oma minecraften. Jetzt kommen sie abwechselnd zum Helfen in die Küche. Der Minimann hilft mir Zimtsterne auszustechen und später löst der Große ihn ab. Wir bracken heute erstmal die eierfreundliche Zimtsterne-Vanillekipferl Kombi, sonst hab ich immer Eigelb übrig. Dazu Dominosteine, bei denen ich jeden Schritt immer dann mache, wenn der Rest keine Aufmerksamkeit braucht.

So geht der Nachmittag vorbei. Irgendwann kommt der beste Freund und verschwindet mit dem Mann im Keller. Sie messen Kabel durch und legen die Ladesteckdose im Stromkasten auf. Offenbar werden auch noch weitere Arbeitsschritte ausgeführt, von denen ich nicht so viel mitkriege. Zwischendurch fährt der Mann den Großen zu seinem Freund, der heute Geburtstag hat.

Gegen halb sechs wird mir sehr kotterig. Ich erinnere mich dunkel an ein halbes Brötchen zum Frühstück und dann.... nichts mehr. Der Mann wird daher in die Küche abkommandiert, ich zittere ein bißchen im Keller. Dann essen wir Buletten mit Grünkohl, Möhren, Champignons und Bärlauch-Kartoffeln.

Während die Männer werkeln, kuscheln der Minimann und ich uns aufs Sofa und schauen eine Dinodoku. Danach müssen dringend die Legos weg und die Dinos hingeräumt werden. Meinetwegen. Irgendwann später sind die Männer im Keller fertig, das Auto lädt. Der Große kommt recht spät (naja, kurz vor 21h) satt und glücklich nach Hause (es gab wohl ausgewählte griechische und armenische Spezialitäten). Die Kinder gehen ins Bett, der Patenonkel liest oben noch vor. Ich könnte auch direkt einschlafen.

Als die Kinder im Bett sind, schauen wir das diesjährige Fotobuch an, packen Nikolausgeschenke ein, stellen alles schön auf und schwatzen noch eine Runde. Dann ist es plötzlich schon sehr spät und direkt Zeit fürs Bett.


Donnerstag, 12. November 2020

12 von 12... (im November)

 Caro sammelt.


Früh morgens (also für mich jetzt) Kinder, Kinderfreund und Mann zu Grundschule, Gymnasium und Arbeit gefahren.

Es ist immer noch früh, als ich schon einkaufen war und nun beim Zahnarzt vorbeischaue. Neues Wort gelernt: Hyperbalance.

Ölwarnung!

Problem direkt behoben und Öl nachfüllt.

Zu Hause Kaffee und Frühstück gemacht und dann das Homeoffice im Nähzimmer aufgebaut. Direkt auf zum ersten BBB Kolloq mit meinen Studis. Läuft ganz gut.

Dann up to date bleiben und nebenbei den Haushalt schmeißen.

Da kommt auch schon die Biokiste. Kann ich die gleich einsortieren.

Wenn man ganz genau hinschaut, kann man auf diesem Bild einen Grünspecht erahnen.

Der Große ist zu Hause angekommen - samt erwartetem Vokabeltest. Urks.

Zweite Runde Kolloq mit sehr gut vorbereiteten Studenten. So macht das Spaß.

Zurück am Esszimmertisch mit dem Großen für die Bioarbeit gelernt.

Und abends dann in den Zug - morgen wird auch ein sehr früher Tag. Präsenzveranstaltung an der Uni. So ganz ohne Laborversuche geht es für die Drittsemester ja auch nicht.


Donnerstag, 5. November 2020

WmdedgT.... (im November)

 Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.


Es ist November. Es gibt einen weiteren Lockdown. Seit vier Tagen schon. Aber irgendwie verschwimmt die Zeit, die Tage, die Monate. Es könnte auch Janapril sein und ich würde mich nicht wundern. Heute ist Donnerstag. Homeofficetag.

