Mittwoch, 29. August 2018

Rømø - mehr Drama?

Mit einigen Wochen Abstand versuche ich mich mit dem Dänemarkurlaub auf Rømø zu versöhnen.

Ist die Insel schön?

Auf jeden Fall! Kilometerlange Sandstrände, Muscheln ohne Ende, bewaldete Dünengebiete, umbäumte Ferienhäuser, ein superleckeres Café, gut ausgebaute Radwege. Rømø ist eine schöne Insel.

Wieso dann versöhnen?

Das "Highlight" auf Rømø sind die mit dem Auto zu befahrenden Strände. Das heißt aber leider auch, dass an manchen Stellen dichtgedrängt Wohnmobile bis kurz vor der Wasserlinie stehen. Das passt in meinem Kopf einfach nicht. Links und rechts der Auto-Zuwege sind die Strände aber schön und sehr schnell auch ganz leer. Das mag ich.

Was mir fehlte, was so ein bißchen die Dramatik. Nach Urlauben auf Island, in Norwegen und auf den Azoren war es eben "nur" die Nordseeküste. Schön, ruhig, unspektakulär. Es gab ja Gründe, wieso wir so ruhig urlauben wollten. Im Nachhinein stelle sich raus, dass da dann eben doch was fehlte. Tut der Insel selbst keinen Abbruch, aber meinem Urlaubsfeeling und Entspannungsgrad schon.

Das Haus.

Unser Ferienhaus war an sich schön, ein bißchen renovierter hätte es sein können. Das große ABER:
Novasol!
Wir übernahmen das Haus ungeputzt und zwar nicht nur ungeputzt von den Vormietern, sondern in einem wirklich dreckigen, verwahrlosten Zustand. Offensichtlich kontrolliert niemand von Novasol die Selbstreinigung und ebenso offensichtlich wollen Leute Geld sparen und zahlen nicht für die professionelle Endreinigung - und putzen dann nicht.
Wir verbrachten also das Ankommenswochenende damit ein komplettes großes Haus grundzuputzen. Und ich meine eher sowas wie "Frühjahrsputz" auch in der hintersten Ecke und der letzten Schublade, weil es einfach wirklich eklig und dreckig war.
Reaktion von Novasol: Ja, wir hätten denen eben Bescheid sagen sollen. Unser Pech, wenn wir selbst putzen. Ja, leider auch unser Pech, wenn man samstags spät abends ankommt und natürlich niemand erreichbar ist (sonntags natürlich auch nicht).
Unnötig zu erwähnen, dass wir trotz Zusicherung, dass wir die Endreinigung als Entschädigung nicht zahlen müssen, doch zahlen sollten und uns erst nach einigem Disput und durchsetzen konnten.

Wir hatten ein Haus mit Pool. Gut, nachdem mein Mann sich gründlich um ALLE Abflüsse gekümmert hatte und im Laufe der Woche auch noch der Kloaken-Mann vorbeikam, konnte man den Pool nutzen, ohne vor Gestank einzugehen.

Die Sauna war wegen fehlendem Licht (das während unseres Aufenthalts auch trotz mehrmaligen Anmahnens nicht repariert wurde) nicht nutzbar. der Whirlpool hatte seine besten Zeiten auch schon hinter sich.

Die Lage war wirklich toll, umgeben von Bäumen und damit abgeschirmt. Leider hilft das nichts, wenn eine Jugendgruppe drei Häuser weiter die gesamte Nachbarschaft extrem laut beschallt. Und zwar dauerhaft. Entspannung gleich Null.

Novasol rechnet Nebenkosten "genau" ab. Was heißt, dass man bei An- und Abfahrt alle Zählerstände ablesen muss. Eigentlich möchte ich mich im Urlaub mit so etwas gar nicht beschäftigen. Ich redete mir dann ein, dass die Nebenkosten dann wenigstens "gerecht" abgerechnet würden. Jein. Die Preise sind deutlich höher, als normale Verbrauchspreise - Novasol macht hier nochmal richtig Reibach. Man fühlt sich ausgenommen.

Der Abreisetag ist auch eher stressig. Da ALLE Urlauber Samstag um 10:00 die Häuser verlassen müssen, bildet sich eine entsprechende Schlange / Stau vor der Novasol-Verwaltung und eine dementsprechende Blechlawine quält sich in Richtung Autobahn. Es ist also hektisch und voll. Nicht gerade der gemütliche Ferienabschluss, den man sich wünscht.

