Samstag, 30. Mai 2020

Corontäne Tag 75

Gegen Mittag sind wir heute alle zusammen los, um zum Bärlauchwald zu wandern. Dort fließt ein sehr kalkreiches Bächlein, wo man prima spielen und Staudämme bauen kann. Oder Verkieselungen finden.













Das Wetter ist herrlich, nicht zu warm, nicht zu kalt. Die Natur steht in vollem Grün und blühender Pracht. Wir spazieren die etwa 5km über den Hügel hinter unserem Dorf rüber auf die andere Seite. Manchmal sind die Feldpfade so schmal, dass wir in einer langen Reihe hintereinander hergehen. Social Distancing Wandern leicht gemacht.

Als wir ankommen, ziehen die Kinder ihre Schuhe und Socken aus und wagen sich in den eiskalten Bach zum Spielen. Wir breiten eine Picknickdecke aus und schmeißen den Kocher an. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce und dazu noch belegte Brötchen. Wir Erwachsenen können eine Weile gemütlich sitzen und schnacken, bevor Kinder mit Eisfüßen und Bärenhunger wieder ankommen.

Da sind die Nudeln auch fertig und wir essen alle zusammen. Frisch gestärkt können die Kinder doch nochmal in den Bach. Wir setzen derweil Kaffee auf. Ich hatte dem besten Freund zu Weihnachten eine Outdoor French Press geschenkt. Die muss ja auch mal im Feld (bzw. Wald) getestet werden. Juhu Kaffee!!!!

Klappt super. Und mit genügend Koffein wandern wir dann zurück nach Hause. Auf dem Rückweg besteigen die Kinder jeden Jägerturm und spähen hinüber zu den Bergen des Harzes. Dann sind sie irgendwann doch etwas müde und/oder gelangweilt. So "normale" breite Wanderwege bieten meist nicht genug Action für Kinder mit viel Energie.

Macht nix. Als wir wieder zurückkommen, ziehen zwar dunkle Wolken auf, aber noch ist genug Zeit für eine ausgiebige Wasserschlacht. Derweil bereit wir alles zum Grillen vor, schnippeln Salat, rühren Avocadocreme und Tzatziki an. Die dräuenden Wolken veranlassen uns dann allerdings das Grillgut in der Pfanne zu machen und drinnen zu essen. Da sind die Kinder sauber geduscht und schon wieder sehr hungrig.

Die Kinder spielen und gehen irgendwann ins Bett. Wieso man dabei Lärm wie eine Elefantenherde macht, erschließt sich mir allerdings weniger. Wir Erwachsenen sitzen nett beisammen, haben eine Flasche Sekt (die Freundin und der Mann) geöffnet und klönen bis spät.

Freitag, 29. Mai 2020

Corontäne Tag 74

Früh aufgestanden, Frühstück, Kaffee und Tee im Becher. Dann los in die Stadt, heute zwei Vor-Ort-Kundentermine.

Ich lerne viele Details, die man wegen ihrer Spezifität wahrscheinlich gleich wieder vergessen kann. Aber ich sehe auch, wie Abläufe funktionieren und in welcher Reihenfolge welche Probleme häufig gelöst werden können. Das große Bild sozusagen, dass auf beliebige Kunden dann übertragbar ist, während die Details differieren können. Ich finde das alles sehr spanndend, aber auch sehr sehr viel in kurzer Zeit.

Beim ersten Kunden sind wir gegen Mittag dann raus. Wir konnten etwa 50% der angestauten Probleme lösen, für die anderen 50% hätte der dortige Chef vor Ort sein müssen. War er aber nicht.

Beim zweiten Kunden nochmal Pakete auspacken, den Netzwerkschrank weiter bestücken, einen Arbeitsplatz nochmal installieren - da war irgendwas schief gegangen. Es geht ganz gut voran, aber auch dort fehlen noch Lizenzen und nötiger Kleinkram. Dauert eben alles.

Zurück beim besten Freund installiere ich ein Notebook noch zu Ende und wir schauen uns einige wichtige Sachen an. Meine Zettelwirtschaft wächst.

Dann ist aber Schluss. Der beste Freund fährt mich nach Hause, ich knuddele die Kinder, wir tauschen uns alle über die Woche aus. Der Mann ist ähnlich begeistert vom Homeschooling, wie der gefühlte Rest der Eltern. Aber sie sind gut voran gekommen, das lange Wochenende kann kommen. Die Kinder sind ganz aufgeregt, weil zum ersten Mal seit Monaten Besuch kommt. Vorher schicke ich sie aber nochmal unter die Dusche, denn mit solchen schwarzen Füßen kann man nun wirklich keinen Besuch empfangen.

Kurz darauf sehe ich auch unsere Freundin samt der beiden Kinder auf den Hof fahren. Die Kinder sind sofort im Kinderzimmer verschwunden, ich schnippele Erdbeeren und wir erzählen und erzählen. Es gibt viel zu reden, trotz Messengerdiensten und Telefonaten in den letzten Wochen. Der beste Freund will los, wir verabreden uns zum Wandern am Samstag. Dann versacken wir redend auf dem Sofa bis es eigentlich schon zu spät ist. Die Kinder sind auch erst um 22:00 im Bett und man hört sie noch eine Weile kichern. So muss das sein.

Donnerstag, 28. Mai 2020

Corontäne Tag 73

Heute ein einfach mal sehr sehr langer Arbeitstag im IT-Business. Ich schreibe mir "Lernzettel" und Leitfäden für Installationen, die ich vorher noch nie gemacht habe. Ich schaue ganz lange zu, wie man USV und Switch ins Netzwerk bringt, wie man ein NAS einrichtet, wie man Firewalleinstellungen sinnvoll administriert.

Irgendwann raucht davon mein Kopf. Zwischendurch nehmen wir uns immerhin die Zeit, um in Ruhe zu essen. Aber sonst passiert gar nicht viel. Als der beste Freund Laufen geht, ruhe ich einfach aus.

Den ganzen Tag über installiere ich weiter Notebooks. Das ist nicht so schwierig, aber es dauert eben.

Eher unspannender Tag zum Verbloggen. Kann auch mal sein.

Mittwoch, 27. Mai 2020

Corontäne Tag 72

Aufstehen, frühstücken, Lunchpaket machen. Ab ins Büro.

Ich fasse meine Bewertungen zusammen und moderiere dann die zweistündige Forumsdiskussion der Studenten. Heute ist es etwas schleppender, als letzte Woche. Aber irgendwann ist es vorbei, ich bewerte auch die Diskussionsbeiträge und schicke alles zum Professor.

Den Nachmittag verbringe ich damit Notebooks zu installieren. Das dauert lange, birgt manchmal Stolpersteine und ist trotzdem eine langweilige Aufgabe, die sich hinzieht. Zwischendurch erklärt der beste Freund mir allerdings, wie man den Server von außen erreicht, welche Einstellungen man braucht, welche IP Adressen er warum an welches Gerät vergibt und und und. Alles ist sehr viel. Ich bin mir ein bißchen unsicher, ob ich das alles gleich durchschaue. Naja. Erstmal anschauen und soviel Infos aufsaugen, wie es geht.

Wir machen dann eine längere Pause, ich ruhe aus, der beste Freund geht laufen. Ich telefoniere mit dem Mann und lasse mir erzählen, wie es zu Hause läuft. Im Prinzip natürlich super, aber auch der Mann ist genervt vom Homeschooling. Es war die Woche wieder unklar, wann was stattfindet und "plötzlich" tauchten irgendwo dann doch noch Aufgaben zur Bearbeitung auf. Grmpf. Es ist ja nicht für immer. Aber eigentlich wünschte ich, dass es inzwischen deutlich flüssiger läuft. Und das man viele der guten digitalen Möglichkeiten auch für post-Coronazeiten behalten könnte. Das jetzige Chaos hingegen nervt einfach nur alle Beteiligten.

Abendbrot, Doctor Who. Bett. Ich muss mal versuchen, dieses Schlafdefizit aufzuholen.

Dienstag, 26. Mai 2020

Corontäne Tag 71

Dusche, Frühstück, Lunchpaket mit Milch und Tee einpacken. Beim Chef vorbei, ein Notebook abholen. Dann ins Büro.

Dort ist ganz viel Arbeit. Ich korrigiere, bewerte, blättere in Büchern, überprüfe Formeln und wundere (nur wundern, nie ärgern!) mich weiterhin über die Rechtschreibfähigkeiten der jungen Erwachsenen. Ein Vortrag sticht allerdings hervor. Von jemandem mit tja... spanischen? Namen. Jedenfalls, klare Sprache, gut geschrieben, alles flüssig lesbar. Juhu!

Ich widme mich zusammen mit dem Kollegen dem Notebook. Da müssen irgendwelche kryptischen Sprachen und Tastaturlayouts installiert werden. Gibt es zum Glück alles, auch für syrisch, aramäisch und was weiß ich noch alles. Man muss nur gut suchen können.

Zum Mittag schmieren wir uns Brote, Tee und Kaffee machen wir jetzt wieder vor Ort. Auch sehr schön. Meine Konzentration leidet dann aber irgendwann doch sehr. Die Handwerker hören im Labor Musik und ich kann ernsthaft nicht Herleitungen nachvollziehen, wenn in einem Ohren Despacito dudelt.

Irgendwann sind wir fertig und packen zusammen. Dann fahren wir nochmal zum Kunden. Ich schaue, höre, lerne. Auf dem Rückweg bin ich dann schon ziemlich müde im Kopf.

Es ist schönes Wetter, also gehen wir noch raus. Bringen zu Fuß das Notebook wieder zurück zum Chef, schnacken kurz. Dann weiter zum Einkaufsladen für das Abendbrot (Nudeln!) und kurz noch bei der Leihoma vorbei, die hat uns Zuckerkuchen eingetütet.

Mit vollem Rucksack sind wir doch recht spät wieder zurück und essen fix Nudeln. Dann gehe ich früh schlafen.

Montag, 25. Mai 2020

Corontäne Tag 70

Neue Woche. KEIN HOMESCHOOLING!

Statt dessen stehe ich sehr früh auf (kurz vor Acht). Kaffee, mehr Kaffee im Thermosbecher. "Neuer" Job Tag 1.

Kundentermin. Der Kunde hat neue Geschäftsräume (noch ohne Türen, super bei der Toilette) und stellt sich komplett neu auf. Wir kommen an und es beginnt alles recht weihnachtlich damit, sehr sehr sehr viele Pakete auszupacken. Server, Platten, RAM, Lizenzen, NAS, Monitore, Workstations, mobile Arbeitsplätze, drölfzig zusätzliche kleine Gerät und Dinger, Kabel.

Am Ende steht ein sehr sehr großer Haufen Müll. Ich denke, da gibt es Optimierungsbedarf.