Ich starte also immerhin sehr gemächlich in den Tag, schlafe nochmal weiter, als alle das Haus verlassen. Mache dann in Ruhe Kaffee und Müsli mit Obst und Hafermilch. Erste Videokonferenz heute: Einführung ins Praktikum. Die Studis haben Fragen, der Oberassi beantwortet. Zwischendurch mal ein paar Zwischenrufe der anderen Assistenten. Natürlich ist aufgrundderaktuellenSituation dieses Semester alles anders. Hands-on Laborarbeit kann man nun mal nicht online lernen, also wurde ein Konzept entwickelt, das den neuen Hygienerichtlinien entspricht, damit wir irgendwie die Studenten trotzdem durch die Versuche bringen können. Manches davon ist gut, manches hätte ich anders geplant. Es bleibt alles ein wenig kompliziert und ob es überhaupt klappt - wir werden sehen.

Wir wiederholen für die Studis kurz Fehlerrechnung, besprechen wie die Kolloquien (die per BBB stattfinden) diesmal ablaufen werden, wie Versuchsprotokolle auszusehen haben. Kurz vor 12h sind wir durch.

Ich nehme die Kopfhörer ab und eile in die Küche. Spüli aus- und einräumen, Abwaschen, Aufräumen, Essen vorbereiten. Es gibt Kartoffelbrei und Rote Beete Ragout aus der Kpt Cook App und Milchreis für alle, für die Süßes auch eine vollwertige Mahlzeit ist. Ich höre nebenbei die aktuelle Corona-Updatefolge (die 63. schon!). Fünf Minuten vor der nächsten Videokonferenz ist alles soweit fertig.

Zurück im Nähzimmer wieder Kopfhörer auf und weiter. Diesmal Assistentenbesprechung, was ändern wir noch, was ist der Plan B, falls doch ständig viele Leute ausfallen wegen Quarantäne uä. Wir einigen uns darauf, die Versuchstage vor Weihnachten möglichst ans Ende des Semesters zu legen, so dass jeder die Chance hat vor einem Heimatbesuch in Heimisolation zu gehen. Wäre super, wenn das klappt.

Es klingelt, ich renne die Treppe runter. Der Große kommt früh nach Hause, die AG ist ausgefallen. Er kommt erstmal alleine zurecht, hat auch in der Mensa schon zu Mittag gegessen. Gut. Zurück zur Telko. Die dauert zum Glück nicht mehr superlange. Danach schaue ich mir die Hausaufgaben des Großen an, seine Musikmappe, weil schon wieder die nächste Arbeit ansteht. Ich werde aus den uralten Kopien (den Grafiken nach so Mitte 80er) nicht so richtig schlau. Tja.

Wasche ich also lieber Wäsche und lege einen trockenen Korb zusammen. Ist das auch erledigt. Dann packe ich ein verspätetes Geburtstagsgeschenk ein, krame dabei durch die UK-Kaffeelieferung und erfreue mich an den schönen Sorten (Cinnamon Hazelnut - der Knaller!). Der beste Freund klingelt, kurz darauf auch der Minimann. Wir essen alle zusammen Milchreis.

Dann spielen die Kinder und wir nähen und der beste Freund muss auch eine Playmofigur aussuchen. Ich sitze ein paar Minuten im dunkler werdenden Wohnzimmer und atme tief durch. Dann kommt auch schon der Mann nach Hause, wir gleichen Infos und Termine ab, dann kochen wir das vorbereitete Abendbrot. Wird lecker, es fehlt ein bißchen der Pfiff, aber da kann man nächstes Mal einfach mehr Gewürz ranmachen. Wird schon.

Sachen packen, Stoffe zusammensuchen für Masken, ich gucke die Restekiste durch und finde sogar recht viel schönes, was auch sonst für nix mehr reicht.

Dann fahren wir zum besten Freund, damit der Mann morgen das Auto haben kann und ich trotzdem pünktlich beim Arzttermin bin. Schnell noch eingekauft, dann bin ich sehr müde und schaffe gerade noch so eine Folge den 12. Doctor. 

Montag, 12. Oktober 2020

12 von 12... (im Oktober)

 Caro sammelt wie immer 12 Bilder vom 12.