Viele Dänemarkbesucher nehmen zu Recht viele Lebensmittel von zu Hause aus mit. Einen Grundstock hatten wir natürlich auch dabei. Trotzdem mussten wir in den zwei Wochen und für sieben Personen dazu kaufen und haben währenddessen mehr Geld ausgegeben, als in den deutlich teureren Ländern Island und Norwegen. Auf Rømø zockt man da die Urlauber echt ab, die Lebensmittelpreise sind überproportional hoch.

Ein bißchen Pech mit dem Wetter hatten wir auch. Während ganz Europa in einer Hitzewelle versank, war es teilweise richtig frisch und so windig, dass man wegen des aufwirbelten Sands nur dick eingemummelt am Strand spazieren konnte.

Der Ausflug nach Sylt war nett, die Robbentour auf einem Holzkutter war richtig richtig gut! Die Leute dort haben mit viel Herzblut den Kindern viel über die Nordsee und das Leben unter dem Meer näher gebracht.
Der Rest von Sylt... hat alle meine Vorurteile über "Sylter Schnösel" bestätigt. Leider. Landschaftlich bietet die Insel nämlich viel (wenn man die Landschaft auch wegen der vielen Hundehinterlassenschaften nur sehr aufmerksam genießen kann).

Das allerbeste an der Fährüberfahrt von Rømø nach Sylt? Die beiden Schweinswale, die das Schiff eine Weile begleitet haben.

Wir waren einen Tag auf Mandø. Absolutes Highlight! Eine wunderschöne kleine Insel. Die Insel ist nur bei Niedrigwasser über einen Damm erreichbar. Dort haben wir eine Pferdekutschentour durchs Watt gemacht und konnten auch dort auf die gegenüberliegende Sandbank zu den Seehunden schauen. Auf dem Bauernhof wurden auf der Insel hergestellte Waren verkauft. Mehl, Wurst, Seife. Die Insel ist absolut ruhig und sehr schön. Es gibt viele Wattvögel zu beobachten.

Am Ende haben wir aus den zwei Wochen dort natürlich versucht das Beste zu machen. Lange Wanderungen am menschenleeren Strand. Wattwurm stechen zum Angeln (nagut, das war nicht erfolgreich, da üben wir noch). Strandtage, wenn das Wetter es erlaubte. Burgen bauen. Muscheln sammeln. Radfahren. Spazieren gehen. Geocachingtouren. Die Kinder hatten im Pool viel Spaß, wenn es draußen usselig war.

Rømø hat eine ganz hervorragendes Café (Café Hattesgaard) mit absolut weltbestem Kaffee und selbstgemachten Kuchen. Allein dafür lohnt ein Abstecher auf die Insel. Auch der Metzger hat eine wunderbare Auswahl an Wurst, Fleisch und Grillwaren. Sehr lecker!




































Sonntag, 12. August 2018

12 von 12... (im August)

Bloggersdorf trifft sich wie immer am 12. drüben bei Caro.


Während der Mann heute den Nachmittag auf der A7 verbringt, radeln Patenonkel und ich mit den Kindern zu einem nahe gelegenen kleinen Bade-/Stausee. Nachdem wir gestern fast 40 km mit doch beträchtlichen Höhenmetern geradelt sind (und der Große super die komplette Strecke gefahren ist, der Kleine mehr oder minder motiviert auf dem tout-terrain Trailer), reicht uns heute ein kurzes Stück.



Das Wetter ist absolut herrlich und richtig heiß nochmal. Die Kinder wollen natürlich Baden. Baden! Nun gut, ich hab natürlich nicht so richtig daran gedacht, auch genügend Badezeug in meine Radtasche zu quetschen. Und ich hoffte auf etwas flach abfallendes Ufer, wo man mit den Füßen rein kann. Gab es aber nicht. Macht nichts. Der Große hatte eh eine Funktionsunterhose, die genauso gut ne Badehose sein könnte und der Kleine ging einfach nackt.





Ich nutzte die Zeit, um ein paar Blumen zu fotografieren. Makroaufnahmen sind dieses Jahr wirklich viel zu kurz gekommen. Aber hier blühte es sehr abwechslungsreich am Ufer. Richtig schön und farbenfroh.


