Mittwoch, 22. Juli 2020

Hisøya

Hisøya ist eine kleine Insel gleich "um die Ecke" (oder sagt man "ums Ufer rum"? "um die Bucht"?). Gleich zwei freundliche Norweger wiesen uns darauf hin, dass man dort sehr schön einen kleinen See inmitten der Insel umrunden kann. Außerdem ist die Insel bewaldet und das kam so:

Ich werde dir beweisen, dass ich Recht habe. " Es war der Idealist und Bezirksarzt Christian Heitmann, der diese Worte Anfang der 1890er Jahre ausgesprochen haben soll. Er setzte sich mit Pfarrer Kullmann in Heitmanns Haus in Stord zusammen und diskutierte, ob die Inseln in Westnorwegen bewaldet waren oder nicht. Der Pastor fand das Gebiet zu karg und hart, als dass Wälder im Meer gedeihen könnten. Aber Heitmann war zuversichtlich in seinem Fall. Er widersetzte sich der Skepsis und fing an.
Daher sticht Hisøya zwischen den grauen Svaberga- und den mit Heidekraut bewachsenen Inseln im nordöstlichen Teil der Gemeinde Bømlo hervor.
Nach einem Viertel stellte sich heraus, dass ein Teil der Skepsis real war, weil einige der Wälder schlecht wuchsen. Es wurde empfohlen, den Rest der Insel am sichersten mit der winterharten Strauchkiefer zu bepflanzen. Trotzdem konnte Heitmann beweisen, dass der Wald so weit bis zum Meer wachsen kann.
Mit eigenen Studien zur Waldkultur wie Ballast und Det Norske Skogselskap als Partner begann Heitmann 1895 mit der Aufforstung. An den am schlechtesten wachsenden Orten wurden Strauch und Latschen gepflanzt. Im Tal mit den besten Wachstumsbedingungen wurden gewöhnliche Kiefern und Fichten, verschiedene Fichtenarten, Sitka-Fichten und verschiedene Laubbaumarten ausprobiert. Heitmann begann auch zu räumen und zu graben, und nach seinem Tod waren es die Erben, die die Arbeit fortsetzten.
Als Seine Majestät König Haakon VII. 1942 in England Weihnachten feierte, war der Weihnachtsbaum eine Fichte aus Hisøya. Mit der guten Hilfe der Einheimischen an Bord ging Shetlands-Larsen direkt zur Insel und hob den Weihnachtsbaum auf. Der Baum wurde in ca. 1m Höhe geschnitten, mit dem Ergebnis, dass ein Ast das hochschwingt und Warzen zu einem großen Baum hat. Es heißt jetzt «Kongegrana».

von: https://www.grind.no/sunnhordland/bomlo/hisoya (abgerufen am 26.07.2020,  aus dem Norwegischen übersetzt mit dem Google Translator)

Wir packen also zusammen (auch Kochkram für ein frühes Abendbrot), beladen das Boot mit Rucksäcken und uns. Es ist nur eine kurze Fahrt, so dass wir alle auf die minikleine Nussschale passen. L. steuert, der Mann und ich sitzen in der Mitte, die Kinder und Freund E. vorn. Wir umfahren vorsichtig die ausgewiesene Untiefe, wobei der Mann nach vorne zum Bug geht und mit der Stange stakst, um zu schauen, wie tief es ist. Scheint aber, dass unter uns immer mindestens 1,5m Platz bis zum Grund waren. Wir umrunden die Insel bis der kleine Anleger in Sicht kommt. Dort liegt schon ein größeres, schickes Boor vertäut, aber es ist noch Platz für uns. Vorsicht manövriert L. uns an dem Boot (hinter dem noch ein kleineres Boot rumdümpelt - der Trend geht offenbar zum Zweitboot) vorbei und wir legen an. Die Männer vertäuen das Boot, wir klettern die algig-glitschige Holzleiter hoch und schultern die Rucksäcke. Unsere Überlegung unterwegs zu kochen wird direkt mit dem ersten Schild zunichte gemacht. zwischen dem 15. April und dem 15. September darf man kein offenes Feuer machen. Da wir nicht wissen, ob die Gaskocher dazugehören, lassen wir es lieber sein.

Wir folgen dem ausgeschilderten Pfad und gelangen nach 100m an eine Gabelung. Erstmal rechts rum. Nach weiteren 100m endet der Weg an einer kleinen Lichtung mit Schild (ich glaube, das war dort, wo der Weihnachtsbaum stand / steht). Wir gehen zurück, der Waldboden ist unglaublich weich und federnd. Wir kommen zu einer Hütte und entdecken auch das Kanu, von dem der eine Norweger gesprochen hatte. Er sagte uns, dass man damit über den See paddeln kann, aber wir sind ja Deutsche. Es ist nirgends explizit durch ein Schild oder so erlaubt, also lassen wir alles unangetastet. Stattdessen beginnen wir die Umrundung des Sees im Uhrzeigersinn. Die Insel ist stark bewaldet und unter den Baumkronen wachsen überall Blaubeersträucher. Der Pfad ist okay zu erkennen und wir wandern gemütlich vor uns hin.

An der Stelle, an der nur ein schmales Stück Erde den See vom Meer trennt überqueren wir den See und kommen auf die andere Seite. Kurz danach machen wir Pause auf ein paar großen Felsen, die völlig kahl sind. Kurz überlegen wir, ob wir nicht doch den Kocher anschmeißen. Die Felsen sind groß und von Waldbrandgefahr kann keine Rede sein. Aber lieber nicht. Wir essen unsere Knäckebrote, trinken etwas und kurz darauf blase ich zum Weitermarsch. Irgendwie scheint mein Kreislauf nicht sehr stabil zu sein.













Eine halbe Stunde oder so, hangeln wir uns weiter den dicht bewachsenen Pfad entlang, dann sind wir wieder am Ausgangspunkt bei der Hütte. Wir gehen zurück zum Boot, verstauen unsere Rucksäcke und fahren zurück. Wirklich ein schöner Spaziergang auf der kleinen Waldinsel inmitten der Schären.



Blick auf das Haus von der Seeseite.