Herbstferien! Wir fahren nicht weg, der Minimann ist verschnupft und der Große muss trotzdem ein wenig für die Schule tun. Immerhin der Mann hat eine Woche frei. Wir nutzen die Zeit also sehr erwachsen und vernünftig (seufz) und dämmen den Dachboden, damit der November dann frei ist für die Kellerbaustelle - die auch etwas größer ist.

Wir haben uns ganz smart vorgenommen jeden Tag 20 Platten bzw. maximal 2,5h Zeit zu investieren. Damit genug Zeit für die Kinder bleibt, zum Ausruhen und weil ich diesmal keinen Urlaub habe, sondern nach der Bauphase vormittags zur Arbeit fahre.

But first, coffee!






Das waren dann 20 Platten, die wir in 2,5h verlegt haben. Gut, dass wir Masketragen so gewöhnt sind, sonst hätte mich das wahrscheinlich mehr angenervt.

Second coffee - auf Arbeit!

Und Mittagessen. Da die Mensa nicht geöffnet hat, gab es was schnelles von Nordsee.

Nachmittags Termin im Fitnessstudio. Uff. Da war ich eigentlich schon ziemlich müde.

Bowties are cool!


Erst "Hotzenplotz und die Mondrakete" vorgelesen, dann ein bißchen Hörbuch gehört. Der Große muss echt in Englisch vorankommen, sonst wird das ganz schwierig in der Schule.

Danach gab es für den Mann und mich noch eine Folge "The Boys" und frühes ins Bett gehen.





Montag, 5. Oktober 2020

WmdedgT... (im Oktober)

 Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.


Wegen immer noch nur einem Auto und allgemeiner Organisation habe ich die Nacht direkt beim besten Freund verbracht, so dass morgens ein ruhigerer Start und vor allem 1,5h mehr Schlaf möglich waren. Sehr schön.

Ab ins Institut, Kaffee gemacht und direkt ins Kickoff-Meeting des online Kurses, denn wir belegt haben. Man muss sich ja weiterbilden, den CV aufhübschen, mehr Bullshitbingo Softskills lernen. Das Meeting ging dann doch erstaunlich lange und so ganz ohne Frühstück wurde es mir gegen 11:00 ziemlich schwarz vor Augen. Zum Glück war meine Kamera aus und ich konnte kurz Richtung Matte verschwinden und die Beine hochlegen, bis sich nicht mehr alles drehte. Der Zuckerkick durch eine Neapolitanerwaffel war auch sehr hilfreich.

Meeting beendet. Mittagessen. Die Mensa hat leider nach wie vor geschlossen. Aber ich hatte Kartoffelpüree und Stew vom Sonntag mitgebracht. Das machte ich nun warm. Dazu die aktuelle Folge John Oliver. Man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus und muss sich schon fragen, wie es so weit kommen konnte.

Den angemeldeten Sporttermin nach der Mittagspause musste ich leider sehr kurzfristig ausfallen lassen. Ein ekliger Nackenwürgegriff und die dazugehörigen Kopfschmerzen knockten mich recht schnell aus. Also zurück zum besten Freund, alles dunkel machen, Ibu nehmen. Schlafen.

Ich glaube, währenddessen arbeitete der Freund von zu Hause aus weiter und schaffte ein gutes Stück Arbeit. Als ich wieder klar gucken und klar denken konnte, lohnte es sich nicht mehr so richtig, nochmal zurück ins Institut zu fahren.

Immerhin hat dieses Jahr ein Gutes - aus dem Homeoffice remote zu arbeiten ist überhaupt keine große Sache mehr. Ich klappte also den Laptop auf und widmete mich dem aktuellen grand proposal, der am Dienstag nach Absegnung vom Chef dann eingereicht werden soll. Ein paar Verbesserungen findet man ja doch immer noch, vor allem, wenn man mal ein Wochenende drüber geschlafen hat.

Bei der Gelegenheit schaute ich auch die Videos zum Kursmodul dieser Woche. Feierabend.

Wir bestellen Pizza und Lavacake. Dazu eine Folge 11. Doctor. Gespensterfolge buhuu! Passt ja in den Oktober.