Der beste Freund klappt den Server auf, zeigt mir wo was ist, wie man welchen RAM einsteckt, Platten reinschiebt, Netzwerkkarten anklippt. Server zu. Der Server soll in einen Serverschrank. Wir haben zu Hause auch einen. In den ziehen wir ein, falls wir mal aus dem Haus ausziehen müssen. Naja, fast. Er nimmt recht viel Platz im Keller weg, ist aber nur halbhoch und nur 80cm tief. Das reicht uns für zu Hause, da dort kein Server, sondern nur ein NAS und ein bißchen Netzwerkequipment reinpassen muss. Wir bekamen den günstig, weil in diese 80cm Serverschränke Server neuer Generationen nicht mehr reinpassen. Die brauchen alle mindestens 90cm.

Der Serverschrank des Kunden ist - 80cm. Toll. Zuerst betätigen wir uns also handwerklich und bauen die verschiebbaren Rackleisten um, so dass wir den maximalen Platz schaffen können. Trotzdem ist es alles sehr eng und knapp, am Ende wird wohl die hintere Schrankwand fehlen, da der Server dort übersteht. Aussage des Elektrikers, der den aufgestellt hat: "größere Schränke gibt es nicht."

Ähh ja. Sagen Elektriker das auch gegenüber Männern? Ich kenne das ja schon von den freundlichen Mitarbeitern von Saturn, die mir etwas mit der gleichen Aussage auch nicht verkaufen wollten. Leider hatte ich genau dieses Gerät zu Hause und wusste GANZ SICHER, dass es existiert. Nunja, vielleicht weiß der Elektriker es auch nicht besser. Man kann in so einem Job die Entwicklungen der letzten 20 Jahre sicher auch unbemerkt an sich vorüberziehen lassen, ganz ohne sexistisch zu sein.

Leider fehlen auch Rackschrauben. Ich installiere auf der ersten Workstation Windows, das geht ganz okay, das kann ich. Da muss man ja vor allem sehr viel warten.

Gegen Mittag stellen wir fest, dass der Switch fehlt, die Stromversorgung für den Server, das Modem und diverses Kleinkram. Wir fahren also zurück, um all diese Sachen erstmal aus dem Fundus des besten Freunds zu holen. Auf dem Weg können wir gleich einkaufen und dann Mittagessen.

Zurück beim Kunden installiere ich die zweite Workstation. Am Modem kommt derweil kein Internet an. Der beste Freund versucht, alle Geräte soweit fertig zu kriegen, dass sie ins Netz können, damit man remote daran arbeiten kann. Klappt natürlich ohne Netz nicht.

Ich starre auf die Windowsinstallation. Meine Erwartung war ungefähr so: ab jetzt lasse ich mir den heißen Sch*** zeigen, matrix-mäßig laufen grüne Symbole über schwarzen Bildschirm, man hackt sich so durch, bedient drei Tastaturen und fünf Rechner gleichzeitig.

Die Realität hatte dann eher mit Kartons auspacken, warten (auf Download, auf Installation, auf Lizenzen), mehr WARTEN (Telekomwarteschleife) und dann noch hoffen, dass die Datenzwerge unterwegs mit ihrer Last nicht zusammenbrechen, zu tun. Na gut.

Ziemlich spät ist es, als wir unsere Siebensachen packen. Das war alles doch ganz schön viel Input. Gegen acht oder halb neun zurück, fallen mir sofort die Augen zu. Der beste Freund fragt wohl noch, ob wie Abendbrot essen wollen, aber ich schlafe einfach ein. Viel später erst, als er vom Laufen zurückkommt, wache ich auch nochmal auf und esse recht klapprig noch ein Stück Nussecke. Dann schlafe ich aber gleich weiter.

Sonntag, 24. Mai 2020

Corontäne Tag 68 und 69

Samstag lange geschlafen. Irgendwann auf den Weg gemacht, des besten Freunds Rad eingepackt und ihn mitgenommen.

Nachmittags bin ich super müde. Ich schlafe ein bißchen, während die vier Männer spielen, Eis beim Eiswagen kaufen und einen übersüßten Kuchen backen. Außerdem führen die Kinder vor, was sie inzwischen alles auf dem Trampolin hopsen. Später essen wir alle zusammen Abendbrot und dann ist der Mann zum Zocken verabredet, der beste Freund und ich bleiben vor dem TV hängen und dann radelt er nach Hause.

War jetzt nicht so ein spannender Tag, aber es kann ja auch nicht immer so viel los sein.


Sonntag ist dann ganz gemütlich und schön. Draußen ist es eher usselig und regnerisch. Wir frühstücken und dann geht der Mann in die Kammer des Grauens auf dem Dachboden und holt einen Karton, den wir zusammen auspacken und aussortieren. Nach und nach muss es da oben ja auch mal leer werden. Und ein Karton fühlt sich nicht so viel an wie "heute widmen wir uns zig Stunden der Kammer des Grauen".

Überhaupt haben wir dafür auch gar keine Zeit. Denn jede Gelegenheit von Regenwetter nutzen die Kinder, um Maus&Mystik zu spielen. Der beste Freund trudelt ein, wir bauen das Spielfeld auf und spielen los.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Das ist ein super Dungeoncrawler-Brett-Rollenspiel, dass für praktisch alle Altergruppen richtig toll ist. Wir haben so viel Spaß zusammen, das wichtige "Schnurrhaar-Elixir" zu finden, uns geheime Wege durch das Schloß zu suchen, uns gefährlichen Gegnern (gierige Kakerlaken!) zu stellen und am Ende den König zu retten und die "Trauerklinge" als Belohnung zu bekommen.

Wir machen zwischendurch eine Mittagspause und essen Spargelsuppe (aus Spargelschalen, super Resteverwertung, da die Hühner die gekochten Spargelschalen auch vertilgen, im Gegensatz zu rohen) und Brot.

Dann geht es weiter auf dem Spielbrett. Wir sind dann auch erst am Nachmittag irgendwann spät damit durch, es war ein ziemlich langes Kapitel.

Lecker Abendbrot, dann packe ich mal wieder. Die Arbeit und die Zukunft müssen ja auch mal wieder weiter laufen, es ist viel zu tun. Wir werden deshalb in der kommenden Woche mal wieder alle Strukturen einreißen und alles anders machen.

Ich werde wohl die Arbeitswoche in der Stadt bleiben, sehr sehr viel Neues lernen, sozusagen in einen anderen Job reinschnuppern, meine eigentliche Arbeit machen und ganz vielleicht ein bißchen erholen.

Der Mann wird hingegen Urlaub nehmen und sich in das Abenteuer Homeschooling schmeißen. Der Große wird dafür einen Tag allein zu Hause sein (also während der Mann am Montag noch arbeitet). Der Minimann hat eine komplette KiGa-Woche vor sich. Hatten wir ja auch alle lange nicht.

Erstmal fahren der beste Freund und ich jedoch in die Stadt, genauer gesagt in den Garten. Wir erneuern bei Nieselregen die Erde im Tomatenhaus und im Hochbeet, pflanzen drei Erdbeeren im Beet um und setzen die vorgezogenen Kürbisse und Zucchinis ein. Die kleinen vorgezogenen Tomaten dürfen noch eine Woche weiter im warmen Gewächshaus wachen und kräftig werden, bevor wir auch die rauspflanzen werden.

Dann regnet es doch ein bißchen mehr, so dass wir uns nicht mehr länger aufhalten, sondern zurück fahren. Abendbrot, Doctor Who.

Freitag, 22. Mai 2020

Corontäne Tag 67

Freitag. St. Brück - aber nicht für denn Mann. Der muss arbeiten.

Also spule ich das übliche Haushalts-Homeschooling-Kinderbespaßungs-Kochen-Programm ab. Immerhin ist es nicht superviel, weil eben Brückentag. Der Große und ich machen nur Englisch heute. Es reicht auch irgendwann mal.

Ich fahre zwischendrin schnell einkaufen. Erdbeeren, Spargel, yummi! Es ist eine wunderbare Zeit.

Der Mann kommt auch nicht super spät. Wir kochen also zusammen, das ist immer sehr schön. Zwischendrin telefoniere ich immer mal wieder mit dem besten Freund. Der hat echt einen Durchhänger. Leider bemerke ich das erst recht spät.

Der Mann fragt schon immer, was denn los sei, aber erst tue ich alles ab. Doof. Naja, man kriegt nicht immer alles gleich mit und mein Kopf ist ja auch so voll von all den kleinen Alltagsdingen, die sich jeden Tag wieder und wieder ansammeln.

Nach dem Abendessen telefoniere ich also nochmal und erfrage den Ist-Zustand. Bespreche mich mit dem Mann. Wir kommen überein, dass der beste Freund doch Gesellschaft nötig hat. Ich packe also schnell ein paar Sachen und kaufe Eis und Erdbeeren.

Beim besten Freund angekommen, fange ich also das Aufbau-Programm an. Lecker zusammen essen, reden, da sein, mehr Eis, mehr Erdbeeren, bißchen Ablenkung mit Hilfe des Doctors. Das hilft zwar nicht richtig, aber es überbrückt die Zeit, in der man sich schlecht fühlt.

Donnerstag, 21. Mai 2020

Corontäne Tag 66

Sehr müder Ausruhtag. Es gibt gar nicht so richtig was zu erzählen. Aber immerhin ist das Wetter super schön, man kann alle Mahlzeiten draußen essen, die Kinder machen eine Wasserschlacht und im Garten blüht und wächst es weiter.

Außer die Kirsche - die hat wohl den letzten Frost nicht überstanden. Wir gießen sie jetzt weiter und hoffen, dass sie nächstes Jahr wieder blüht und Blätter bekommt. Wäre sonst sehr sehr schade drum. Gerade, weil sie den Umzug so gut überstanden hatte und so schöne viele und dicke Knospen überall waren.

Mittwoch, 20. Mai 2020

Corontäne Tag 65

Aufstehen, frühstücken, extra Kaffee kochen und ab ins Institut. Zwei Stunden emsiges Arbeiten. Vorträge, die kein Assistent vorher mal angeschaut hat (wie wir es sonst machen) sind doch fehlerträchtiger. Ein Transkript statt eines gesprochenen Vortrags ist einfach anders. Und die "üblichen" Fehler, die immer wieder passieren, gibt es auch in diesem Semester.

Pünktlich zur Forumsdiskussion der Vorträge bin ich mit der Bewertung fertig. Es folgen zwei Stunden in denen ich sehr viel F5 klicke, im Atkins und Wedler nachschlage, Feinheiten google. Ich lerne auch was dabei - damit ist die Diskussion wissenschaftlich ein Erfolg. Elektronische Anregung in Metallen trägt zur Wärmekapazität bei. Wenn auch nur marginal und damit zu vernachlässigen. Aber via Fermiverteilung wunderschön zu berechnen.

