Donnerstag, 7. Juli 2022

Regentag... (Tag 11)

 Heute ist ein Regentag und zwar so ein richtiger EsregnetdenganzenTag-Regentag. Daher verbringen wir erstmal einen drinnigen Vormittag mit Kaffee, Frühstück und (weil wir ja eben doch Erwachsene sind) mit Arbeitsdingen. L. wählt sich remote auf diversen Kundenservern ein, macht Wartungsarbeiten und führt Telefonate. Großes Plus hier: egal, wo man ist, es gibt stabiles, schnelles Internet.

Außerdem gibt es noch Neuigkeiten von Ls neuem Arbeitsvertrag und die sind zwar nicht schlecht, bringen aber jede Menge Umstellungen zu sehr unpassenden Zeiten mit sich. Leider können wir diese wichtigen Überlegungen nicht auf nach dem Urlaub verschieben, wenn der Kopf frei und man selbst entspannt ist.

Da es morgen weiter nach Andoya geht, checken wir nochmal die Puffin- und Whalewatching-Angebote, die es dort gibt. Ich bin sehr aufgeregt.

Überwiegend bin ich aber müde und auch wenn wir gestern gar nicht viel Rad gefahren sind, habe ich so richtig schwere, müde Beine.

Am frühen Vormittag raffen wir uns aber auf. Packen die zusätzlichen Lagen aus und ziehen uns an. Ganz oben drüber die Regenklamotten und dann radeln wir ein paar Kilometer die Straße weiter bis nach Hamn. Wir suchen einen Zugang zum Strand, bleiben aber erstmal erfolglos. Viele der kleinen Strände liegen an Privatwegen, die gesperrt sind. Und auch die winzige Hafenmole von Hamn ist unzugänglich. Überhaupt ist das Areal dort definitiv und sehr deutlich über unseren finanziellen Möglichkeiten. Rund um den Hafen, in dem größere Segelboote vertäut sind, stehen einige very posh, brandneue Ferienhäuser.

Wir radeln wieder zurück und ich bin plötzlich sooo müde. Auf den Sukkertoppen können wir auch nicht wandern, denn es regnet ergiebig (auch wenn zwischendurch eher ein weicher Nieselregen fällt), die moosigen Grasböden haben sich vollgesogen und die Steine sind rutschig. Kein guter Tag, um einen Berg hochzuwandern.

Wir kehren zurück zum Appartement.  Ich halte dort an und mache es mir mit meinem Buch und ein paar Süßigkeiten im Bett gemütlich. L. fährt noch eine Runde in die andere Richtung, um zu schauen, ob man dort zum Strand kommt.

Irgendwann bin ich wohl eingeschlafen. Als ich wieder aufwache, hat L. von Hundespaziergängern erfahren, wo man zum Strand kommt, meine Schaltung etwas neu eingestellt (mal sehen, ob der erste Gang nun besser reingeht) und mehr gearbeitet (und mehr Süßkram gegessen.

Wir machen Abendbrot. Nudeln, dazu Avocado-Tomaten-Käse-Salat.

Danach ziehen wir alle Lagen wieder an und gehen zum Strand. Der Zugang ist gar nicht weit weg von unserer Unterkunft. Wir gehen zum Strand und dort skype ich mit dem Minimann. Da können wir ihm gleich mal den Strand zeigen - so für die Vorfreude. Auf dem Rückweg von dem kleinen, superschönen Sandstrand mit dem türkisen Wasser und den grauen Wolken drüber, treffen wir zwei andere Radreisende. Die Frau sieht ziemlich erschöpft aus. Sie suchen einen Platz zum Zelten und wir überlegen kurz gemeinsam, ob die (hohe) Wiese hinter dem Strand geeignet ist. Es ist dort auf jeden Fall durch die Hügel drum rum gut windgeschützt, dafür ist es sicher nicht ganz so leicht, das Zelt auf dem hohen, sehr nassen Gras aufzustellen.

Ich hoffe für die beiden, dass ihr Zelt innen trocken ist und sie später warm in ihren Schlafsäcken liegen können. Ich bin definitiv nicht hart genug, um bei solchem Wetter zu zelten. Wahrscheinlich würde ich einmal durchfrieren und bis zur nächsten heißen Dusche auch nicht mehr auftauen.

Wir folgen noch einem kleinen Trampelpfad, der auf den Hügel hinter dem Strand entlangführt. Wir machen ein paar Fotos und können am Ende sogar nochmal zur Wiese runterschauen. Da steht das Zelt.




Ich bin sehr sehr dankbar, dass ich zurück in ein warmes Appartement mit einer heißen Dusche und einem kuscheligen Bett zurück kann.

Wir wollen eigentlich eine Folge Doctor Who schauen, stolpern dann aber über (andere) Reisepläne, die sich gerade unter Umständen komplett zerlegen. Das macht die Stimmung eher gedrückt und wir kommen heute Abend auch nicht zu einer Lösung. Also lese ich dann lieber noch ein paar Seiten.

Morgen soll der Wind noch mehr auffrischen. Mal sehen, wie es dann auf dem Rad wird.