Der beste Freund geht Laufen, ich schaue derweil Broadchurch weiter und bespreche mich mit dem Mann über die weitere Planung der Woche. Elternabend, mehr Meetings zu unpassenden Zeiten, Werkstatttermin. Irgendwie bringen wir alles unter. Schlafenszeit.

Samstag, 5. September 2020

WmdedgT... (im September)

 Frau Brüllen sammelt wie immer Tagebucheinträge.


Gar nicht mal so lange ausgeschlafen nach der ersten Woche im neuen Alltag. Gemütliches Frühstück und dann kam auch schon der Handwerker. Im großen Baustress letztes Jahr geriet die Badezimmerdecke immer in Vergessenheit und hatte auch keine Priorität. Jetzt nutzen wir den Herbst um weitere Bauarbeiten abzuschließen. Dieses Wochenende ist also das Bad dran. Danach "die Kammer des Grauens" - die muss nämlich ausgemistet und ausgeräumt sein. bevor die Dämmplatten für den Dachboden kommen. Irgendwo muss der übrige Kram dann zwischengelagert werden, bis es zurück in die dann gedämmte Kammer ziehen kann. Besser, es ist dann so wenig wie möglich übrig.

Nach der Dachbodendämmung kommt dann noch die Kellerentlüftung und neue Kellerfenster. Das wird auch ein größeres Projekt, als eigentlich gedacht. Aber wenn man schonmal dabei ist, kann man es auch gleich richtig machen.

Während der Handwerker die Decke verputzt und der Mann dabei hilft, gucke ich nochmal nach Autos im Netz. Der Mann telefoniert mit dem Autohaus. Sie versprechen ein Angebot zu schicken. Ich bin skeptisch - bisher hat das eher weniger gut geklappt. Autohäuser scheinen in Deutschland (trotz Corona) weitgehend analog zu funktionieren. Schade. Hätte ich das nötige Kleingeld wäre "im Inet bestellbar" ein eindeutiger Kaufgrund (für einen Tesla oder Polestar). Der Rest des Vormittags vergeht mit Leggings nähen, Wäsche, Haushalt. Das übliche Samstagvormittagprogramm. Zwischendurch ruft meine Ma an und berichtet vom Umzug ins Haus. Alles sehr aufregend, was es dort alles gibt, was getan und gewerkelt werden wird.

Zum späten Mittag ist die Decke verputzt, der Handwerker in den Feierabend verabschiedet. Wir essen Nudeln mit Tomatensauce. Danach packe ich meinen Krempel und fahre zur Arbeit.

Der Mann und die Kinder planen nun einen ganz gemütlichen Spielenachmittag. Ich treffe mich mit L., es liegt IT Arbeit an. Als ich ankomme überkommt mich jedoch eine bleierne Müdigkeit. Ich mache ein spätnachmittagliches Schläfchen. Danach widmen wir uns dem explodierten Netzteil und der Spur der Verwüstung was dieses nach sich zog. Traurig. Sehr traurig. Und teuer.

Tortellini zum Abendbrot. Spaziergang zum Supermarkt für Eis, Getränke und Frühstück. Als wir aus dem Markt kommen, sind dunkelgraue Wolkenberge aufgezogen. Jetzt aber schnell zurück. Wir eilen mit den vollen Einkaufstaschen zurück und kriegen zum Glück nur ein paar erste Tropfen ab.

Zwei Folgen Doctor Who zum Ausklang. Morgen gibt es mehr Arbeit, mehr zu lernen, immer was neues.

Mittwoch, 5. August 2020

WmdedgT... (im August)

Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.

Nachdem der Mann und Freund E. letzten Sonntag leider wegen Urlaubstagssparsamkeit und Abklatschen mit den jeweiligen Kollegen zur Urlaubsvertretung abreisen mussten, verbringen L., die Kinder und ich noch eine Woche in Skanevik.

Wir wollen viel ausruhen, aber irgendwie waren ja die Kinder dabei. Deswegen fahren wir viel mit dem Boot raus, um (erfolglos seit Sonntag) zu angeln. Spaß macht es ja trotzdem.