Kann man ja mal machen. Außerdem wird unter anderem besprochen, ob man am kritischen Punkt keine Freiheitsgrade oder 1, 2, 3 Freiheitsgrade hat und die das im überkritischen Bereich aussieht. Tja. Kann man für jeden Fall diskutieren - eine definitive Antwort scheint es nicht zu geben.

Zwischendurch bringt der Pizzabote das Mittagessen. Dringend nötig.

Danach ein bißchen Bürokleinkram, der irgendwie immer anfällt und ich bespreche mich mit dem Kollegen, wie wir die Forumsdiskussion in die Bewertung einfließen lassen. Als wir damit fertig sind, melde ich das auch direkt an den betreuenden Prof. weiter, damit wir da eine möglichst einheitliche Linie fahren.

Der Kollege macht die Workstation für unseren Kollegen fertig für das Homeoffice. Sein Notebook hat dann doch nicht genug Power, um da sinnvoll dran zu rechnen. Und da er und seine Frau zur Hochrisikogruppe gehören, wird er nicht so schnell ins Institut zurückkehren. Wir laden den PC ein und bringen dem Kollegen alle Komponenten nach Hause.

Danach bin ich so müde und erschöpft, dass ich nicht richtig gucken kann (einen Optikertermin sollte ich auch dringend mal vereinbaren) und ich lege mich erstmal hin. Irgendwann später Abendbrot (Erdbeeren mit Joghurt, der sich als Soja-Skyr rausstellt. Naja. Schmeckt halt alles ein bißchen nach Getreide) und noch Doctor Who, aber dann schlafe ich auch schon wieder.

Dienstag, 19. Mai 2020

Corontäne Tag 64

Zweiter Tag Kindergarten. Scheint zu klappen, zumindest höre ich beim Aufstehen wenig Protest. Vielleicht ist es aber auch nur viel zu früh, um Proteste äußern zu können.

Der Große und ich frühstücken, danach mache ich die Küche, er geht die Hühner füttern. Wir treffen uns am Esszimmertisch zum Arbeiten / Homeschooling. Ganz großer Themenkomplex heute: ein Märchen in Deutsch schreiben. Dazu müssen erst noch vorbereitende Aufgaben im Buch erledigt, ein Konzept erarbeitet und aufgeschrieben, die Story gestreamlined (hust, eher meine Aufgabe) werden. Am Ende ist der Große ziemlich erschöpft, hat aber ein Märchen zu Papier gebracht, dass weder zu kurz, noch allzu wild und verwirrend ist.

Ist habe derweil ein längeres Dokument für die Arbeit reviewed, das Layout angepasst und aufgehübscht und Fehler beseitigt. Das nächste Paper ist damit auch bereit zum Submitten, diesmal für eine "Special Issue".

Mittags schnelle Spaghetti mit Pesto. Kurze Gartengießrunde (inkl. Hühner einfangen - das kann der Große aber inzwischen echt professionell), dann packe ich mein Arbeitskram zusammen.

Der Große ist wieder mit Oma verabredet, sie wollen weiter an der Pommesbude in Minecraft bauen. Ich würde gerne Mittagspause machen, aber heute ist dafür keine Zeit.

Ich fahre ins Institut. Gestern war die Deadline für den Kurs, den ich dieses Semester betreue. Vier Vorträge wurden eingereicht, die jetzt zu bewerten sind. Außerdem kommt auch der Chef vorbei, um obiges Paper zu submitten. Das klappt zum Glück ratzfatz, was mehr Zeit lässt, um sein altersschwaches Notebook zu betüddeln, dass irgendwelche emotionalen Probleme mit der Gammakorrektur des Monitors, dem Abrufen eines Emailkontos und der Synchronisation der Uhrzeit hat. Ist nach einer Weile alles gefixt - ich befürchte aber, der platte Akku wird für neuerliche Probleme Sorgen. In Kürze.

Zwischendurch argumentiere ich mit dem "Oberchef" eine Regelung, dass ich den Großen mit ins Büro nehmen kann. Ich sehe sonst leider keine Option, dass man auch mal wieder sinnvoll im Labor arbeiten kann. Und den Großen fast jeden Tag alleine mit dem Schulkram zu Hause lassen, wird nicht klappen.

Der Chef ganz ganz lieb an mich gedacht und mir Pflaumeniris ausgebuddelt. Ich stelle die Kiste ganz vorsichtig ins Auto. Die Blüten können da schön ihren Duft verbreiten. Herrlich. Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen. Ein Plattenbau, dahinter ein Streifen Gras mit Wäscheleinen und ein kleiner Garten mit besagter Pflaumeniris. Natürlich war das damals alles riesengroß und weitläufig für mich.



Konzentriertes und manchmal seufzendes Arbeiten bis um 19:00. Schneller Abstecher zum Supermarkt, um einen Kübel und Erde für die Pflanzen zu kaufen und übergangsweise beim besten Freund auf dem Balkon umzutopfen.

Wir essen zum Abendbrot Feldsalat mit Tomate und Mozzarella. Zum Nachtisch Eis und zwei Folgen Doctor Who - es müssen auch unbedingt zwei Folgen sein, weil ich schon wusste, dass die erste ein bißchen gruselig ist (Don't blink!).

Dann schnell schlafen, morgen ist ein weiterer Arbeitstag. Und ein bißchen seltsam ist die Umstellung "zurück im Labor/Büro" schon.

Montag, 18. Mai 2020

Corontäne Tag 63

Neue Woche. Ein bißchen anders, als die vorherigen Wochen. Der Minimann darf wieder in den Kindergarten. Ich werde 1,5 - 2 Tage wieder im Institut arbeiten. Kurze Himmelfahrtswoche ist ja auch.

Der Minimann mault beim Wecken und Anziehen erwartungsgemäß rum, er würde überhaupt und gar nicht mehr zum Kindergarten wollen. Nunja. Er geht aber. Der Mann berichtet mir später, dass das Abgeben vor Ort auch recht problemlos vonstatten ging, nachdem der Minimann seinen besten Freund gesehen hatte. KiGa läuft auch recht normal. Man muss jetzt Frühstück mitgeben und darf selbst nicht ins Gebäude. Beim Essen ist ein Platz frei zwischen den Kindern. Insgesamt werden 11 Kinder pro (getrennter) Gruppe betreut. Das halboffene Konzept funktioniert so natürlich nicht mehr und wird dementsprechend momentan nicht durchgeführt.

Der Große ist gleich um 8:00 bei der Erdkunde-TC. Ich wecke in rechtzeitig, schlafe danach aber nochmal ganz tief ein. Erfreulicherweise besprechen sie in der Telko neuen Stoff gemeinsam mit der Lehrerin.

Danach frühstücken wir beide und treffen uns dann im Büro. Ich arbeite Emails ab, schreibe eine Info-Rundmail an alle Eltern. Der Große macht Bio und versucht sich erstmal allein daran, ich helfe nur ein bißchen und stelle später fest, dass er noch mehr selbstständig geschafft hätte, wenn er sich doch nur die 30 Sekunden Zeit genommen hätte, um die Aufgabenstellung genau zu lesen. Man redet sich ja den Mund fusselig...

Wir arbeiten recht emsig vor uns hin. Auf Bio folgt Englisch. Danach Mittagessen (Reste und Erdbeer-Quark-Streuselschnecke von zuckerzimtundliebe, große Empfehlung!) und dann ist der Große direkt wieder am PC verschwunden, um mit Oma Lamas in Minecraft zu zähmen. Und einen Pommesstand zu bauen.

Ich gehe aufs Sofa, kann kaum die Augen offen halten und schlafe tief ein. Ich erinnere mich dunkel, zwischendurch mal wach zu sein, aber ich habe keine Ahnung, ob das stimmt. Ich stehe erst wieder gegen 16:00 auf und beginne endlich mal damit, die Küche in Ordnung zu bringen und ein bißchen aufzuräumen. Der Eiswagen klingelt, ich kaufe für den Minimann ein Kinderspaghettieis und stelle es in den Tiefkühler - leider passt die kleine Waffel nicht in das Fach, so dass ich sie leider leider essen muss

Kurz darauf kommen Mann und Minimann auch schon nach Hause. Letzterer in eher schlechter Stimmung, denn - tadaa - sie hatten auf dem Weg den Eiswagen gesehen. Prima, diese mürrische Stimmung kann ich sogleich auflösen und zack - glücklicher Minimann mit Eis, der vom Kindergarten erzählt (gut.)

Der Mann und ich tauschen uns aus. Mal wieder der Betriebsrat in seiner Firma - ich prognostiziere, dass er dort wohl eher nicht mehr lange Mitglied bleiben wird. Der Mann macht nach acht Stunden im Büro sitzen erstmal eine Gartenrunde, danach kochen wir gemeinsam.Es gibt Spargel mit brauner Butter, Spargel aus der Pfanne in Schmandsauce und Filet in Erdnusssauce, dazu Kartoffeln.

Wir essen lecker gemeinsam und eigentlich wollte ich danach (weil es noch recht früh war) eine große Spazierrunde machen. Mir fallen aber schon wieder fast die Augen zu, so dass wir eben doch auf dem Sofa enden. Zuerst schauen wir Checker Tobi Orchester - das war eine Musikhausaufgabe. Danach noch Es war einmal das Leben... ich döse dabei weg.

Kinder wandern ins Bett, ich bleibe einfach auf dem Sofa und wir gucken noch ein bißchen Timeless weiter.


Sonntag, 17. Mai 2020

Corontäne Tag 61 und 62

"Wann kommt M. (Postbote)?" "Wann kommt M.?" "Kommt M. heute?" "Ich wünsche euch einen schönen Wasserschlacht-Tag!" *hüpf* *spring* *blonde Haarmähne wirbelt durch die Luft*


So ungefähr war unser Frühstück heute morgen. Der Minimann war völlig aus dem Häuschen. Ich hatte den Kindern Supersoaker bestellt und der Patenonkel brauchte dann auch eine und dann - waren der Mann und ich ziemlich auf verlorenem Posten, also nochmal zwei Wasserpistolen nachbestellt. Die sollten heute geliefert werden und das Wetter war zumindest für eine kleine Runde "jeder wird nass" okay.

Erstmal aber geht der Mann einkaufen, während ich Küche und Bad putze und der Minimann vor dem Fenster Wache hält, damit wir bloß nicht die Post verpassen. Als das Paket später ankommt, ist er allerdings gerade mit Oma in Minecraft unterwegs.

Der beste Freund kommt auch, wir essen lecker Spargelcremesuppe mit Brot und dann geht es auch schon los nach draußen in den Garten. Alle Supersoaker aufgefüllt und der Spaß darf beginnen. Alte Leute, wie wir Erwachsenen, dürfen Regenjacke tragen. Der Minimann und ich verbünden uns, damit es nicht allzu unfair ist, ansonsten gilt jeder gegen jeden. Der Große muss sich erst etwas gewöhnen, denn er wirft seine Pistole nach jedem Treffer weg und flüchtet panisch. Offenbar ist Wasser, dass von Erwachsenen verschossen wird, anders als wenn Kinder das unter sich machen.