Auf die Perspektive kommt es an. Anders, als die Fotos nämlich vermuten lassen, war der Badesee gut besucht, Paddelboote, schwimmende Einhörner und FKK-Rentner teilten sich Steg und Wasser. Ohne Bild: Natürlich hatten die Kinder nach kurzer Zeit Riesenhunger. Ich hatte sogar was mit. Gut, es waren übrig gebliebene Pizzabrötchen vom Lieferservice und keine Dinkelkekse mit Apfelschnitzen - schnell aufgefuttert waren sie trotzdem.



Kurz vor der Abfahrt kam die Schwanfamilie in die Nähe des Stegs. Eine Mutter mit zwei Jungschwänen, die teilweise noch ganz flaumige Federn hatten, unter denen das neue, erwachsene Federkleid hervorlugte.


Danach radeln wir zurück, Essen bei der Leihoma und dort klatsche ich mich mit dem Mann ab, der die Kinder übernimmt. Auf den Patenonkel und mich wartet nämlich noch Arbeit. Diese niedliche Gasflasche wollte angeschlossen, pump-freeze-gecycled (was ne Wortschöpfung) und der Rest der Apparatur am Ende leergepumpt werden. Da sich das immer etwas hinzieht, machen wir das besser heute, damit wir morgen dann auch die ersten Messungen machen können.


Dafür gibt es zur Belohnung einen traumhaften Sonnenuntergang aus dem Laborfenster.

Montag, 6. August 2018

WmdedgT... (im August)

Tagebuchbloggen!

Sonntag, Ferien, wir haben Besuch und wie überall sonst in Europa ist es heiß.

Ich wache irgendwann gegen neun auf und stelle fest, dass die Kinder (natürlich) schon auf sind und spielen und das beruhigende Geräusch der Kaffeemühle andeutet, dass es in Kürze Frühstück gibt.

Ich dusche, die Kinder wecken unseren Besuch, der Mann und ich decken den Tisch. Gemütliches Sonntagsfrühstück. Es steht heute nicht so viel an, ich google noch kurz rum, ob wir irgendwas spezielles unternehmen wollen.

Der Grundtenor ist aber: nö. Gemütlich bleiben.

Okay. Also eine kurze Räumrunde, dann backe ich Pflaumenstreuselkuchen mit dem Mann, der alle Pflaumen schneidet und hübsch auf dem Teig drapiert. Nur damit ich unmittelbar darauf das Muster mit Streuseln bedecke.

Während der Kuchen im Ofen ist, packe ich ein paar Sachen zusammen, die Kinder schauen die Maus und auch unser Besuch muss packen.

Dann geht es ab ins Auto und ich sag mal so: zwischen zwei Kindersitzen ist echt wenig Platz zum Sitzen, aber dafür hocke ich in einer betörenden Pflaumenkuchenwolke. Mein PC wurde auch gleich mit eingeladen. Der hat leider seine Lebenszeit hinter sich und wird im Laufe der Woche auf Arbeit umgerüstet.

Wir fahren zum Patenonkel in den Garten, essen Kuchen, die Kinder spielen, wir unterhalten uns. Danach spazieren wir mit einem Eis gemütlich um den See, lernen viele "Bäume des Jahres" kennen und kurz darauf ist es schon Zeit, den Besuch zum Bahnhof zu bringen.

Der ICE fährt und hat auch nur 25 Minuten Verspätung. Wow! Wir kaufen noch Zeitschriften in der Bahnhofsbuchhandlung und dann nimmt der Mann die Kinder mit zurück nach Hause. Die drei helfen unserer Vermieterin noch Möbel im Hänger von einem Standort zum anderen zu transferieren.

Ich fahre mit dem besten Freund derweil ins Büro, wir bauen die neuen Rechnerkomponenten ein und beginnen schon mal mit der Installation. zum Abendbrot essen wir einfach nochmal Kuchen.

Kurz vor zehn steige ich in den Regionalzug nach Hause, der Mann holt mich ab. Wir besprechen uns noch kurz, dann ist er zum Zocken verabredet und ich hab noch ein Date mit dem riesigen Stapel Perry Rhodan Hefte, die sich in den letzten Wochen angesammelt haben.

Gute Nacht!