Heute ist es allerdings sehr verhangen und die dunkelgrauen Wolken liegen so tief, fast berührten sie den Fjord und legten sich wie eine Decke auf das Wasser.

Da wir leider einige Köder verloren haben, machen wir uns nach einem gemütlichen Frühstück auf zu einer Shoopingrunde. Zuerst zum Bäcker. Da hat L. gestern das Brot liegen gelassen. Er bekommt netterweise neues Brot eingepackt und außerdem kaufen wir zwei Pizzasnurrer und vier Zimtschnecken. Dann fahren wir weiter nach Etne, dort gibt es eine kleine Mall mit Sport-Angel-Geschäft.

Auf dem sehr kurvigen Weg dahin (und wir fahren schon die breite Straße) versuche ich möglichst gleichmäßig zu atmen. Derweil philosphieren die Kinder hinter darüber, wie es wäre Schafhirte zu sein. Und wo man Schafe hüten könnte (Norwegen, Deutschland?). Und ob und wie man dann Hundeangst überwindet, da man ganz offensichtlich ja einen Hütehund braucht. Und welche Schafart man hält. Und wieviele Schafe man benötigt, um eine Herde zu bilden. Und... naja, ich denke der Punkt ist klar.

Wir parken, desinfizieren Hände und gehen ins Sportgeschäft. Dort sind wir dann eine recht lange Weile, weil natürlich jeder Köder, jede Angel, jedes Reel und auch jegliches andere Angelzubehör ausgiebig begutachtet werden muss. Der Große interessiert sich außerdem für eine kleine, leichte Outdoorhängematte. Ich schaue kurz durch die Merinoklamotten. Irgendwann sind die Angelfreunde alle fertig mit aussuchen, meine Kreditkarte gibt einen kurzen Seufzer von sich und dann ist jeder glücklich mit den vielen schönen neuen Ködern (und 30m sauteure Schnur zum Vorfächer bauen, aber das finden wir erst später raus). Schnell noch einen Anspitzer gekauft und wieder zurück ins Auto. Das Telefon von L. klingelt und währen die Kinder Pizzasnurrer auf den Rücksitzen verkrümel essen, höre ich mit halbem Ohr den auflaufenden IT-Problemen zu.

Auf der Rückfahrt ist Schafhirte sein nicht genug. Der Minimann möchte ein riesiges Schiff, auf dem er Dornhaie vermehrt und wo wir alle Arbeit finden. Der Große möchte dort nur dritter Chef sein, damit sein Name nicht im Internet landet, falls er Erfindungen patentiert. Irgendwie landet auch die Schafherde auf diesem Schiff und der Minimann wird reich genug, um ganz Norwegen zu kaufen. Ich kürze hier mal ab. Der Grat zwischen "kapitalistisch-marxistischer Familienstaat" und "irrer Diktator" ist sehr sehr schmal.

Zurück im Ferienhaus ist das Wetter kaum besser. Wir machen also eine ausgedehnte Mittagspause und treffen uns dann alle am Esstisch zu Kaffee und Zimtschnecken. Danach bauen wir Maus & Mystik auf. Kapitel 10 - in der Höhle des Löwen. L. und der Minimann waren mit Collin und Finger in Kapitel 9 allein unterwegs und spielen diesmal nicht mit. Daher übernehmen die beiden nun die Charaktere des Mannes (Rex) und Freund E. (Lily). Wir kämpfen uns tapfer durch die Kanalisation der Burg und sammeln soviele gute Gegenstände wie möglich für den Endkampf in Kapitel 11. Gegen Ende verlässt den Minimann etwas die Konzentration, aber wir schaffen es mit vereinten Kräften in der Schmiede die Uhrwerksgranate zu zünden, die letzten Ratten zu besiegen und sind damit am Ende des Kapitels angelangt.

Es ist dann auch schon beinahe Zeit fürs Abendbrot. L. geht heute Laufen, ich mache Coleslaw und die Kinder spielen noch eine Weile am Wasser. Kinderdusche, Abendbrot. Die Kinder wollen noch ein Theaterstück vorspielen, da kommt L. zurück. Laufen war eher so naja. Wir warten also bis er geduscht hat, dann gibt es auch gleich doppelt soviel Theaterpublikum.