Nach zwanzig Minuten sind wir alle sehr sehr nass, hatten viel Spaß und der Minimann hat seine Hose beinahe verloren. Der Große war ein bißchen pechvogelig unterwegs - man kennt das. Ich gehe mit dem Minimann duschen, wir ziehen uns alle warme Sachen an. Danach spielen die Kinder und wir Erwachsenen rühren Streusel zusammen und schnippeln Rhabarber und Erdbeeren.

Ganz zufälligerweise kommt der Eiswagen vor unsere Tür gefahren, als der Erdbeer-Rhabarber-Crumble fertig auf dem Tisch steht. Super timing! Überhaupt - es gibt Erdbeeren!!!! Sehr sehr lecker alles! Danach bin ich etwas vollgefressen. Nunja.

Die Kinder sind irgendwie total aufgedreht und toben um und über uns rum. Alle Erwachsenen sind müde. Eigentlich wollen wir besprechen, was aus dem Sommerurlaub wird, denn Norwegen wird seinen entry ban bis 20. August verlängern und erst am 15.0. entscheiden, ob es eventuell Lockerungen für nicht-Nachbarländer gibt. Wir kommen aber nicht so richtig zu einem Ergebnis, außerdem quietschen die aufgedrehten Kinder.

Der beste Freund und ich packen Nähsachen zusammen. Dann fahren wir zu ihm. Dort überkommt uns auch schon wieder ein großer Abendbrothunger, obwohl ich vorher noch dachte, ich esse heute wohl nichts mehr. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce. Danach widmen wir uns ein paar ganz kleinen Nähreparaturprojekten. Der Steg muss noch an meine neue Tasche gefädelt werden und an meinem Gryffindorhoodie ist die Kordel raus. Außerdem habe ich gleich zwei Sportleggings, deren Reißverschlüsse hinüber sind. Noch eine Folge der Doctor und zack - Schlafenszeit.

Sonntag schlafe ich dann gaaaaanz lange aus. Dringend nötig. Gemütliches, langsames Frühstück. Viel Ausruhen und Nichtstun. Bißchen Arbeitspläne schmieden und Urlaubsgedanken sortieren.

Zu Hause kurz die Kinder knuddeln. Dann besprechen wir uns weiter. Schweden? Gar kein Urlaub? Eine teure Wette, dass Norwegens entry ban aufgehoben wird? Ach... es ist ganz ganz schwierig. Der Mann muss dringend Schlaf aufholen und früh raus. Außerdem geht der Minimann morgen seit vielen Wochen zum ersten Mal wieder in den KiGa und hat schon Protest angekündigt. Besser, man ist dann gewappnet.

Der beste Freund und ich gucken noch eine Folge den Doctor. Es werden zwei Folgen, weil die Doppelfolge so spannend ist, dass wir nicht mittendrin unterbrechen möchten.

Er fährt, ich stelle meinen Wecker auf kurz vor Acht (Erdkunde morgen um 8:00) und gehe auch schlafen.


Freitag, 15. Mai 2020

Corontäne Tag 60

Die Nacht beginnt damit, dass der Große das Gefühl hat sich zu übergeben und länger auf dem Klo verweilt. Am Ende kommt dann nichts, aber er schläft lieber mit in unserem Bett und zur Sicherheit stellen wir auch einen Eimer hin.

Der Mann steht um 4:30 auf, um zur Arbeit zu gehen. Er hätte nicht mehr schlafen können. Gut für's Überstundenkonto. Schlecht für den Schlafbedarf.

Ich habe weiterhin Kopfschmerzen und stehe erst kurz nach 9:00 mit den Kindern zusammen auf. Der Große hatte auch eine sehr unterbrochene, kurze Nacht und ist dementsprechend müde. Wir frühstücken, danach geht er zur Physik-Telko, ich setze mich diesmal daneben, um mitzubekommen, was gemacht wird. Leider nicht viel. Der Lehrer ist im Prinzip nur "jederzeit ansprechbar", erklärt Detailfragen zu dem neuen Stoff und den Aufgaben nur auf Nachfrage den individuellen Schülern. Hrmpf.

Ich überarbeite meine Rückmeldung an die Schule dann auch nicht nur unter den Eindrücken des offenen Elternabends gestern, sondern beziehe diese Physikstunde mit ein. Ist doch Käse so (hier kann ich das ja schreiben).

Der Große macht dann recht selbstständig Erdkunde, wir besprechen die Aufgaben gemeinsam, dann wurschtelt er neben mir so vor sich hin.

Der Mann kommt früh nach Hause und liest noch mal das Pamphlet durch. Dann schicke ich es ab. Stress, alles ist sehr stressig und nervlich belastend. Wer kritisiert schon gerne seitenlang andere Leute?

Ich mache einen langen Mittagsschlaf, Mann und Kinder spielen im Garten und topfen die Sonnenblumen um.

Danach satteln wir die Räder und radeln zum Einkaufen. Der Minimann möchte unbedingt mit den Fahrradtaschen fahren. Die sind auf dem Hinweg natürlich leer, also kann er das gerne üben.


Wir halten am Landmarkt und kaufen Äpfel und Spargel. Es gibt Erdbeeren! Juhu! Aber das Bargeld reicht nicht. Dann eben morgen. Ich husche durch den Supermarkt und mache einen sehr Süßkram-lastigen Stresseinkauf.

Beim Radeln durch die Feldmark. Minimann: "Es ist so schön, dass wir hier überall von Blumen umzingelt sind!"

Hach! <3

Zurück zu Hause macht der Mann Spargel und Kartoffeln und Schmorwurst. Ich bringe alle Räder wieder in den Keller, die Kinder decken den Tisch. Danach gucken wir zusammen die heutige Folge Maus. Sehr toll! Oder wusstet ihr alle schon, wie viel eine Wolke wiegt?

Die Kinder gehen ins Bett, wir gucken Timeless weiter und telefonieren zusammen noch ein bißchen mit dem besten Freund. Dann ist es plötzlich auch schon sehr spät.

Donnerstag, 14. Mai 2020

Corontäne Tag 59

Migränetag. Ohne Triptan, weil ich ja die Kinder zu Hause habe und mich da leider nicht für mehrere Stunden komplett abschießen kann. Dann eben so.

Der Große ist um 9:00 erstmal bei der Deutsch-Telko, und ich schlafe einfach weiter. Irgendwann zwischen zehn und elf mühe ich mich aus dem Bett, dusche. Kaffee kochen, dringend. Die Kinder netflixen.

Feststellung: wenn man nicht explizit sagt: "Nach Deutsch und vor Englisch machst du dann xx Aufgaben." kommt der Große nicht von allein auf die Idee. Ist okay, so haben wir das mal rausgefunden.

Wir frühstücken gemeinsam und danach entschwindet er zur nächsten Telko. Ich lese dem Minimann "Die häßlichen Fünf" vor. Danach geht er Playmo spielen und ich setze mich an den heute zu schreibenden, sehr schwierigen Text. Wie bringt man höflich Kritik rüber, wenn man selbst emotional sehr involviert ist? Ich schaue auf meine Notizen, die ich gestern mit der anderen Elternrätin aus den Rückmeldungen der Eltern zusammengefasst habe. Ein DIN A5 Zettel - daraus wird am Ende ein fünf Seiten langer Text, in dem ich detailliert darlege, wie sich die Situation (aus meiner Sicht und den Rückmeldungen der Eltern) momentan darstellt. Das steckt am Ende trotzdem noch ganz ganz viel "das geht so nicht, das muss anders" drin.

Meine Stellvertreterin, der Mann und der beste Freund lesen das Pamphlet gegen. Uff.

Es gibt irgendwelche Reste zum Mittag, die Kinder gehen in die Mittagspause und ich lege mich schnell wieder hin. Mein Kopf hämmert und wenn man den wenigstens nicht selbst halten muss, ist es besser.

Nach der Mittagspause kommt dann aber doch eine Lernrunde. Musik steht an, nach einem Zettel über Mozart und Beethoven, dann einem zu übenden Flötenstück kommt jetzt ein Zettel (Zettel ist in diesem Fall die euphemistische Umschreibung für eine mehrfach kopierte, gescannte Lithographie) über das Orchester. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen diesen Dingen, aber okay. Man soll auch ein Video von Checker Tobi schauen. Außerdem gibt es noch Werte und Normen Aufgaben.

Der beste Freund kommt und übernimmt WN, ich gehe wieder aufs Sofa. Es soll dort auch ein Bild gemalt werden. Als der Mann nach Hause kommt, malt er es für den Großen vor und der malt es dann ab und aus. Alles hochladen, fertig.

Es ist dann schon ziemlich spät, wir bestellen Pizza und ich esse fix 3852604 Kalorien, bevor ich alle nicht mehr vorhandene Kraft zusammennehme, um mich zum offenen Elternabend einzuloggen. Dort klingt alles anders, als es bei uns läuft. Es gibt viele wichtige Informationen. Ich notiere mir viel und werde morgen mein Pamphlet noch einmal unter dem Aspekt der neuen Informationen überarbeiten.

Außerdem hat sich das Kultusministerium dann doch mal entschieden, wie es weiter gehen soll. Der Große wird voraussichtlich am 15.06. oder 21.06. wieder zur Schule gehen, geteilte Klassen im wöchentlichen Wechsel. Es wird also noch zwei Wochen Präsenzunterricht für ihn geben in diesem Schuljahr.

Langer Tag, Stress, Migräne. Keine gute Mischung. Bett.

Mittwoch, 13. Mai 2020

Corontäne Tag 58

Der Mann hat frei. Das ist sehr schön, auch wenn er dafür sonst jeden Tag eine Stunde früher anfängt zu arbeiten und auch die übrigen Überstunden, die dafür drauf gehen, schnell dahin schmelzen. Ich muss also nicht unbedingt aufstehen.

Allerdings ist es dann so, dass der Mann und der Große schon auf sind, der Minimann und ich aber bis 9:00 schlafen. Und dann tut auch meine Hüfte weh und ich sollte besser aufstehen, als weiter rumzuliegen. Na gut.

