Sonntag, 5. Juli 2020

WmdedgT... (im Juli)

Frau Brüllen sammelt Tagebucheinträge.

Es ist Sonntag. Frühstück gegen 9:30. Danach sitze ich eine Weile gemütlich rum und lese. So ganz im Stillen (naja, nur unterbrochen von den schrecklichsten aller Kirchenglocken. Zweimal.). Matronenhaft schaue ich außerdem ab und zu zum besten Freund herüber, der seine Steuer macht und flucht und meckert.

Ich gieße Kaffee nach, lese weiter. Der Stapel zu buchender Rechnungen wird kleiner.

Alsdann machen wir uns auf den Weg nach Hause. Dort angekommen stürmische Kinderbegrüßung. Der Mann sitzt etwas derangiert und müde auf dem Sofa. Ich knuddele die Kinder, der beste Freund stürzt sich auf ein Paket, dass für ihn zu uns geliefert wurde. Eine neue Angel. Jaja - man braucht die passende Angel zum passenden Steg, zum passenden Boot, zum passenden Fisch. Außerdem eine Art langer Haken, mit dem man Moby Dick Fische passender Größe aufpieksen und ins Boot hieven kann.

Wir erzählen noch einen Schlag. Dann fährt der beste Freund zurück zu seiner Steuererklärung. Ich lese ein bißchen auf dem Sofa weiter. Der Mann hat sich zu einen kurzen Powernap durchgerungen.

Danach installiere ich für den Minimann Mumble, damit er in Kürze auch mit Oma reden kann. Der Mann und ich haben eine Kaffeeverabredung (und PC Probleme zu lösen). Die Kinder sind sicher vor den PCs aufbewahrt, wegen Kontaktvermeidung nehmen wir sie erstmal nicht mit.

Wir fahren zu Freunden zwei Dörfer weiter. Dunkelgraue Wolken peitschen durch den sturmgeplagten Himmel. Es droht jeden Moment zu regnen.

Und doch sitzen wir dann gemütlich und geschützt unter hohen Bäumen auf der Terrasse und essen weltbesten Kirschkuchen. Wir erzählen ganz ganz viel, so viel ist passiert in den letzten Monaten und auch bei älteren Semestern gab es keine Spur von dieser ominösen Corona-Langeweile (ich halte das inzwischen für eine urban legend).

Nach dem Kuchen gucken wir nach dem PC der Freundin. Es ist dort hakelig, voll und alles sehr merkwürdig. Am Ende können wir immerhin eins von zwei drängenden Problemen lösen. Dabei gefunden habe ich allerdings etwa 340435 neue Probleme und to do's, die man angehen sollte, um den Rechner vernünftig nutzen zu können. Tja nun.

Die Freunde laden uns zum Abendessen ein und da das Wetter sich zu halten scheint, so dass wir draußen Essen können, holt der Mann fix die Kinder ab.

Ich gehe derweil mit dem Freund eine Gartenrunde machen und fühle mich ins Paradies versetzt. Rosenbüsche so übervoll mit Blüten, dass sie sich Biegen. Himbeeren, Johannisbeeren, Bohnen, Zucchini, Tomaten, Kürbis. Alles blüht und wächst in einer kaum fassbaren Pracht. Die Kräuter sind üppig und wollen aus ihren Töpfen den Garten erobern. Herrlich!

Der Mann und die Kinder kommen. Wir essen alle gemeinsam auf der Terrasse Flammkuchen. Der Freund wiederholt die Gartenrunde mit den Kindern und der Große staunt und plant, was bei uns noch alles gemacht werden könnte.

Dann verabschieden wir uns. Der Mann hat einen Energieschub und puzzelt und räumt im Keller. Ich bringe die Kinder ins Bett. Wir schauen die Fibel an, die den Minimann im ersten Schuljahr begleiten wird und ich lese noch ein bißchen vor.

Zum Ausklang mit Lektüre aufs Sofa. Kurz vor Schlafenszeit räume ich noch die Spüli aus- und wieder ein, während der Mann die Brotboxen für morgen vorbereitet. Der Große hat eine Präsenzschulwoche. Die letzte in diesem Schuljahr. Nächste Woche geht er nur noch sein Zeugnis abholen.