Freitag, 27. März 2020

Corontäne Tag 13

Irgendwie ein zäher, müder Tag.

Wir stehen auf. Um 9:00 - wie immer. Das ist gut, ich scheine so etwas wie einen 7-Tage-Rhythmus entwickelt zu haben. Zwischen 23:00 und 24:00 ins Bett, um 9:00 aufstehen.

Die Kinder mahlen Kaffee und bereiten das Frühstück vor. Ich dusche länger, wasche Haare. Gehe in die Küche, um Porridge zu kochen. Wunsch des Großen. Dann! Dann sehe ich, wie der Minimann unter der Küchenzeile hängt und nach etwas angelt. Der Große tut unbeteiligt. Stellt sich raus: wie haben versucht durch runterschmeißen (!!!) und mit Hilfe einer Knoblauchpresse Nüsse zu knacken. Ja - genau so sieht der Fußboden auch aus.

Während ich Müsli und Porridge richte, wuseln die Kinder also mit Handfeger, Kehrblech und Staubsauger durch die Küche. Isses da auch gleich sauber.

Frühstück. Lernrunde. Englisch, Deutsch. Alles ist irgendwie zäh und die Uhr scheint heute gar nicht voranzukommen. Um halb 12 beenden wir das erstmal. Der Minimann hat heute auch nicht sehr viel gemacht.

Statt dessen Sportrunde mit den Alba Trainern. Ich komme da ja auch ins Schwitzen. Der Minimann schaut die Hälfte der Zeit nur zu. Hrmpf.

Ich erledige Bankgedöns. Die Kinder schnippeln Obstsalat, den wir als Mittagssnack mit Mandeln und Joghurt essen. Wir räumen im Kinderschlafzimmer auf, ich stelle eine Maschine Bettwäsche an. Danach gehen die Kinder an den PC, die tägliche Minicraftrunde mit dem Kumpel.

Ich will mich zu irgendwas aufraffen, bin aber zu müde. Telefoniere mit dem besten Freund. Der ist auch müde.

Ich raffe mich zum Yoga auf und freue mich, dass die Übungen mir heute wieder mehr liegen. Der Mann kommt nach Hause. Wir tauschen uns aus, er hat viel zu erzählen, der Verwaltungsalltag im Heim hat angezogen, statt (wie gehofft) nachzulassen. Das Heim wird jetzt wieder Menschen aus dem Krankenhaus aufnehmen, unter strengen Bedingungen. Aber die Betten im KH müssen leer werden (können).

Alles wirkt ein wenig unwirklich. Das geniale Wetter draußen (die Kinder spielen inzwischen im Garten), die Ruhe, die leisen (und doch unermüdlichen) Vorbereitungen. Die Ruhe, vor dem Sturm.

Wir verquatschen den Nachmittag, hören das neue Lied der Ärzte. Irgendwann kommen die Kinder wieder rein. Es gibt Süßkram und die heutige Mausfolge. Von dort zu Alexander Gerst, von dort zum damaligen Start der Sojus, mit der er zur ISS geflogen ist, dann weiter zu einem Saturn V Start.

Der Mann kocht Abendbrot, die Kinder schauen Shaun das Schaf, ich chatte einen Moment und klingele den besten Freund aus dem Schlaf. Wir essen Abendbrot, die Kinder gehen raus, die gepflanzten Büsche gießen und spielen dort gleich weiter. Ich telefoniere nochmal mit dem besten Freund, damit er ganz wach wird und sich zu seiner Laufrunde aufmacht. Wenn man normalerweise allein joggt muss man sich jetzt immerhin nicht umstellen.

Die Kinder spielen im Kinderzimmer, wir sinken auf's Sofa. Der Mann versucht das neue Brettspiel (Scythe) zu durchdringen, ich lese das Internet leer., höre den heutigen Drosten Podcast. Die Kinder präsentieren ihre lustigen Legomännchen. Dann: Zähneputzen, CD aussuchen, Bettzeit.

Irgendwie ein müder Tag. Mal sehen, was morgen ist.