Der Minimann erfreut uns mit einer zweifelhaften Metal-Gesangseinlage. Ich sag mal so: er hat sicherlich alle Eigenschaften für eine kometenhafte S**, Dru*** & Rock 'n Roll Karriere. Da ist mir Schafhirte dann doch lieber. Beide zusammen spielen dann noch Urmenschen erlegen ein Mammut.
Ich lese ein Kapitel Drachenzähmen vor, Schlafenszeit.

Wir wollen uns heute Abend endlich mal zum Nähen aufraffen. Aber erst treffen wir die Vermieterin, übersetzen ein wenig für den anderen Angelgast in der Hütte neben uns und verquatschen uns dann.
Trotzdem ist L. irgendwie hellwach, also packen wir das Nähzeug aus. Ich mache diesmal aber nur die Hilfsarbeiten, denn ich bin ziemlich müde. Immerhin - am Ende ist das Vorderteil des Klapppacks fertig.

Ich auch. Gute Nacht.

Mittwoch, 22. Juli 2020

Hisøya

Hisøya ist eine kleine Insel gleich "um die Ecke" (oder sagt man "ums Ufer rum"? "um die Bucht"?). Gleich zwei freundliche Norweger wiesen uns darauf hin, dass man dort sehr schön einen kleinen See inmitten der Insel umrunden kann. Außerdem ist die Insel bewaldet und das kam so:

Ich werde dir beweisen, dass ich Recht habe. " Es war der Idealist und Bezirksarzt Christian Heitmann, der diese Worte Anfang der 1890er Jahre ausgesprochen haben soll. Er setzte sich mit Pfarrer Kullmann in Heitmanns Haus in Stord zusammen und diskutierte, ob die Inseln in Westnorwegen bewaldet waren oder nicht. Der Pastor fand das Gebiet zu karg und hart, als dass Wälder im Meer gedeihen könnten. Aber Heitmann war zuversichtlich in seinem Fall. Er widersetzte sich der Skepsis und fing an.
Daher sticht Hisøya zwischen den grauen Svaberga- und den mit Heidekraut bewachsenen Inseln im nordöstlichen Teil der Gemeinde Bømlo hervor.
Nach einem Viertel stellte sich heraus, dass ein Teil der Skepsis real war, weil einige der Wälder schlecht wuchsen. Es wurde empfohlen, den Rest der Insel am sichersten mit der winterharten Strauchkiefer zu bepflanzen. Trotzdem konnte Heitmann beweisen, dass der Wald so weit bis zum Meer wachsen kann.
Mit eigenen Studien zur Waldkultur wie Ballast und Det Norske Skogselskap als Partner begann Heitmann 1895 mit der Aufforstung. An den am schlechtesten wachsenden Orten wurden Strauch und Latschen gepflanzt. Im Tal mit den besten Wachstumsbedingungen wurden gewöhnliche Kiefern und Fichten, verschiedene Fichtenarten, Sitka-Fichten und verschiedene Laubbaumarten ausprobiert. Heitmann begann auch zu räumen und zu graben, und nach seinem Tod waren es die Erben, die die Arbeit fortsetzten.
Als Seine Majestät König Haakon VII. 1942 in England Weihnachten feierte, war der Weihnachtsbaum eine Fichte aus Hisøya. Mit der guten Hilfe der Einheimischen an Bord ging Shetlands-Larsen direkt zur Insel und hob den Weihnachtsbaum auf. Der Baum wurde in ca. 1m Höhe geschnitten, mit dem Ergebnis, dass ein Ast das hochschwingt und Warzen zu einem großen Baum hat. Es heißt jetzt «Kongegrana».

von: https://www.grind.no/sunnhordland/bomlo/hisoya (abgerufen am 26.07.2020,  aus dem Norwegischen übersetzt mit dem Google Translator)

