Freitag, 8. Mai 2020

Corontäne Tag 53

Nach dem Frühstück steht heute als erstes eine Physikkonferenz auf dem Wochenplan des Großen. Derweil mache ich eine schnelle Haushaltsrunde, schaffe aber irgendwie nicht alles, was ich mir vorgenommen habe. Die Küche müsste dringend gesaugt und gewischt werden, dazu komme ich aber gar nicht.

Der Minimann spielt in seinem Zimmer und heute ist es richtig schön, denn erst baut er länger Lego und später holt er seine Pferde raus und fängt an, damit wieder zu spielen. Das hatten wir auch lange nicht.

Der Große und ich arbeiten den Wochenplan ab. Jede Menge Bio - neues Thema ist das Skelett. Dafür muss natürlich eins ausgeschnitten, aufgeklebt, beschriftet und angemalt werden. Es gibt ein Video und ein paar Aufgaben dazu. Der Große ist damit gut beschäftigt.

Zum Mittagessen wünschen sich die Kinder Eierkuchen, was mich in die skurrile Situation bringt gleichzeitig Zaumzeug anzulegen und Eierkuchen zu wenden. Die Plüschpferde sind natürlich wunderbar ausgestattet. Ich brauche allerdings wirklich lange (und Googlehilfe) um herauszufinden, wie man das Zaumzeug anlegt und auch, warum verdammtnochmal immer ein Stoffstreifen übrig bleibt. Stellt sich raus: das sollte der Führstrick sein und der bleibt einfach so hängen.

Mittagspause für alle. Ich glaube, ich will schlafen, aber dann ist doch zuviel Kleinkram zu erledigen. Ich telefoniere mit dem besten Freund, wir brauchen noch eine Wochenendplanung. Irgendwie ist aber alles aufwändig, stressig oder doof. Wir einigen uns am Ende auf das Minimalziel. Der Mann kommt nach Hause und wir besprechen uns.

Danach fahre ich zum besten Freund, der Mann und die Kinder machen den Rest des Tages gemütlich. Mit dem Wochenplan sind wir auch durch für heute.

Beim besten Freund angekommen, bin ich komplett fertig. Alle Straßen waren voll, es war nahe am Verkehrskollaps, an allen Ampeln musste ich einige Phasen warten, um voran zu kommen. Wo wollen alle hin? Ist niemand mehr im Homeoffice?

Ich komme an, es war sehr anstrengend zu fahren. Also erstmal ausruhen, ich kann auch kaum noch die Augen aufhalten. Der beste Freund geht derweil Laufen. Ich schlafe wie ein Stein und frage mich beim Aufwachen welches Jahrhundert es ist. Danach hole ich die Drostenpodcastfolgen dieser Woche nach.

Der beste Freund kommt zurück, wir beginnen Abendbrot zu machen. Das ist etwas seltsam. Es soll kleine Backkartoffeln und Backmöhren geben, dazu irgendwelche Fleischspieße. Ich schnippele Kartoffeln und Möhren, würze und öle, ab in den Ofen. Nach 40 Minuten (die wir irgendwie bei Youtube hängenbleiben und einer Doctor Who Folge, bei der ich ein Easteregg entdecke!) sind die Kartoffeln nach wie vor steinhart und überhaupt nicht gar. Nach 60 Minuten sind wir so hungrig, dass wir das Fleisch solo essen, das Gemüse in die Pfanne umschütten und dort weitere 30 Minuten vor sich hin garen lassen, bis man es essen kann. Sehr sehr seltsam.

Dann ist es schon spät, aber wir raffen uns auf (der beste Freund mehr als ich) und nähen an meinem Beutel weiter. Eigentlich nix wildes, aber irgendwie kommt man ja nie zu was. Wir nähen bis zum Reißverschlussteil. Doctor Who und das war es dann auch mit diesem Tag.