Mittwoch, 29. April 2020

Corontäne Tag 44

Relativ früh aus dem Bett gekommen, die Kinder machen Frühstück, während ich Dusche und Haare wasche. Beim Anziehen schon mal überall Wäsche zusammen gesammelt.

Frühstück, Kaffee. Englisch. Der Große hat ein Login zu der Webvariante seines Englischbuches bekommen. Dort gibt es auch Dokumente zum Download und ein Erklärvideo zum present progressive. Leider hilft ihm das nicht so richtig, die wichtigen Infos daraus mit zu nehmen. Ich erklärbäre also present progressive, dann auch zum Vergleich simple present und von dort führen die Kinderfragen zu Formen von "to be", Satzgliedern, sowie Personal- und Possessivpronomen. Hätten wir das auch mal geklärt.

Die Übungsaufgabe dazu kann er dann alleine lösen. Der Minimann spielt heute lieb im Kinderzimmer. Ich kann eine Maschine Wäsche anstellen, aufräumen, die Küche in Ordnung bringen.

Dann der nächste Lernblock. Bio. Ein Experiment über Eisbärenfell. Da wir das nicht zu Hause nachstellen können, gibt es Fotos vom Experiment, sowie die Ergebnisse als Slideshow. Die Fragen klären wir gemeinsam. Das dauert ziemlich lange, auch wenn es wenigstens interessant ist, die unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Versuche zu diskutieren und herauszuarbeiten, wo der Unterschied zwischen "das Fell wärmt" und "das Fell hält warm" ist. Zwischendurch erlaube ich dem Minimann eine Runde Netflix. Ich kann mich ja auch nicht zerteilen.

Ich koche Nudeln und Gemüse (was noch so aufgebraucht werden muss. Möhre, Steckrübe), dazu heute schnell Pesto und Parmesan. Schmeckt lecker. Wir essen gemeinsam, danach haben die Kinder erstmal Mittagspause. Der Große braucht die auch, das war jetzt ne Menge Stoff für den Vormittag.

Ich räume die Wäsche von WaMa in den Trockner, dann kann gleich noch die nächste Maschine laufen. Dann brauche ich übrig gebliebenes Eiweiß auf und backe Haselnussbaisers. Die werden zwar sehr sehr flach, aber lecker.

Der Mann kommt nach Hause. Fliegender Wechsel heute. Ich packe Sportklamotten (haha, as if). Ich informiere den Mann bis wohin wir in Bio gekommen sind und was noch offen ist. Dazu eine "nice to do" Liste von Hauskram, der mal erledigt werden müsste.

Ich fahre zum besten Freund und esse schnell einen Apfel, weil mir etwas komisch wird. Dann gehen wir rüber zu seiner Mutter. Heute wollen wir das wackelige, alte Klo durch ein neues ersetzen. Das neue ist einfacher zu reinigen und auch ein paar Zentimeter höher, seniorengerecht. Wasser abstellen, Wasser leerlaufen lassen, Spülkasten leerlaufen lassen. Wandventil ab, Spülkasten ab. neues Wandventil. Wir arbeiten und so vor und alles klappt erstaunlich gut. Dank des tragbaren Minikärchers kann der beste Freund auch ohne riesen Ekelanfall (nagut, nur ein bißchen) das Abflussrohr reinigen. Neues Klo anzeichnen, abrücken, neue Löcher bohren, alles ausrichten und anschrauben. Es klappt ganz gut, wir haben ja schon Erfahrung.

Zwei Stunden später sind wir damit durch, das neue Klo glänzt im Bad, das Alte steht auf der Terrasse und wartet darauf, dass die Deponie wieder öffnet. Die Leihoma würde gerne mit uns Abendessen, was mir nicht so recht ist. Es ist ja eh schon ein großer Kompromiss, dass wir bei ihr handwerken. Wir diskutieren ein bißchen rum und haben am Ende Glück, dass es draußen aufklart. Nachdem wir alles Werkzeug weggebracht haben, mache ich draußen die Stühle und Tische trocken und wir essen mit größtmöglichem Abstand auf der Terrasse.

Zurück beim besten Freund sitzen wir noch eine Weile rum und erfahren dann Dinge, die mich einigermaßen fassungslos zurück lassen. So richtig zu irgendwas aufraffen kann ich mich auch nicht mehr. Also gammeln wir nur ein bißchen rum. Dann fahre ich nach Hause.

Der Mann war zum Zocken verabredet, ich rufe noch ein schnelles Hallo ins Mikro. Dann esse ich einen Teller Nudeln, weil ich zum Abendessen nur eine minikleine Anstandsportion hatte und jetzt großen Hunger. Wir reden noch eine Weile. Der Mann hat es irgendwie geschafft, die gesamte nice-to-do Liste abzuarbeiten, mit dem Großen Bio zu machen (inkl. Wordcrashkurs) und den Minimann zum Schreiben von Dreien zu überzeugen. Ich bin überrascht und frage mich, was ich "falsch" mache.

Duschen, ein bißchen lesen und gute Nacht.