Montag, 11. Mai 2020

Corontäne Tag 56

Erst war mir nachts total warm und schwitzig. Also Fenster auf. Dann wurde es echt sehr kalt. Hrmpf.

Der Minimann und ich hatten dann über den Tag Halsschmerzen. Ich schreie ja bei "sowas" eh immer sofort hier, vor allem, wenn es Zug / Infekt / whatever gibt, dass auf den Hals gehen kann. Gnarf. Kurzes Flowchart - nein, man solle nicht beim Arzt / Gesundheitsamt anrufen. Ich verschiebe das alles auf "falls Fieber dazu kommt" und trinke Tee.

Um 8:00 ist schon Erdkunde-TC. Der Große hat sich einen Wecker gestellt und als ich im Halbschlaf höre, dass er aufsteht, schlafe ich wohl wieder ein. Nagut. Er schafft das alleine.

Gegen 9:00 frühstücken wir, der Minimann war da auch schon auf und netflixte. Lernrunde. Es ist heute ganz ganz zäh. Der Minimann will gar nichts machen, geht aber spielen und stört nicht. Auch doof für ihn, abgeschoben zu sein. Ich kann mich nicht zerteilen.

Wir beginnen mit Deutsch, Text lesen, Fragen dazu beantworten. Ich stelle fest, dass es an strukturiertem Arbeiten fehlt, an einer Handreichung, wie man sowas überhaupt angeht. Text lesen, wichtige Stellen erkennen (ggf. markieren). Frage lesen, verstehen, passende Antworten aus Text rausziehen.

Daher wird das alles hakelig und doof. Am Ende hat der Große das Gefühl, er wäre fertig und IMMER DANN komme ich und sage, dass alles falsch ist. Er schnaubt wütend nach oben und ich finde ich später bockend unter Decken vergraben. An dieser Stelle merken wir mal an, dass er acht ja auch 55 Tage ohne einen solch emotionalen Ausbruch durchgekommen ist. Ich lasse ihm die Wahl, ob er die Aufgaben so erledigt, wie er denkt, sie seien richtig und dann eben auch möglichen die schulischen Konsequenzen trägt oder ob ich weiter helfen soll und in welchem Maß. Er möchte letztendlich doch lieber Hilfe. Wir einigen uns darauf, dass die Situation doof ist. Ich sehe auch immer weniger, dass die Lehrer (die laut letztem Lehrerbrief ja "online Unterricht" machen und so viel gelernt haben und so engagiert sind) irgendeine Form von Unterricht und Feedback anbieten. Wir sind da also weiterhin ziemlich auf uns gestellt.

Wir setzen uns dann an Mathe und es klappt - gar nicht. Obwohl Mathe sonst das Fach ist, was der Große selbstständig und allein bearbeiten kann. Es ist sehr sehr zäh, er versteht genau nix und kämpft sich durch jede Aufgabe und macht dann auch ungefähr jeden formalen Fehler, den man so machen kann.

Mittagessen. Köttbullar vom Vortag.

Ich bin platt und müde, aber der Zeitplan ist etwas hinüber. Also machen wir erstmal noch weiter mit Mathe und verschieben die eigentliche Mittagspause in den Nachmittag hinein. So richtig Zeit zum Ausruhen ist da aber auch nicht.

Der Mann kommt nach Hause und übernimmt. Der Deutschtext muss vom Schmierzettel noch abgeschrieben werden, alle Mathesachen korrigiert (da hatte ich einiges angesammelt in der letzten Zeit, das ich noch gar nicht angeschaut hatte). Der Minimann schreibt unter Protest Siebenen und Achten, ich sehe dem Mann an, dass er nach dem Arbeitstag eigentlich auch mehr Ruhe braucht. Ich verkrümele mich derweil um alle Wäsche zusammenzulegen.

Zum Abendbrot gibt es schnelle Nudeln. Danach die Maus und eine Folge "Es war einmal das Leben..." - Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle!

Kinder ins Bett, für mich noch etwas halsberuhigenden Joghurt und Lutschbonbons. Wir gucken in Timeless rein (naja).