Montag, 20. April 2020

Corontäne Tag 35

Montag. Der Mann fährt früh zur Arbeit. Jeden Tag warte ich unbewusst darauf, dass er anruft, weil es einen Coronafall im Heim gibt. Bisher zum Glück nichts, toitoitoi.

Ich mag nicht aufstehen. Die Nacht war nach der Spuckattacke des Minimanns natürlich doof. Bei jedem lauteren Atemzug war ich hellwach und hatte quasi den Spuckeimer schon in der Hand. Die Kinder bereiten Frühstück vor. Der Große geht Hühnerfüttern. Danach Lernrunde - hoffe ich. Ich fahre nämlich fix zum wieder geöffneten Schreibwarenladen meine Perry Rhodan Hefte abholen (und bringe den Kindern Süßkram mit). Kurzer Schnack mit der Besitzerin. Es dürfen zwei Personen in den Laden. Lotto ist vom Rest abgetrennt. Sie hat auch Masken genäht, alle die nähen haben das Problem, dass es weder Schrägband gibt, noch passende Gummibänder.

Nach dreißig Minuten bin ich zurück und tatsächlich lernen die beiden. Der Große macht Erdkunde, der Minimann "schreibt" und der Große liest die Buchstabenabfolgen dann vor. Ich spanne den Minimann eine Weile für Haushaltskram ein. Wir räumen und putzen, saugen und wischen. Dann sammelt er Wäsche zusammen, ich trage den Korb runter und stelle Wäsche an. Eine trockene Ladung hänge ich ab und lege sie mit dem Minimann zusammen.

Danach darf er spielen, ich schaue mit dem Großen die Erdkundezettel durch. Wir bearbeiten zwei Arbeitsblätter gemeinsam, ich zeige ihm nochmal wie man sinnvoll Infos googlet, wie man ein Tortendiagramm erstellt, wie man mit dem Geodreieck Gradzahlen abmisst. Schön, wenn man das in Erdkunde alles können soll, es in Mathe aber noch nicht Thema war.

Ich bin so müde. Zum Mittag machen wir uns Brot, ich leg mich ein Stündchen hin, während die Kinder netflixen / am PC spielen. Schlafen kann ich aber auch irgendwie nicht, obwohl ich das Gefühl habe, meine Augen würden jeden Moment zufallen.

Nach der Mittagspause scheuche ich die Kinder in den Garten und hänge draußen Wäsche auf. Die Kinder spielen aber leider nicht, sondern ärgern sich nur. Ich gehe wieder rein und beginne die Kindermasken zu nähen. Die vom Minimann sitzt nur so lala, das Gummiband ist viel zu stramm, wenn es ordentlich sitzt. Außerdem rutscht die Maske leicht von der Nase. Beim Großen sitzt die Maske noch schlechter. Da muss ich das Schnittmuster deutlich verändern und anpassen.

Der Mann kommt nach Hause und spielt mit den Kindern eine Runde Cricket, während ich an dem Nähzeug fummele und einen Versender finde, der weiches Gummiband hat. Immerhin. Der Mann und ich kochen gemeinsam und hören dabei den Drostenpodcast. Oder wir versuchen es, denn bei Youtube ist kein Ton (????) und das Handy irgendwie zu leise, zumindest wenn man währenddessen kocht. Außerdem kommen die Kinder abwechselnd wegen irgendwas reingelaufen. Dann eben kein Podcast. Dafür ein großer Topf "Thaisuppe" bestehend aus einer Dosensuppe, Glasnudeln und ganz viel Gemüse.

Ich koche allein zu Ende, denn der Minimann hat einen waschechten meltdown weil... irgendwas am Handy verstellt war. Der Mann kümmert sich und versucht recht lange herauszufinden, was überhaupt passiert ist (Steuerung des Handyspiels von rechts auf links gewechselt - konnte man wieder zurückstellen).

Wir essen, schauen die Maus und eine extra Folge Mullewapp. Dann sind die Kinder im Bett und ich könnte auch schlafen. Wir gucken noch eine Folge "Zoo". Mal schauen, ob mir das gefällt.