Wir packen also zusammen (auch Kochkram für ein frühes Abendbrot), beladen das Boot mit Rucksäcken und uns. Es ist nur eine kurze Fahrt, so dass wir alle auf die minikleine Nussschale passen. L. steuert, der Mann und ich sitzen in der Mitte, die Kinder und Freund E. vorn. Wir umfahren vorsichtig die ausgewiesene Untiefe, wobei der Mann nach vorne zum Bug geht und mit der Stange stakst, um zu schauen, wie tief es ist. Scheint aber, dass unter uns immer mindestens 1,5m Platz bis zum Grund waren. Wir umrunden die Insel bis der kleine Anleger in Sicht kommt. Dort liegt schon ein größeres, schickes Boor vertäut, aber es ist noch Platz für uns. Vorsicht manövriert L. uns an dem Boot (hinter dem noch ein kleineres Boot rumdümpelt - der Trend geht offenbar zum Zweitboot) vorbei und wir legen an. Die Männer vertäuen das Boot, wir klettern die algig-glitschige Holzleiter hoch und schultern die Rucksäcke. Unsere Überlegung unterwegs zu kochen wird direkt mit dem ersten Schild zunichte gemacht. zwischen dem 15. April und dem 15. September darf man kein offenes Feuer machen. Da wir nicht wissen, ob die Gaskocher dazugehören, lassen wir es lieber sein.

Wir folgen dem ausgeschilderten Pfad und gelangen nach 100m an eine Gabelung. Erstmal rechts rum. Nach weiteren 100m endet der Weg an einer kleinen Lichtung mit Schild (ich glaube, das war dort, wo der Weihnachtsbaum stand / steht). Wir gehen zurück, der Waldboden ist unglaublich weich und federnd. Wir kommen zu einer Hütte und entdecken auch das Kanu, von dem der eine Norweger gesprochen hatte. Er sagte uns, dass man damit über den See paddeln kann, aber wir sind ja Deutsche. Es ist nirgends explizit durch ein Schild oder so erlaubt, also lassen wir alles unangetastet. Stattdessen beginnen wir die Umrundung des Sees im Uhrzeigersinn. Die Insel ist stark bewaldet und unter den Baumkronen wachsen überall Blaubeersträucher. Der Pfad ist okay zu erkennen und wir wandern gemütlich vor uns hin.

An der Stelle, an der nur ein schmales Stück Erde den See vom Meer trennt überqueren wir den See und kommen auf die andere Seite. Kurz danach machen wir Pause auf ein paar großen Felsen, die völlig kahl sind. Kurz überlegen wir, ob wir nicht doch den Kocher anschmeißen. Die Felsen sind groß und von Waldbrandgefahr kann keine Rede sein. Aber lieber nicht. Wir essen unsere Knäckebrote, trinken etwas und kurz darauf blase ich zum Weitermarsch. Irgendwie scheint mein Kreislauf nicht sehr stabil zu sein.













Eine halbe Stunde oder so, hangeln wir uns weiter den dicht bewachsenen Pfad entlang, dann sind wir wieder am Ausgangspunkt bei der Hütte. Wir gehen zurück zum Boot, verstauen unsere Rucksäcke und fahren zurück. Wirklich ein schöner Spaziergang auf der kleinen Waldinsel inmitten der Schären.



Blick auf das Haus von der Seeseite.

Dienstag, 21. Juli 2020

Wanderung zum Björndalsfjellet

Für den heutigen Vormittag teilen wir uns auf. Freund E., L. und ich fahren einkaufen. Der Mann und die Kinder fahren zum Angeln raus.