Dafür nehmen wir uns Zeit, um in Ruhe gemeinsam zu frühstücken. Danach spielt und lernt der Mann mit dem Minimann und ich gehe mit dem Großen nach oben ins Büro für Englisch. Das ist heute leider wieder zäh, nicht nur weil der Große eher der Langsame ist, sondern auch, weil wir die passende Hörverstehen-Datei auf der CD einfach nicht finden können (wäre auch zuviel verlangt von einem Schulbuchverlag die Files sinnvoll zu benennen, als durchzunummerieren) und die Bibox (online Schulbücher von westermann) macht nicht mal eine Fehlermeldung. In allen drei probierten Browsern bleibt das Fenster nach dem Einloggen leer. Wir lösen die Aufgaben dann mit dem verschriftlichen Text, aber Hörverstehen hat man dann eben nicht geübt. Es geht immer noch ums present progressive und irgendwie höre ich mich sehr oft sagen "Form von to be + ....". Nach 1,5h sind wir endlich damit fertig. Vor dem Mittag ist noch etwas Zeit für Physik. Das ist immerhin ganz spaßig, es geht ab jetzt um die Grundzüge der Elektrizität.

Nebenbei verabrede ich mich mit der anderen Elternvertreterin für abends, es gibt doch sehr drängenden Klärungsbedarf mit der Schule und morgen ist eine Eltern-Telko,

Mittagessen. Der Mann hat Ofengemüse und Salat gemacht und wir essen zusammen. Danach bin ich platt. Die Halsschmerzen sind zwar fast weg, aber erschöpft bin ich trotzdem. Während Mann und Kinder eine Minecraft Mittagspause machen, lege ich mich aufs Sofa und höre den Drosten Podcast. Sehr gut, wie immer. Ich fühle bei vielen Dingen mit ihm. Ich sehe aber leider nicht, dass Menschen jetzt anfangen, ihre "Alltagsvernunft" zu gebrauchen. Wie schade.

Nach der Pause geht es wieder mit Physik weiter. Das zieht sich ganz schön. Der Mann beginnt eine größere Putzaktion des Erdgeschosses. Ich backe mit dem Minimann Brownies. Danach spielen die Kinder zusammen Playmo im Kinderzimmer und der Mann gesellt sich auch dazu, als ich mich mit der anderen Elternvertreterin bespreche. Wir sehen viele Dinge sehr ähnlich, die Kritikpunkte an der Schule decken sich. Wir besprechen auch das Feedback, dass andere Eltern uns geschickt haben und das immer wiederkehrende Muster zeigt. Ich notiere Stichpunkte, die wir auf jeden Fall ansprechen sollten. Ich hab ehrlich gesagt ziemlich viel Schiss davor - weil ich eigentlich an einem Punkt bin, dann dem ich der Schule eher all meinen Frust und Zorn entgegen brüllen möchte und das "F*uck you" nicht diplomatisch-höflich verpacken. Naja. Letzteres ist aber wohl besser und zielführender.

Es ist dann schon spät, daher essen wir unsere Glasnudeln auf dem Sofa und gucken dabei die Maus. Danach noch ein längeres Planungsgespräch mit dem Mann und dann reicht es nur noch für eine halbe Folge Timeless, weil sich Migräne ankündigt.

Dienstag, 12. Mai 2020

Corontäne Tag 57

Heute ist eigentlich 12 von 12, aber ich habe genau null Bilder gemacht. Schade.

Aufstehen ist mühsam, ich bin krank. Nervige Halsentzündung auch heute im Programm. Immerhin sagt der Minimann, er wäre wieder 100 Prozent fit und hätte nichts mehr. Schön.

Frühstück, Hühnerfüttern, Küche machen. Die Kinder helfen, aber da ich wirklich matschig bin, dauert alles. Statt vor der Mathe-TC also noch Bio zu schaffen, ist es dann doch direkt Zeit für Mathe.

Auch gut, kann ich rumsitzen und Tee trinken. Der Minimann eiert etwas rum, ich biete ihm ganz viel zum Spielen, Basteln, Lernen an - alles wird abgelehnt. Ich sage ihm, dass ich heute einfach zu krank bin, um irgendwelche Wutanfälle zu ertragen. Findet er einleuchtend, kuschelt kurz und geht dann spielen.

Der Große kommt runter, wir machen Bio. Er muss eine Frage zum Skelett beantworten. Ich lasse ihn zwei Seiten googlen, die das Skelett kindgerecht erklären. Er soll sich heute zuerst Stichpunkte aufschreiben, damit ich sehe, ob er ein Textverständnis im Hinblick auf die Fragestellung entwickelt. Klappt. Danach soll er daraus sinnvolle Sätze bilden, die die Frage beantworten und erkläutern. Da braucht er etwas Hilfe, aber es geht ganz gut.

Er geht hoch, um den Text abzutippen. Ich schaue vor dem Upload nochmal drüber und erinnere ihn, sein Dokument auch in ein pdf umzuwandeln. Haben wir das fertig. Leider "zu spät abgegeben" - naja. Es stand dran, dass man es bis zum 12.05 abgeben muss, das beinhaltet für mich auch noch den Tag des 12.05 - vor allem, weil die Bio-TC auch erst morgen ist. Wenn aber als Abgabezeitpunkt 12.05. 00:00 eingetragen wird - dann ist man eben formal zu spät. Egal, ich rolle nur mit den Augen.

Nach Bio haben alle Hunger. Ich bin matschig und müde. Wir essen daher Joghurt und Melone und danach gehen die Kinder in die Mittagspause (Minecraft mit Oma) und ich aufs Sofa. Ist auch dringend nötig. Schlafen kann ich nur leider nicht, denn bis hierher hatte ich schon eine Kanne Kaffee und eine Kanne Tee getrunken und muss dauernd zum Klo. Zielkonflikt. Hrmpf.

Nächste Lernrunde - Minimann spielt Lego und Playmo. Der Große und ich widmen uns dem zweiten Teil der Deutschaufgabe. Um Stress zu vermeiden, wählen wir heute einen anderen Ansatz. Er sagt mir immer erst mündlich die Lösung, dann schreibt er auf. Damit er nicht das Gefühl hat, alles schon gemacht zu haben und dann wäre "immer alles falsch". Klappt deutlich besser und frustfreier.

Ich erkläre gerade das Wort "Synonym", als der Große plötzlich schreit "EIS" und verschwunden ist - nur die Deutschzettel flattern noch etwas im Wind des wegrennenden Kindes. Eispause für beide Kinder. Danach machen wir Deutsch fertig. Der Mann kommt nach Hause (der verpasst den Eiswagen leider immer um ein paar Minuten).

Der Große und ich müssten noch Englisch machen, wir sehen aber, dass das ganz viel listening comprehension ist und verschieben das lieber auf morgen. Vokabeln werden aber noch einen Moment gelernt.

Freizeit für die Kinder, ich geh aufs Sofa und schlafe sofort ein. Ich wache auch erst wieder auf, als das Abendbrot fertig ist. Das ist zwar etwas kratzig (ich mag ja nur schleimiges Essen bei Halsentzündung), aber ich habe Hunger.

Maus und Es war einmal das Leben mit den Kindern und für uns Erwachsene gibt es mal einen ganzen Film. "Ready Player One" - nette Teenieliebesgeschichte mit ganz ganz vielen Szenen, in denen wir "Alten" in unserer Popkulturvergangenheit schwelgen können. Allerdings ist es für mein matschiges sehr bunt und viele Szenen einfach zu schnell.

Montag, 11. Mai 2020

Corontäne Tag 56

Erst war mir nachts total warm und schwitzig. Also Fenster auf. Dann wurde es echt sehr kalt. Hrmpf.

Der Minimann und ich hatten dann über den Tag Halsschmerzen. Ich schreie ja bei "sowas" eh immer sofort hier, vor allem, wenn es Zug / Infekt / whatever gibt, dass auf den Hals gehen kann. Gnarf. Kurzes Flowchart - nein, man solle nicht beim Arzt / Gesundheitsamt anrufen. Ich verschiebe das alles auf "falls Fieber dazu kommt" und trinke Tee.

Um 8:00 ist schon Erdkunde-TC. Der Große hat sich einen Wecker gestellt und als ich im Halbschlaf höre, dass er aufsteht, schlafe ich wohl wieder ein. Nagut. Er schafft das alleine.

Gegen 9:00 frühstücken wir, der Minimann war da auch schon auf und netflixte. Lernrunde. Es ist heute ganz ganz zäh. Der Minimann will gar nichts machen, geht aber spielen und stört nicht. Auch doof für ihn, abgeschoben zu sein. Ich kann mich nicht zerteilen.

Wir beginnen mit Deutsch, Text lesen, Fragen dazu beantworten. Ich stelle fest, dass es an strukturiertem Arbeiten fehlt, an einer Handreichung, wie man sowas überhaupt angeht. Text lesen, wichtige Stellen erkennen (ggf. markieren). Frage lesen, verstehen, passende Antworten aus Text rausziehen.

Daher wird das alles hakelig und doof. Am Ende hat der Große das Gefühl, er wäre fertig und IMMER DANN komme ich und sage, dass alles falsch ist. Er schnaubt wütend nach oben und ich finde ich später bockend unter Decken vergraben. An dieser Stelle merken wir mal an, dass er acht ja auch 55 Tage ohne einen solch emotionalen Ausbruch durchgekommen ist. Ich lasse ihm die Wahl, ob er die Aufgaben so erledigt, wie er denkt, sie seien richtig und dann eben auch möglichen die schulischen Konsequenzen trägt oder ob ich weiter helfen soll und in welchem Maß. Er möchte letztendlich doch lieber Hilfe. Wir einigen uns darauf, dass die Situation doof ist. Ich sehe auch immer weniger, dass die Lehrer (die laut letztem Lehrerbrief ja "online Unterricht" machen und so viel gelernt haben und so engagiert sind) irgendeine Form von Unterricht und Feedback anbieten. Wir sind da also weiterhin ziemlich auf uns gestellt.

Wir setzen uns dann an Mathe und es klappt - gar nicht. Obwohl Mathe sonst das Fach ist, was der Große selbstständig und allein bearbeiten kann. Es ist sehr sehr zäh, er versteht genau nix und kämpft sich durch jede Aufgabe und macht dann auch ungefähr jeden formalen Fehler, den man so machen kann.

Mittagessen. Köttbullar vom Vortag.

Ich bin platt und müde, aber der Zeitplan ist etwas hinüber. Also machen wir erstmal noch weiter mit Mathe und verschieben die eigentliche Mittagspause in den Nachmittag hinein. So richtig Zeit zum Ausruhen ist da aber auch nicht.

Der Mann kommt nach Hause und übernimmt. Der Deutschtext muss vom Schmierzettel noch abgeschrieben werden, alle Mathesachen korrigiert (da hatte ich einiges angesammelt in der letzten Zeit, das ich noch gar nicht angeschaut hatte). Der Minimann schreibt unter Protest Siebenen und Achten, ich sehe dem Mann an, dass er nach dem Arbeitstag eigentlich auch mehr Ruhe braucht. Ich verkrümele mich derweil um alle Wäsche zusammenzulegen.

Zum Abendbrot gibt es schnelle Nudeln. Danach die Maus und eine Folge "Es war einmal das Leben..." - Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle!

