Sonntag, 31. Juli 2022

Abreise... (Tag 35)

 Abreisetag.

Bis 11:00 werden also die letzten Sachen gepackt, die Küche in Ordnung gebracht, der Müll rausgetragen, schon mal gewaschene Handtücher verräumt, die Betten abgezogen, gestaubsaugt, die Tische gewischt, die Spiegel geputzt und der letzte Rest Sand aus den Duschen gespült.

Dann beginnen wir das beliebte Spiel Auto-Tetris. Und auch wenn es am Anfang nie so aussieht - am Ende sind beide Autos bepackt. Und alles ist drin. Die riesigen Fahrradkoffer, die Rucksäcke, sieben Koffer, ein Pelicase und meine kleine Handtasche. Ach - wir selbst passen auch noch rein.

Nach dem Abschiedsgruppenfoto am Haus fahren wir zuerst nach Myre. Tanken, im "Sondagsbua" Snacks für unterwegs kaufen (welcher Crowley aus der Hölle wagt es Berliner mit PUDDING zu füllen????), die letzte Postkarte einschmeißen.

Nächster Stopp: Sortland. Wir halten nochmal in der Innenstadt, der Dönerladen hat zum GLück schon geöffnet. Da essen wir zu Mittag. Wirklich gute Pizza (mit knusprigen Pommes drauf, genial!), die wir auch gegen die sehr neugierigen Möwen verteidigen. Erst am Ende, als wir gehen, kommt eine Jungmöwe und schnappt sich einen Plastikbecher mit Sauce. L. versucht heroisch-komisch der Möwe das Plastikding wieder abzuluchsen. Ist ja nicht so schön, wenn sie lernen, Plastikzeug zu klauen und vielleicht noch zu essen. Aber vergeblich.

Wir fahren die paar Meter zum Busterminal und laden dort die Fahrradkoffer und zwei weitere Koffer, sowie M. und den Großen aus. Sie werden mit dem Flybussen günstig per Familienticket diesen Teil des Gepäcks nach Evenes zum Flughafen transferieren.

Dann nochmal zurück zur Autovermietung, dort das erste Auto abgeben und umziehen in den Mietwagen von Freund E. Über die Brücke verlassen wir Sortland und folgen der E10 etwas über zwei Stunden lang bis nach Evenes zum Flughafen, bzw. zum Hotel gegenüber. Das Wetter ist wunderbar, es ist fast zu warm (20°C, jahhaaaaa, ich hörte von der Hitzewelle im Rest von Europa). Die Seen und Fjorde schimmern in brillanten türkis-blau Tönen, auf den hohen Bergen und Gipfeln hält sich der Schnee. Noch ein bißchen und er wird in zwei Monaten vom ersten Neuschnee bedeckt. Die E10 (durchgängig mit Mittelstreifen, quasi riesig!) schlängelt sich bergauf und bergab und lässt dabei keine Kurve aus. Trotz dem ich vorne sitze, wird die letzte halbe Stunde - schwierig.

Etwas früher als Check-in kommen wir im Hotel an. Es sind zwei der drei Zimmer fertig, so dass wir schon mal ausladen können. Der Minimann sinkt samt Tablet aufs Bett. Freund E. macht sich nach kurzer Pause mit dem Auto rüber zum Flughafen, um dort M. und den Großen, sowie das Gepäck einzusammeln. Dafür muss er zwei Mal fahren, aber es klappt.

L. versucht (zum Zeitpunkt des Schreibens erfolglos) ein Taxi für morgen zu organisieren, so dass wir den Kilometer nicht an der recht viel befahrenen Straße mit den ganzen Gepäckmengen bewältigen müssen. Mal sehen, ob sich da noch etwas auftut.

Dann fällt kurzentschlossen die Entscheidung, dass fünf von sechs Personen nach Riksgränsen fahren. Da mir schon auf der Fahrt hierher schlecht geworden war, biete ich mich zum im Hotel bleiben an. Der Rest folgt der E10 bis fast nach Narvik, um dort auf die E6 abzubiegen. Bis zur Zollstation fahren sie, denn mit dem Mietwagen darf man keine Grenze queren.

Von dort geht es zu Fuß weiter nach Schweden. Nochmal das schöne Ferienhaus sehen. Im ICA Milchreiscreme und Süßigkeiten kaufen. Über den See schauen, den wir nicht sahen, weil er eine riesige, tief gefrorene, verschneite Langlauffläche war.






Ich sitze derweil gemütlich im Hotel und lese das ganze Internet leer. Morgen fliegen wir. Gedanklich offen wir alle Variationen von "funktioniert perfekt, in der Nacht zum 02.08. sind wir zurück zu Hause" bis "wir stranden in Evenes, Oslo oder Berlin".