Wir fahren bis zum nächsten größeren Ort in dem es eine kleine Mall mit verschiedenen Geschäften gibt. Wir brauchen nicht nur frische Lebensmittel und Brot, sondern auch ein Verlängerungskabel, damit L. an seiner Bürotischecke besser am Notebook sitzen und arbeiten kann. Wir gucken also durch einen Europris, kaufen im Extra ein und bummeln durch den Sport1. Ich kaufe mal KEINE neuen Merinoshirts, kein Bootsreel für den Mann und auch keinen Köder mit Puschel (naja, vielleicht kaufe ich den später noch). Wir sind die einzigen die Masken tragen, aber entweder gucken die Norweger unauffälliger oder niemand stört sich daran. Es gibt an den Eingängen zu den meisten Läden Desinfektionsspender. Es ist nicht besonders voll auf den Parkplätzen, aber natürlich drehen sich unsere Gespräche ruckzuck um die Menge an Elektroautos, die hier überall fahren. Wenn man noch gar nicht so richtig weiß, welche Modelle von welchem Hersteller es gibt, dem empfehle ich wärmstens einen norwegischen Supermarktparkplatz. Da kriegt man schon eine ganz gute Produktübersicht. Wir können auch die Türkonstruktion des Modell X anschauen.

Zurück im Ferienhaus verräumen wir die Einkäufe, dann kommen auch schon die Mannen zurück vom Angeln. Erfolglos diesmal, aber ein schöner Ausflug war es dennoch. Wir essen Mittag, der Mann zaubert aus den Resten von gestern ein Risotto. Mittagspause. Ich schlafe sofort ein.

Nach der Mittagspause packen wir Schwimmsachen ein und ein bißchen Wandersachen in den Rucksack. Wir gehen zum Badesee, dort ist auch ein anderer Vater mit vier Kindern, die sichtlichen Spaß im Wasser haben. Ein kleines Sprungbrett wurde auch gebaut und eine Art Terrasse mit Sitzbänken, wo wir unsere Sachen abstellen.

Die Kinder möchten gerne baden und springen, aber natürlich ist auch der Badesee kalt. Wärmer, als das Meer, aber kalt. Wir sind eben doch warmgeduschte Mitteleuropäer und keine abgehärteten Skandinavier. Freund E.  schwimmt auch hier und genießt die wunderschöne Gegend. Ein paar Mal springen die Kinder vom Sprungbrett und der Große schwimmt Freund E. ein bißchen hinterher. Danach trocknen die Kinder und wir machen uns abmarschbereit.


Sicht runter ins Dorf. Wir wohnen in dem vorgelagerten, braunen Haus.

Der Große.

Suchbild. Freund E.


Gleich auf der anderen Straßenseite beginnt ein Rundwanderweg. Ein typischer norwegischer Wanderweg - ein bißchen ausgetretener Pfad, aber gut markiert. Überall blüht und wächst es. Heide, Moose, Blaubeersträucher und andere - ähem - Gewächse, die sich nah an den Boden drücken. Anders als in Fjordnorwegen wachsen hier allerdings auch viel mehr größere Bäume. Es geht kreuz und quer und hoch und runter, allerdings nirgends sehr hoch. Der Björndalsfjellet ist am Ende 96m hoch. Aber der Weg führt immer wieder von einem Tal über einen Hügel zum nächsten Tal, so dass man sicherlich mehr Höhenmeter macht. Teilweise ist der Weg sehr nass und matschig und wir hatten eher "kleiner Spaziergang" im Sinn - die Kinder in den Outdoorsandalen haben schon bald matschige Füße. Das Wetter ist recht gut. Kein Regen, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Auf den Hügeln weht eine frische Brise vom Meer.








Hinter der Schärenlandschaft glitzert das offene Meer. Es ist ganz wunderbar hier zu Wandern. Anders als in den Alpen muss man hier auf den Pfaden auf jeden Schritt achten. Statt vieler Kilometer, die man abläuft, ist jeder Schritt hier konzentriert zu setzen. Am Ende kommen wir an der Schule raus und sind fast zurück am Ferienhaus. 5 Kilometer sind wir gewandert / spaziert und trotzdem rechtschaffen erschöpft.

Es ist auch schon sehr spät. Da es sehr lange hell ist, verschieben sich unsere Zeiten. Wir kochen fix Nudeln und machen Pesto drüber. Ruckzuck fertig und danach fallen die Kinder sehr müde ins Bett.

Der Mann und Freund E. spielen ein Spiel. L. und ich beginnen Rucksackgurte zu nähen, damit wir die Schlafsäcke bequem auf die Rucksäcke schnallen können.