Kinder ins Bett, für mich noch etwas halsberuhigenden Joghurt und Lutschbonbons. Wir gucken in Timeless rein (naja).

Sonntag, 10. Mai 2020

Corontäne Tag 54 und 55

Lange ausschlafen. Und selbst danach hätte ich noch weiterschlafen können. Stattdessen lieber Kaffee und Frühstück.

Danach geht es gleich an die Nähmaschine, damit die Tasche fertig wird. Ein paar kleinere Rückschläge gibt es da, aber am Ende ist sie beinahe fertig. Beinahe! Denn es ist nur ein Dreisteg da, wo man doch zwei gebraucht hätte. Hrmpf. Ich packe alles zusammen und hoffe, dass ich im Schrank noch einen passenden Dreisteg liegen habe.

Ich telefoniere mit dem Mann, der eine gruselige Einkaufsodyssee hinter sich hat. Offenbar scheinen die meisten unter Lockerung "back to normal" zu verstehen. Jedenfalls gab es keine Parkplätze oder Einkaufswagen, es war überall so voll, dass man von 1,5m Abstand nur träumen konnte und letztendlich war der Mann 1,5h unterwegs, um am Ende getankt und Aufschnitt gekauft zu haben. Beim Fleischer war nämlich sonst niemand.

Ich fahre nach Hause und sage an, dass ich gucke, ob ich den Rest noch einkaufe. Allerdings verwerfe ich den Gedanken wieder, als jeder Supermarktparkplatz, den ich passiere, proppevoll ist. Nicht wild, wir haben genug Vorräte.

Zu Hause in Gartenklamotten (kurz, denn es ist superwarm, fast wie Sommer) gewechselt. Die vorgezogenen Pflanzen müssen dringend umgetopft werden. Der Mann topft aus dem Hochbeet um, ich den Rest. Außerdem baut er noch eine Begrenzung im Gewächshaus und steckt die Tomatenstäbe in die Erde. Die gekauften Tomatenpflanzen können schon an ihren eigentlichen Platz umziehen.

Die Kinder spielen mit einer Wasserpistole, bis sie klitschnass sind. Zum Abend hin frischt der Wind auf. Wir essen trotzdem draußen, nachdem die Kinder sind entsandet und warm geduscht haben. Mit dem Großen drucke ich noch zwei Märchen aus, die sie am Wochenende für Deutsch lesen sollen. Das geht nur über Umwege, weil der Link der Lehrerin auf Antolin verweist - Antolin in der Schülerversion aber keine Volltext-Bücher hat. Naja, also Märchen gibt es auch so im WWW zu finden.

Danach sind wir alle redlich erschöpft und wechseln aufs Sofa. Keine Maus heute, eine Folge irgendwas, was die Kinder mögen (Ninjago oder so). Danach entscheiden wir uns spontan für einen Kinderfilmabend, der Mann fährt nochmal ganz schnell Eis holen. Dann schauen wir alle zusammen den Disney Aladdin Zeichentrick. Schön! Kinder ins Bett und der Mann und ich gucken noch "Twice upon a time" - das Ende des 12. Doctors.


Sonntag schlafe ich ein bißchen aus. Nach dem Frühstück wird es aber voll. Hausputz, Wäsche, Wäsche, Wäsche. Wir putzen uns nach und nach durch alle Räume, während die Kinder die Maus & Mystik Kartons auseinandersortieren. Ich schneide dem Großen die Haare, damit er unter seiner dichten Haarmatte nicht so schwitzt.

Dann backe ich ein bißchen verunglückte Himbeermuffins, die trotzdem alle essen. Der beste Freund ist auch eingetrudelt und wir lösen ein Versprechen ein und spielen Maus & Mystik weiter. Alle sind mit Feuer und Flamme dabei, am Ende dauert das Szenario fast drei Stunden (mit kurzer Eispause, hallo Eismann!) und wir schaffen es nur knapp.

Der beste Freund wird danach ins Kinderzimmer entführt, der Mann und ich kochen Köttbullar nach Ikea-Rezept. Wir essen zusammen, das Rezept ist zu empfehlen, sehr lecker! Dann die Maus und danach gehen die Kinder ein bißchen früher als sonst ins Bett, dürfen aber noch ein Hörspiel hören.

Wir sitzen noch und reden, dann hat der Mann eine online Escaperoom Verabredung mit unserem Kumpel und der beste Freund und ich schauen noch eine Folge Doctor Who.

Freitag, 8. Mai 2020

Corontäne Tag 53

Nach dem Frühstück steht heute als erstes eine Physikkonferenz auf dem Wochenplan des Großen. Derweil mache ich eine schnelle Haushaltsrunde, schaffe aber irgendwie nicht alles, was ich mir vorgenommen habe. Die Küche müsste dringend gesaugt und gewischt werden, dazu komme ich aber gar nicht.

Der Minimann spielt in seinem Zimmer und heute ist es richtig schön, denn erst baut er länger Lego und später holt er seine Pferde raus und fängt an, damit wieder zu spielen. Das hatten wir auch lange nicht.

Der Große und ich arbeiten den Wochenplan ab. Jede Menge Bio - neues Thema ist das Skelett. Dafür muss natürlich eins ausgeschnitten, aufgeklebt, beschriftet und angemalt werden. Es gibt ein Video und ein paar Aufgaben dazu. Der Große ist damit gut beschäftigt.

Zum Mittagessen wünschen sich die Kinder Eierkuchen, was mich in die skurrile Situation bringt gleichzeitig Zaumzeug anzulegen und Eierkuchen zu wenden. Die Plüschpferde sind natürlich wunderbar ausgestattet. Ich brauche allerdings wirklich lange (und Googlehilfe) um herauszufinden, wie man das Zaumzeug anlegt und auch, warum verdammtnochmal immer ein Stoffstreifen übrig bleibt. Stellt sich raus: das sollte der Führstrick sein und der bleibt einfach so hängen.

Mittagspause für alle. Ich glaube, ich will schlafen, aber dann ist doch zuviel Kleinkram zu erledigen. Ich telefoniere mit dem besten Freund, wir brauchen noch eine Wochenendplanung. Irgendwie ist aber alles aufwändig, stressig oder doof. Wir einigen uns am Ende auf das Minimalziel. Der Mann kommt nach Hause und wir besprechen uns.

Danach fahre ich zum besten Freund, der Mann und die Kinder machen den Rest des Tages gemütlich. Mit dem Wochenplan sind wir auch durch für heute.

Beim besten Freund angekommen, bin ich komplett fertig. Alle Straßen waren voll, es war nahe am Verkehrskollaps, an allen Ampeln musste ich einige Phasen warten, um voran zu kommen. Wo wollen alle hin? Ist niemand mehr im Homeoffice?

Ich komme an, es war sehr anstrengend zu fahren. Also erstmal ausruhen, ich kann auch kaum noch die Augen aufhalten. Der beste Freund geht derweil Laufen. Ich schlafe wie ein Stein und frage mich beim Aufwachen welches Jahrhundert es ist. Danach hole ich die Drostenpodcastfolgen dieser Woche nach.

Der beste Freund kommt zurück, wir beginnen Abendbrot zu machen. Das ist etwas seltsam. Es soll kleine Backkartoffeln und Backmöhren geben, dazu irgendwelche Fleischspieße. Ich schnippele Kartoffeln und Möhren, würze und öle, ab in den Ofen. Nach 40 Minuten (die wir irgendwie bei Youtube hängenbleiben und einer Doctor Who Folge, bei der ich ein Easteregg entdecke!) sind die Kartoffeln nach wie vor steinhart und überhaupt nicht gar. Nach 60 Minuten sind wir so hungrig, dass wir das Fleisch solo essen, das Gemüse in die Pfanne umschütten und dort weitere 30 Minuten vor sich hin garen lassen, bis man es essen kann. Sehr sehr seltsam.

Dann ist es schon spät, aber wir raffen uns auf (der beste Freund mehr als ich) und nähen an meinem Beutel weiter. Eigentlich nix wildes, aber irgendwie kommt man ja nie zu was. Wir nähen bis zum Reißverschlussteil. Doctor Who und das war es dann auch mit diesem Tag.


Donnerstag, 7. Mai 2020

Corontäne Tag 52

Wegen meiner wehen Hüfte komme ich nicht gut aus dem Bett. Als der Minimann aufsteht, rufe ich aber den Großen zu mir. Verteile die ersten Anweisungen (Frühstück für die beiden Kinder machen, danach Deutschkram zusammensuchen und pünktlich um 9:00 zur Deutsch-Telko bereit am PC sitzen).

Ich dusche lange und heiß, versuche ein bißchen zu dehnen. Geht alles nicht gut. Der Minimann hat sich netflix angeschaltet. Ich kann es für den Moment auch nicht ändern, denn die nächste Deadline nähert sich. Oder ist sogar schon überschritten, wie der Große und ich feststellen. Naja. Er zeigt mir also die Englischaufgaben von gestern, ich entdecke jede Menge Fehler oder unvollständige Aufgaben. Wir korrigieren das gemeinsam, ich helfe ein bißchen, damit wir das Dokument vor der Englisch-Telko noch hochladen können.

Englisch-Telko. Während der Große oben beschäftigt ist, bitte ich den Minimann die Hühner zu füttern und ein bißchen aufzuräumen. Außerdem soll er alle Büchereibücher zusammensuchen. Großes Gemaule. Ich selbst mache die Küche. Danach kocht der Minimann unter meiner Anleitung und Aufsicht Milchreis. Das klappt ganz gut.

Während der Milchreis so vor sich hin quellt, bitte ich den Minimann gemeinsam mit dem Großen das Magnetspiel für die Physikaufgabe zu machen. Der Große soll es nämlich jemandem erklären. Der Minimann weigert sich, plärrt rum, will nicht helfen. Alle Erklärungen meinerseits fruchten nicht. Ich schicke in zurück nach unten, damit der Große allein oben in Ruhe arbeiten kann. Ich putze das Bad und hab eigentlich jetzt schon keine Lust mehr auf den Rest des Tages.

Mittagessen. Milchreis mit Apfelmus und Zimt und Zucker. Immer lecker.

Nächste Szene. Der Minimann will aufs Klo und schreit den Großen an, er solle ihm ein Buch holen. Ich höre das alles von unten und es endet mit einem sehr unschönen Satz des Minimanns. Ich gehe dazwischen. Er soll erst aufs Klo, dann aufs Sofa. Kein Handy, TV, PC oder überhaupt irgendwas spielen. Ich bin nervlich am Ende, der permanente Widerstand gegen ALLES zehrt und laugt aus.

