Dienstag, 28. April 2020

Corontäne Tag 43

Wir frühstücken heute Porridge bzw. Müsli (der Minimann). Dann geht's gleich los mit einem großen Block Englisch. Der Minimann macht sogar ohne viel Kommentar eine Seite Zweien und spielt dann. Der korrigiere die Englischaufgaben und reiche sie an den Großen zurück. So geht das eine ganze Weile, bis er diesen Lernabschnitt geschafft hat.

Danach kurze Pause, schnell Haushalt, fixe Absprache mit einer anderen Mutter. Minimanns guter Freund hatte Geburtstag und wir wollen heute mal hinradeln und wenigstens ein Geschenk abgeben.

Zurück am PC - Mathe. Der Große kommt erstmal allein zurecht. Derweil bin ich mit dem Minimann im Nebenzimmer und passe seine Maske an. Überall ein bißchen aufräumen. Mittagessen kochen. Was muss weg? Ich inspiziere den Kühlschrank.

Blätterteig, ein offener Becher Schmand, Spinatblätter. Muss alles aufgebraucht werden. Also schmeiße ich noch etwas Käse und Schinkenwürfel dazu und mache eine Blätterteigrolle. Dazu gibt es übrige Kartoffeln von gestern.

Sehr sehr lecker.

Mittagspause. Ich höre ein bißchen Podcast, beantworte Emails. Ich muss ein paar Eltern wegen Geld hinterherlaufen. Leider teilt mir niemand die passende Kontonummer mit. So kann ich niemandem hinterherlaufen. Hm. Ich telefoniere mit dem besten Freund. Endlich ist der Spülkasten für das neue Klo seiner Mutter angekommen. Dem werden wir uns dann morgen nachmittag widmen. Leider ist das mit einigen zwischenmenschlichen Schwierigkeiten verbunden, der beste Freund redet sich alles von der Seele.

Es regnet.

Wir werfen uns in passende Klamotten, packen das Geschenk ein (Das Neinhorn) und radeln los. Der Minimann ist unglaublich stolz, dass an sein neues Rad eine Fahrradtasche passt und er das Geschenk selbst transportieren kann. Trotz dräuend-grauer Regenwolken kommen wir trocken an.

Die Kinder freuen sich so sehr und da werde ich schwach. Wir bleiben auf ein Stück Kuchen und Kaffee und lassen die Kinder eine Weile gemeinsam spielen. Die andere Mutter ist Grundschullehrerin, drei eigene Kinder zu Hause, Mann auf Arbeit, dazu ein enorm erhöhtes Pensum an Schularbeit, denn "homeschooling" für Zweitklässler zu organisieren, während man selbst drei kleine Kinder zu Hause hat, das Ministerium dauernd nur Allgemeinplätze von sich gibt, es für Lehrer hier erst seit dieser Woche überhaupt Notbetreuungsangebote existieren und "nebenbei" ja auch noch Konzepte für die Schulöffnungen erarbeitet werden sollen - faktisch ist das alles nicht zu stemmen.

Ich jammere sonst ungern über die (häufig nur gefühlte) Unfairness gegenüber Elternteilen, die den Großteil der Carearbeit übernehmen. Aber nun ist es (vereinfacht gesagt) schon so, dass die Wirtschaft gerettet wird und zwar auf dem Rücken von selbstaufopfernden Eltern (oft Müttern). Es wird wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass diese (meist) berufstätigen Mütter natürlich zusätzlich zu ihrer Erwerbsarbeit die Kinderbetreuung und das Homeschooling mit übernehmen können.

Ha. Ha. Ha.

Ich esse aber beim Erzählen ein sehr leckeres Stück Nussecke, die Kinder schlagen sich spielen draußen im Garten. Dann radeln wir wieder los, werden nass, ziehen schnell Regenhosen über und trampeln mit aller Kraft den steilen Berg hoch. Auch der Minimann schafft es (dank neuem Rad mit besserer Schaltung). Bilder gibts leider nicht. Ich musste ja selbst auch radeln.

Der Mann ist zu Hause. Wir machen Abendbrot (im Wesentlichen Reste aufwärmen), der Mann erzählt von den "Möglichkeiten", die er angeboten bekommen hat, um uns zu Hause etwas zu entlasten. Ich fasse mich kurz: ha. ha. ha.

Sendung mit der Maus. Eine Folge "Dino-Zug". Kinder im Bett. Ich hätte jetzt noch ziemlich viel zu tun, bin aber einfach platt. Also bleibe ich auf dem Sofa, wir schauen Zoo und gehen dann sehr sehr müde ins Bett.