Tag 3 – Reykjavik
Nach zwei Tagen mit langen Fahrten gönnen wir uns und den
Kindern heute einen Tag ganz ohne Auto / Zug / Flugzeug und erkunden
stattdessen Reykjavik. Nach dem Frühstück machen wir uns gemütlich auf den Weg
Richtung Hafen, wieder an Solfar vorbei und auf die Harpa Concert Hall zu. Dort
finden im Winter zwar keine Konzerte statt, dafür aber das EVE Online
Fantreffen, wie uns große Plakate und Fahnen mitteilten. Weiter ging es am
Hafen entlang, wo einige größere und kleine Schiffe lagen. Vorbei an dem
letzten Stück Schiene auf Island und rüber in eine Seitenstraße – der
Mittagshunger meldete sich und da durfte ein Besuch bei Baejarins beztu pylsur
– dem besten Hot-Dog-Stand Islands natürlich nicht fehlen. Wir beschließen: Ja,
die Hot-Dogs sind wirklich lecker!
Ein Cache führte uns weiter im Hafengebiet entlang bis zu
einem wirklich wundervollen Spielplatz aus altem „Schrott“ – Reifen, Paletten,
einem kleinen aufgebockten Fischerboot, Netzen und Seilen. Ein Traum und
natürlich wollte der Große dort gar nicht mehr weg. Patenonkel war unterdessen
ein wenig die Umgebung erkunden und fand damit eher zufällig auch die EVE
Online Statue. Kurz darauf, der erste Cache war gerade gefunden, zog es sich
plötzlich zu, dicke Regenwolken rauschten heran. Patenonkel, Leihoma, Mini und
ich warteten vor dem Aurora Visitor Center, während Mann und der Große sich
durch den plötzlich einsetzenden Regensturm weiterkämpften um den zweiten Cache
zu finden. Wir wurden beim Warten mit einem wunderschönen Regenbogen belohnt –
die anderen beiden mit einem gefundenen Cache und mehr oder minder
durchweichten Hosen.
Es ging inzwischen auf den Nachmittag zu, die Hot-Dogs
hielten nicht allzu lange vor und wir machten uns hungrig und ein bißchen müde
auf, weiter in die Stadt zu kommen. Vorbei an den Botschaften machte der Große
langsam schlapp – bis mein Mann sich eine kleine Fotoserie ausdachte und ihn
gemeinsam mit jedem der erstaunlich unterschiedlichen Hydranten fotografierte.
Arg schwächelnd bogen wir in die Skólavörðustígur ein und konnten einen ersten
Blick auf die majestätische Hallgrimskirkja erhaschen. Bevor wir diese
allerdings eingehender inspizieren, machen wir Rast im Café Babalu. Der Gatte
hatte es beim Planungs-Stöbern im Internet entdeckt und wir wurden nicht
enttäuscht. Das Café ist unglaublich gemütlich, stuffy und urig eingerichtet,
das Essen ist wunderbar (selbstgemachte Tomatensuppe, Nutella-Cheesecake) und
das Bad (schade, kein Foto gemacht!) in einem liebevollen Vintage-Look
hergerichtet. Absolut empfehlenswert!
Frisch gestärkt gehen wir nun auf die Hallgrimskirkja zu und
ich krame die Fotoutensilien aus dem Rucksack. Häkelbart für den Großen,
Hörner-Mütze für den Mini und so machen wir Familienfotos vor der Statue von
Leif Eriksson. Damit der Mini später auch weiß, woher sein Name stammt.
Wir betreten die Kirche, lassen und von der äußerlichen
gewaltigen Silhouette beeindrucken und von der inneren Kühle und Askese
beruhigen. Mann und der Große kaufen ein Ticket für den Lift und fahren nach
oben um die Stadt aus der Vogelperspektive zu bestaunen. Derweil krabbelt der
Mini zwischen den Kirchenbankreihen rum und lacht mit anderen Touristen. Ich
bewundere die aufwendige Orgel mit ihren unglaublichen 5275 Pfeifen.
Wir schlendern langsam zurück, noch ein Stück die
Laugavegur entlang, vorbei am Chuck Norris Grill und sind am frühen Abend
zurück in der Ferienwohnung. Heute gibt es warmes Essen und wir sind alle
irgendwie richtig froh drum, auch wenn es „nur“ Nudeln mit Tomatensauce und
einer „Salami-mein Mann zaubert aus nix unglaublich leckere“-Sauce ist.