Ich gucke gemeinsam mit dem Großen die Aufgaben für die kommende Woche durch, wir laden Zettel runter. Danach organisieren wir den Wochenplan und versuchen überall ein bißchen Puffer zu lassen, falls was schiefgeht. Dann führen wir ein doch ernstes Gespräche darüber, dass ich hier nicht dafür zuständig bin, jeden Tag für jeden im Haushalt zu denken. Dass der Große während der normalen Schulzeit auch selbst an alles denkt, sich organisiert und weiß, wann welches Fach ist, wann welche Aufgaben erledigt sein müssen.

"Ja, aber jetzt ist das am Computer!"

Ich weiß für einen Moment nicht, was ich auf diese Ausrede antworten soll. Wir besprechen also, dass es kein Problem ist, dass Eltern Hilfestellung geben, wo es nötig ist. Das die allgemeinen Aufgaben, die man als Schüler normalerweise wahrnimmt, aber jetzt nicht auf Eltern abgewälzt werden. Ich hoffe, dass das klappt.

Mein Plan war eigentlich, mit beiden Kindern zur Bücherei zu radeln. Der Minimann ist allerdings raus, ich bin nicht bereit jemanden, der sich so wenig hilfsbereit ist und sich gemein verhält, mitzunehmen. Der beste Freund kommt (auch mit Rad, wir wollten alle zusammen los) und ist bereit mit dem Minimann zu Hause zu bleiben. Der bockt eh rum.

Der Große soll sich anziehen und bereit machen, alles dauert ewig, er hampelt rum, er passt nicht auf, er zieht sich nicht zügig an. Es endet damit, dass er seine Maske (die er schon getragen hat) falschrum über den Augen trägt, weil "niemand hat ihm das erklärt".

Das war dann der berühmte Tropfen.

Ich rege mich ziemlich auf, denn das "Mitdenken"-Gespräch ist ja keine Stunde her. Alle Kinder bleiben zu Hause, ich fahre allein mit dem Auto. Es reicht mir einfach.

Ich fahre also bei allerbestem Radelwetter mit dem Auto in die Stadt, gebe die Bücher in der Bücherei ab und suche ein paar schöne aus dem "Gerne Mitnehmen" Regal raus. Danach arbeite ich meine Einkaufsliste ab. Dabei falle ich fast in Ohmacht, weil ich für ein Vorschulheft und eine Ringmappe 17€ zahle. Ich stehe eine Weile beim Stoffladen an, aber als ich bemerke, dass die Frauen drinnen nur schwatzen und nicht zu Rande kommen, gebe ich meinen Platz wieder auf. Vor mir wäre auch jemand noch dran gewesen. Nicht wichtig. Kaufe ich lieber Kuchen. Ich muss Stressessen. Abnehmen funktioniert so wohl leider gar nicht.

Ich komme zurück. Der beste Freund hat lange mit den Kinder geredet, der Minimann entschuldigt sich bei mir, hat aber 20 Sekunden später den nächsten Wutanfall. Inzwischen ist mir das Infektionsrisiko fast egal, hauptsache er könnte zurück in die KiTa.

Wir essen draußen Kuchen und danach warte ich einfach auf den Eismann. Ich brauche mehr Stressessen. Der Eismann kommt nicht, aber immerhin spielen die Kinder lieb draußen. Der Eismann kommt am Ende doch noch und ich esse ein Waldmeistereis. Lecker.

Der Mann kommt nach Hause, erschöpft und mit glühenden Ohren. Jeder ist verwirrt, ob der neuen Lockerungsmaßnahmen, die überall anders sind. Manche Heime lassen Besuch zu, manche nicht. Leute verlangen Besuchsrecht. Leute haben Angst vor Ansteckung ihrer Angehörigen im Heim.

Während die Kinder draußen spielen, diskutieren wir zum drölfzigsten Mal, wie es mit den Kindern zu Hause besser klappen kann. Leider scheint es nicht so zu sein, dass sich eine gute Lösung auftut. Der Mann wird fragen, ob er den Minimann eventuell mit ins Heim nehmen kann für einen Vormittag (Spoiler: nein.), ob der beste Freund mal den Großen nimmt (vielleicht, aber jetzt fängt Heuschnupfenzeit an). Es ist alles doof und es gibt keine Lösung. Es ist völlig unklar und auch eher unwahrscheinlich, dass wir einen Notbetreuungsplatz kriegen (ist das sinnvoll? Mit Mann im Heim?), Teilzeit vom Mann ist finanziell keine Option, andere Arbeitszeiten des Mannes vom Arbeitgeber nicht gewünscht. Es bleibt also dabei, dass er Überstunden sammelt, um mittwochs frei zu machen und ich 2x2 Tage mit den Kindern zu Hause bin und den Mittwoch nutze, um im Institut zu arbeiten.

Der Mann spielt eine Weile mit den Kindern und ruht aus. Ich schneide Salat, der beste Freund hilft. Wir essen gemeinsam Abendbrot. Dann die Maus, die Kinder ins Bett. Es ist "erst" 20:00 - aber ich bin komplett erledigt. Der Mann wuselt noch durch Küche und Garten.

Zwei Folgen Zoo. Ich glaube, weiter schaue ich das nicht.

Mittwoch, 6. Mai 2020

Corontäne Tag 51

Der Mann hat heute frei und übernimmt das Homeschooling und Home-Gardenmaking und Home-Aufräuming.

Ich stehe immerhin zur gewohnten Zeit auf, packe mein Kram und fahre zum besten Freund. Es ist sehr voll auf den Straßen, obwohl ich eigentlich kurz nach der "früher" üblichen Rushhour unterwegs bin. Beim besten Freund angelangt warte ich eine halbe Stunde, da er überraschend zu einem Kundentermin musste. Lese ich solange das Internet etwas leer.

Als er eintrifft machen wir erstmal Kaffee und einen großen Obstteller, als spätes Frühstück. Dann schieben wir eine Putzrunde der kleinen Wohnung ein, ist das auch mal erledigt. Mit einem kurzen Stop beim Kuchenladen fahren wir ins Institut. Da die Mensa ja nicht geöffnet ist, muss man sich was zu Essen mitbringen. Wir haben Quiche und Kuchen zum Nachtisch.

Danach holt der beste Freund eine gewartete Pumpe ab - juhu - das nächste Gerät, dass den Wasserschaden überstanden hat. Ich räume ganz viel auf und suche dabei Unterlagen vom letzten Sommersemester. Da der Kurs dieses Jahr online läuft und daher in etwas veränderter Form stattfindet, brauche ich die alten Unterlagen zur Vorbereitung. Der beste Freund macht einen Arbeitsrechner bereit zum Kollegen nach Hause transportiert zu werden. Dafür braucht es natürlich Home- statt Unilizenz, alles muss upgedated sein und evntl eine sichere VPN-Verbindung ins Institut eingerichtet werden. Ich denke nebenbei auch daran, die Blumen zu gießen. Zwischendurch kommt eine liebe Kollegin vorbei und bringt Asterixhefte für die Kinder. Wir schnacken kurz - mit Abstand und Maske.

Der Mann schickt mir Bilder. Das Homeschooling lief wohl eher nur so mittel. Da werde ich morgen aufholen müssen und wir sollten gemeinsam schauen, wie der Mann (auch wenn er nur einmal die Woche den Job übernimmt) sich ohne größere Probleme in den Arbeitsablauf integrieren kann. Nach dem Schulzeug waren die Männer aber sehr sehr fleißig, haben Miste geholt (und der Minimann Pferde geguckt) und diese dann in vorher gebauten Beeten verteilt. Erde drauf - und nach den Eisheiligen werden wir dann die vorgezogenen Pflanzen raussetzen.

Zurück beim besten Freund machen wir Salat und essen dazu Toast und Ei. Und als letztes nähen wir noch eine kurze Runde. Der gestickte Hase wird zu einem Wärmflaschenbezug vernäht. Als ich Teile zuschneide und dabei auf dem Fußboden sitze, blockiert die Hüfte wieder. Ich komme kaum wieder hoch. Mist mist mist.

Trotzdem noch fertig genäht. Danach der Vernunft gefolgt und nicht selbst gefahren, sondern das Rad vom besten Freund eingeladen und er fährt mich samt meines Autos nach Hause.

Wir trinken mit dem Mann zusammen noch ein Heißgetränk, dann radelt der beste Freund nach Hause. Der Mann und ich gucken noch ein bißchen weiter Zoo. Langsam wird es mir aber doch zu bizarr und seltsam.

Dienstag, 5. Mai 2020

WmdedgT... (im Mai) - Corontäne Tag 50

Frau Brüllen fragt: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?


Dienstag. Frühstück. Ich trinke nur Kaffee. Der Spaziergang gestern war wohl etwas zu viel des Guten und meine Hüfte protestiert stark, die Nacht war dementsprechend gruselig. Ich bin so müde und brauche mehr Kaffee.

Der Große hat heute zuerst eine lange Mathekonferenz (fast sowas wie Unterricht, es werden immerhin bearbeitete Aufgaben besprochen und es gibt Feedback an die Kinder), danach macht er direkt mit Matheaufgaben weiter, bevor das von der Kunstkonferenz abgelöst wird. Die Kinder sollen ein Selbstportrait zeichnen und als Tipp gibt es: "Setz dich eine Stunde vor den Spiegel und studier dein Gesicht, sowie verschiedene Mimiken." Ich frage mich, ob der Lehrer schon mal Fünftklässler in echt gesehen hat.

Der Minimann und ich spielen derweil ein Spiel, räumen Spiele nach oben und andere nach unten. Ich suche eine Weile für ihn Legoteile. Längeres Telefonat, mehr räumen. Ich putze die Küchenfenster und trinke mehr Kaffee. Der Große möchte mit Malen anfangen, aber nicht das Portrait. Ich knipse beide Kinder und spiele ein bißchen mit Photoline rum, während der Große ein Bild voller Naturkatastrophen malt. Joa...

Jedenfalls habe ich am Ende eine Idee, wie man zumindest jpgs nett bearbeiten kann. Das geht dann also auch mal mit dem Großen zusammen und passt ja zu der Portraitaufgabe.


Der Vormittag ist dann schon vorbei, wir essen zum Mittag die Nudelauflaufreste. Mir fallen die Augen zu. Zum Glück sind die Kinder in Minecraft verabredet, ich lege mich aufs Sofa und schlafe ein bißchen.

Später suche ich eine Figur aus dem Brettspiel, mit dem der Minimann auf dem Wohnzimmerfußboden spielt - und finde sie natürlich. Das bringt mir Dank und einen dicken Knutscher ein, weil "Mamas finden ja immer alles."

Die Kinder gehen raus und ich bin gerade mit Geld auf dem Weg nach draußen, als der Minimann reinstürmt, weil der Eiswagen kommt. Die Kinder bringen mit ein Erdbeereis mit und erzählen, dass der Eismann eine "normale" Maske trägt und - ruckzuck soll ich doch bitte eine mit Eis drauf nähen, die wir dem Eismann geben könnten. Ich glaube, ich hab keine Baumwolle mit Eis drauf.

