Dienstag, 21. Juli 2020

Wanderung zum Björndalsfjellet

Für den heutigen Vormittag teilen wir uns auf. Freund E., L. und ich fahren einkaufen. Der Mann und die Kinder fahren zum Angeln raus.

Wir fahren bis zum nächsten größeren Ort in dem es eine kleine Mall mit verschiedenen Geschäften gibt. Wir brauchen nicht nur frische Lebensmittel und Brot, sondern auch ein Verlängerungskabel, damit L. an seiner Bürotischecke besser am Notebook sitzen und arbeiten kann. Wir gucken also durch einen Europris, kaufen im Extra ein und bummeln durch den Sport1. Ich kaufe mal KEINE neuen Merinoshirts, kein Bootsreel für den Mann und auch keinen Köder mit Puschel (naja, vielleicht kaufe ich den später noch). Wir sind die einzigen die Masken tragen, aber entweder gucken die Norweger unauffälliger oder niemand stört sich daran. Es gibt an den Eingängen zu den meisten Läden Desinfektionsspender. Es ist nicht besonders voll auf den Parkplätzen, aber natürlich drehen sich unsere Gespräche ruckzuck um die Menge an Elektroautos, die hier überall fahren. Wenn man noch gar nicht so richtig weiß, welche Modelle von welchem Hersteller es gibt, dem empfehle ich wärmstens einen norwegischen Supermarktparkplatz. Da kriegt man schon eine ganz gute Produktübersicht. Wir können auch die Türkonstruktion des Modell X anschauen.

Zurück im Ferienhaus verräumen wir die Einkäufe, dann kommen auch schon die Mannen zurück vom Angeln. Erfolglos diesmal, aber ein schöner Ausflug war es dennoch. Wir essen Mittag, der Mann zaubert aus den Resten von gestern ein Risotto. Mittagspause. Ich schlafe sofort ein.

Nach der Mittagspause packen wir Schwimmsachen ein und ein bißchen Wandersachen in den Rucksack. Wir gehen zum Badesee, dort ist auch ein anderer Vater mit vier Kindern, die sichtlichen Spaß im Wasser haben. Ein kleines Sprungbrett wurde auch gebaut und eine Art Terrasse mit Sitzbänken, wo wir unsere Sachen abstellen.

Die Kinder möchten gerne baden und springen, aber natürlich ist auch der Badesee kalt. Wärmer, als das Meer, aber kalt. Wir sind eben doch warmgeduschte Mitteleuropäer und keine abgehärteten Skandinavier. Freund E.  schwimmt auch hier und genießt die wunderschöne Gegend. Ein paar Mal springen die Kinder vom Sprungbrett und der Große schwimmt Freund E. ein bißchen hinterher. Danach trocknen die Kinder und wir machen uns abmarschbereit.


Sicht runter ins Dorf. Wir wohnen in dem vorgelagerten, braunen Haus.

Der Große.

Suchbild. Freund E.


Gleich auf der anderen Straßenseite beginnt ein Rundwanderweg. Ein typischer norwegischer Wanderweg - ein bißchen ausgetretener Pfad, aber gut markiert. Überall blüht und wächst es. Heide, Moose, Blaubeersträucher und andere - ähem - Gewächse, die sich nah an den Boden drücken. Anders als in Fjordnorwegen wachsen hier allerdings auch viel mehr größere Bäume. Es geht kreuz und quer und hoch und runter, allerdings nirgends sehr hoch. Der Björndalsfjellet ist am Ende 96m hoch. Aber der Weg führt immer wieder von einem Tal über einen Hügel zum nächsten Tal, so dass man sicherlich mehr Höhenmeter macht. Teilweise ist der Weg sehr nass und matschig und wir hatten eher "kleiner Spaziergang" im Sinn - die Kinder in den Outdoorsandalen haben schon bald matschige Füße. Das Wetter ist recht gut. Kein Regen, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Auf den Hügeln weht eine frische Brise vom Meer.








Hinter der Schärenlandschaft glitzert das offene Meer. Es ist ganz wunderbar hier zu Wandern. Anders als in den Alpen muss man hier auf den Pfaden auf jeden Schritt achten. Statt vieler Kilometer, die man abläuft, ist jeder Schritt hier konzentriert zu setzen. Am Ende kommen wir an der Schule raus und sind fast zurück am Ferienhaus. 5 Kilometer sind wir gewandert / spaziert und trotzdem rechtschaffen erschöpft.

Es ist auch schon sehr spät. Da es sehr lange hell ist, verschieben sich unsere Zeiten. Wir kochen fix Nudeln und machen Pesto drüber. Ruckzuck fertig und danach fallen die Kinder sehr müde ins Bett.

Der Mann und Freund E. spielen ein Spiel. L. und ich beginnen Rucksackgurte zu nähen, damit wir die Schlafsäcke bequem auf die Rucksäcke schnallen können.