Samstag, 18. April 2020

Corontäne Tag 33

Ich schlafe sehr sehr lange aus und kann dann vor lauter lange Liegen mit kaputter Hüfte / ISG kaum aufstehen. Langsames Frühstück. Bißchen dehnen, hin und her gehen. Ich nähe die zwei Masken für meine Oma und drucke ein Versandetikett. Kurze Absprache mit der Leihoma. Ja, sie ist im Garten. Wir können also in ihre Wohnung. Heute spielen wir mal Sanitärhandwerker.

Dafür müssen wir dummerweise in den Baumarkt. Ich bleibe im Auto und warte. Beobachtung Baumarkt 1: Wagenpflicht, aber die Wagen werden weder desinfiziert noch wird damit geregelt, wie viele Leute in den Markt kommen. Drinnen dann: total Chaos, Überfüllung und Leute, die sich um Gartenzeug drängeln. Ganz großes Coronakino.

Auf dem Rückweg Unfall auf sehr großer Kreuzung (nachdem dort die Ampel ausgefallen war), wir fahren einen kleinen Schlenker und laden kurz darauf Einkauf und Werkzeug aus. Im Flur der Leihoma liegt ihre Maske - sie ist nicht da. Hrmpf.

Unser Plan: Im Gästeklo das Waschbecken tauschen und das Warmwasser dort wieder anschließen, damit man sich auch sinnvoll dort die Hände waschen kann. Außerdem neue Duscharmatur anbringen.

Nach Abschalten des Hauswassers kommt zuerst der seit Jahren nicht genutzte Warmwasseranschluss dran. Und dann hört es schon wieder auf. Die Leitungen in der Wand sind so alt, dass sie 3/8" und nicht 1/2" groß. Dafür haben wir keine passenden Ventile.

Wir fahren also zu Baumarkt 2. Beobachtung: An allen Wagenhäuschen gibt es Papiertücher und Desinfektionsmittel. Man kann selbst desinfizieren und Mitarbeiter laufen ebenfalls rum und machen das. Man darf nur allein rein und muss einen Wagen nehmen. Leute werden nur stoßweise eingelassen, alle Gänge im Markt folgen einem Einbahnstraßensystem. Wieder warte ich im Auto. Auf dem Rückweg treffen wir die Leihoma auf dem Parkplatz vor ihrem Haus. Im Gespräch mit den Nachbarn samt Kindern, niemand trägt Maske, die Eltern achten nicht darauf, ob die Kinder Abstand zur Leihoma einhalten.

Wieder zurück beim Gästeklo machen wir weiter, diesmal haben wir alles, was wir brauchen. Wir installieren die Duscharmatur und treffen abermals auf unerwartete Hindernisse. Die Wandanschlüsse kommen an unterschiedlichen Tiefen aus der Wand, wir müssen eins der Zwischenstücke absägen. Außerdem scheinen die Leitungen verrostet zu sein und müssten eigentlich komplett erneuert werden. Nach einigem Rumwürgen (Pfusch zieht Pfusch nach sich) bekommen wir die Duscharmatur dicht. Wir lassen sie eine Weile ruhen, um zu gucken, ob sie auch dicht bleibt (bleibt sie, phew).

Derweil widmen wir uns wieder dem Waschbecken. Altes Waschbecken ab, neues dran. die alten Bohrlöcher passen leider nicht, also neue anzeichnen und bohren. Irgendwann ist das Waschbecken gerade an der Wand und wir setzen den Hahn ein. Alles dran, Wasser ist angestellt. Test. Nur kaltes Wasser. AAARRGGGHHHH Dank meines wunderbaren Angermanagements kriege ich keinen Kreischanfall. Stattdessen esse ich ein Snickers (wir hatten seit dem Frühstück nix mehr), wir verfolgen die Warmwasserleitung quer durchs Haus und finden im Keller die Stelle, an der sie abgeklemmt wurde. Gut: müssen wir uns keine Gedanken um Legionellen machen. Schlecht: niemand von uns kann Rohre löten, da muss der Profi ran.

Nagut, das kalte Wasser geht vorerst trotzdem. Wir bauen noch eine neue Duschstange an (um 20:00 - Kommentar: hoffentlich beschweren sich die Nachbarn nicht! Ich rolle hoffentlich nur innerlich mit den Augen), räumen auf, putzen überall, wo wir Dreck gemacht haben und tadaa.... neue Duscharmatur mit Temperatureinstellung, schicker neuer Duschkopf, neues Waschbecken (mit hoffentlich bald warmem Wasser) im Gästeklo.

Um 21:30 fahren wir wieder ab, halten ganz schnell am Einkaufsladen, kochen Nudeln und essen Abendbrot. Es reicht gerade noch für eine Folge Doctor Who bevor meine Augen zufallen.