Der Mann verpasst den Eiswagen knapp. Wir verteilen Aufgaben. Die Kinder machen eine Rasenbegehung, um Äste und Steine und Spielzeug wegzuräumen, der Mann mäht, ich grabe um. Später baue ich ein Ameisenhabitat (war ein Weihnachtsgeschenk) auf, durch das Mähen sind die Ameisen aber alle geflüchtet. Der Mann baut mit dem Großen die gesammelten Äste zum Bohnenzelt zusammen, während ich Kartoffeln und Möhren für Ofengemüse schnippele.



Die Johannisbeere will die Schnellste sein!


Bohnenzelt am ehemaligen Poolstandort.


Duschen für alle, dann Abendessen (zu dem Gemüse gibt es noch Spitzkohlpfanne mit Veggihack), Maus und Bett für die Kinder. Den ganzen Tag über checke ich meine Emails, ob der Musiklehrer antwortet - leider nichts. Hm. Werden wir also sehen, was morgen in der Konferenz passiert.

Sofa und, last week tonight und netflix für die Erwachsenen.

Montag, 4. Mai 2020

Corontäne Tag 49

Eine neue Woche - ich weiß nicht mehr die wie vielte es ist mit Homeschooling und Homeoffice und ohne KiTa.

Frühstück, Lernrunde. Diese Woche mit Wochenplan und gleich einer Ausnahme. Heute findet an unserer Schule der "Känguruh der Mathematik"-Test statt. Da ist natürlich keine Hilfe erlaubt, also schaue ich nur, dass der Login klappt und schließe dann die Bürotür hinter mir.

Mit dem Minimann räume ich dann ein wenig auf, danach spielen wir ein Brettspiel, was er sich gewünscht hatte. Das geht sogar recht gut, und es gibt nur einen kleinen Wutanfall, weil ich gewinne. Danach ist der Große fertig mit dem Test und wir schauen auf den Plan, was sonst noch anliegt.

Der Minimann geht spielen, während wir "mal kurz" die Biohausaufgabe hochladen wollen. Stellt sich raus, dass die noch gar nicht fertig bearbeitet ist. Seufz. Gnarf. Es entwickelt sich inzwischen zu einem größeren Problem, dass der Große zu Hause alle seine Selbstständigkeit aufgegeben hat und sich blind darauf verlässt, dass Erwachsene schon an alles denken oder schlimmer noch, für ihn überhaupt denken.

Wir entdecken eine Physikaufgabe. Schön. Aber: nur für Windows-Benutzer machbar. Ich weiß ja nicht, wie man das finden, soll, wenn Kinder die auf Androidtablets arbeiten oder deren Eltern Applejünger sind, einfach mal so ausgeschlossen werden. Deshalb ist die Aufgabe auch freiwillig, ebenso die dazugehörige bbb-Konferenz. Voll super! Wegen der Freiwilligkeit ist die Konferenz auch nicht im Stundenplan gelistet. Also holen wir wieder den Papierwochenplan raus und tragen es ein. Manchmal hoffe ich, dass die Kinder von dem Flickenteppich aus "wenn Fragen sind", "verpflichtend" und "freiwillig" so verwirrt sind, dass sie beim Präsenzunterricht als erstes nur noch fragen: "Müssen wir das machen?"

Und die Kinder kriegen den großen föderalen Flickenteppich, der sich in Deutschland Bildungspolitik nennt, ja nicht mal mit.

Ich lasse den Großen erstmal allein an Bio weiter arbeiten, rufe den besten Freund an und heule mich aus. Danach setze ich den Minimann vor netflix und fahre zum Einkaufen. Ich muss raus.

Eingekauft. Die eine Mitarbeiterin, die Milch einräumte, hatte ihre Maske unter die Nase gezogen. Nun ja. Beim Rausgehen stoppt der ältere Mann vor mir plötzlich und geht rückwärts, weil er ein Auto durchlassen muss. Trotz dem ich vorher Abstand hielt, knallt er fast in mich, weil ich vollbepackt nicht rechtzeitig merke, was passiert.

Zurück zu Hause ist es erstmal Zeit für Mittag. Der Große rührt Quarkklöße zusammen und verschiebt seine Mittagsverabredung auf den Nachmittag. Während die Klöße gar ziehen, koche ich Pflaumen ein. Die Kinder sollen derweil alle Küchengriffe putzen, was in einer Schrei- und Wutattacke endet und dem Großen wahrscheinlich einen blauen Fleck beschert. Ich bin es so leid und habe nicht die Kraft den Konflikt aufzulösen. Ich schmeiße den Minimann aus der Küche und mache mit dem Großen weiter Mittag.

Mittagessen. Seit heute isst der Minimann keine Pflaumen mehr, die Klöße samt Vanillesauce kommen aber gut an.

Minimann geht spielen, der Große und ich zurück zu Bio. Es ist mühsam, sehr mühsam. Zwischendurch mache ich Wäsche. Alles eskaliert etwas, als wir die Antwort auf die Biofrage durchsprechen, der Große den Text schon mal vorformuliert und ich zum Trockner gehen will mit der Ansage: bitte verschriftliche die Antwort.

Als ich fünf Minuten später zurück komme, hat er einen Satz geschrieben. Und der ist grundfalsch.

In dem Moment kommt der beste Freund und übernimmt den Großen samt der Hausaufgabe. Der Minimann und ich spielen mit dem Magnetismusprogramm, was in Physik dran sein wird. Es klingelt und das Nachbarsmädchen bringt Amerikaner. Danke dafür, die waren sehr lecker!

Der Mann kommt nach Hause. Kaffee, Amerikaner. Verzweiflung, wie man alles weiterhin stemmen soll, vor allem, weil ich inzwischen auch wieder meiner Erwerbsarbeit nachgehen sollte. Ein bißchen Flöte üben und da es einfach alles nichts hilft und der Große die tiefen Töne nicht greifen kann, schreibe ich eine Mail an den Musiklehrer und bitte darum, dass er den Großen bei der Konferenz am Mittwoch nicht vorflöten lässt.

Irgendwann geht der Mann mit den Kindern Radfahren, der beste Freund kauft ein und ich koche Nudel-Brokkoli-Auflauf. Mit Sahne! Und viel Käse! Überbacken hat bestimmt schon immer die Welt gerettet.

Noch später gehen der beste Freund und ich spazieren und machen schöne Fotos, während der Mann mit den Kindern die Maus guckt und sie ins Bett bringt.

Dann netflix und Bett.

Sonntag, 3. Mai 2020

Corontäne Tag 47 und 48

Im Prinzip ist an diesem Wochenende genau nichts passiert. Gar nichts. Ich bin total müde und erschöpft und kann mich nicht aufraffen. Alles zerrt sehr. Die unklare Schulstruktur, das unterforderte Vorschulkind, der andere Alltag, all die Jobs, die man plötzlich machen muss.

Als Elter ist man momentan: Erwerbsarbeiterin (ich in Kürze auch wieder VZ), Erzieher, Haushälter, Koch, Näher, IT-Support (intern und extern), Lehrerin (alle Fächer, bitte danke!), zwischendurch auch Handwerkerin, Projektmanagerin, Psychologin (eine Freundin hat es gerade gar nicht leicht). Dabei soll man bitte sein eigenes Seelenleben gut behandeln, regelmäßig Sport treiben und abwechslungsreich und gesund Essen. Und für alle, die diese ominöse Langeweile haben, wäre ja jetzt noch der perfekte Zeitpunkt für ein gesteigertes Maß an Selbstoptimierung, wie z.B. mal das lang überlegte Fernstudium machen, eine Sprache lernen oder Origami. Ha ha.

Das klappt eher weniger gut. Und irgendwann ist der Akku dann auch mal leer.

Was ist am Wochenende also so passiert? Ich habe das ganze Internet leer gelesen, ich habe ganz viel mit einer Freundin geschrieben, ich habe bestellte Masken genäht (noch eine offen), ich habe nochmal die heimische Restaurantindustrie unterstützt, Doctor Who und die Maus und Zoo geschaut.

Reicht ja auch irgendwie.

Freitag, 1. Mai 2020

Corontäne Tag 46

1. Mai. Neuer Monat. Lockerungen wohin man schaut - seltsame Leute wohin man schaut. War schon bekannt, dass es für das Make-up viel schicker ist, wenn man die Communitymask unter der Nase trägt? Oder die Maske kurz runter nimmt, weil man dann einfacher sprechen kann?

Ich fahre heute seit Ewigkeiten mal wieder ins Institut. Es wartet viel Arbeit auf den besten Freund und mich. Plan ist: zwei Paper einreichen, ein Risikodingsda schreiben, damit wir die Chance haben offiziell gemeinsam in Büro und Labor zu arbeiten (sonst können wir das Labor auch gleich dicht lassen), Blumen gießen, allgemeine Verwaltungsaufgaben. Außerdem IT-Zeug (alle Rechner updaten, die wir bespaßen, ein Notebook fertig installieren).

Nach vielen Stunden emsigen Arbeitens und einigen Flüchen sind wir recht durchgefroren (offensichtlich ist die Heizung abgestellt) und hungrig. Ich hatte eher weniger Zeit veranschlagt und nur Äpfel mit genommen. Es war recht mühselig die drei Worddokumente in eine ordentliche Form zu bringen, damit sie überhaupt submitted werden können. Das kommt davon, wenn man zwischendurch wenig Zeit hat, um das Paper schon während des Schreibprozesses ordentlich zu layouten und wenn der Chef dann ständig darin rumwurschtelt hilft es auch nicht besonders. Wenn dann noch Tabellen aus externen Dokumenten in sehr kruder Weise kopiert werden, wirds ganz wüst.

Aber irgendwann ist auch das geschafft, ich habe mit dem Chef telefoniert und wir haben uns auf Referees geeinigt. Und dann - funktioniert das Webportal des Journals nicht. Gar nicht. Nicht in irgendeinem Browser, nix. Der beste Freund kommt irgendwann auf die Idee, sich über seinen UMTS Stick ins Internet einzuloggen. Das klappt. Finde ich ja super, dass man aus einem UNI-Netz keine Paper submitten kann. Ich rolle mit den Augen. Immerhin funktioniert dann alles, in der Vergangenheit ist das Webportal auch öfter mal abgestürzt, ohne dass der bisherige Stand gespeichert wurde.

Wir haben ganz dringenden Abendbrothunger und bestellen Spargel (mit Schnitzel, mit Lachsfilet) beim Lieblingsdeutschen. Schönes Restaurant, prima, dass sie Abholservice anbieten.Ein Getränk gibt es gratis dazu. Netter Service, alle haben sehr schicke Masken.

Abendessen und dann bin ich eigentlich auch sehr müde.