Donnerstag, 31. März 2016

Keflavik... (Island Teil 13)

Heute geht es zurück nach Keflavik. Nach dem Frühstück packen wir die letzten Sachen und während Leihoma und der Große einen letzten Strandspaziergang machen, putzen wir die Ferienwohnung und beladen die Autos.
Wehmut begleitet uns, eigentlich will niemand von uns jetzt schon fahren. Larus, unser Vermieter, ist auch da und schenkt dem Großen noch 150 Kronen - damit er auch echtes isländisches Geld mit nach Hause nehmen kann. Der Große ist überglücklich. Wir übergeben die Wohnung und hoffen, noch einmal hierher zurückkommen zu können. Wer weiß...

Wir wollen diesmal die Südstraße nehmen und fahren daher nochmal an Arnastapi vorbei. Die Straßenverhältnisse sind gelinde gesagt schlecht. Teilweise kommen wir nur sehr langsam voran, weil eine dünne Schneedecke zentimeterhohe Eisschichten auf der Straße bedeckt. Die Fahrt zieht sich ziemlich hin.

Am späten Mittag halten wir in Borganes und essen dort. Die Kinder sind irgendwas zwischen müde und aufgedreht, die beiden Männer, die seit Stunden Auto fahren erschöpft. Doch es liegen noch viele Kilometer vor uns.

Als wir uns Reykjavik nähern, der Schnee verschwindet und dafür die Autos zunehmen, haben wir fast einen kleinen Zivilisationsschock. Nach gut zehn Tagen, an denen man nur wenige Menschen und noch weniger Verkehr gesehen hat, scheint die Hauptstadt ein quirliger Verkehrsauflauf, an den man sich erst wieder gewöhnen muss.

In Keflavik verfahren wir uns ein wenig, sehen dafür aber schick gestylte Kreisel, durch die wir uns den Weg suchen. Schließlich (auf der gänzlich anderen Seite von Keflavik) kommen wir im Hotel an. Die Zimmer sind für die eine Nacht in Ordnung, das Bad riecht krass nach Desinfektionsmitteln. Egal, wir wollen hier nur schlafen. Leihoma und Papa gehen mit den Kindern noch eine Runde auf den Spielplatz, um die Kinder nach gut sieben Stunden Fahrt noch etwas auszutoben. Papa findet dabei einen Hammer, den er mitnimmt.

Wir bestellen Pizza und gehen dann früh ins Bett. Unser Shuttebus soll um 5:30h am nächsten Morgen fahren, dementsprechend früh müssen wir wieder raus.

Nach einer sehr kurzen und wenig erholsamen Nacht begrüßen uns Leihoma und der Große (der mit in ihrem Zimmer übernachtet hat) fröhlich am Frühstücksbuffet. Während ich an einem Stück Banane mümmele, isst der Große, als gäbe es den Rest des Tages nichts mehr.

Wir verstauen den Hammer in Leihomas Gepäck, bei uns ist alles voll. Dann steigen wir müde in den Shuttlebus. Am flughafen herrscht bereits die übliche Betriebsamkeit, es ist sogar relativ voll. Wir stehen in einer langen Schlange und warten auf's Einchecken.

Etwa eine Stunde später sind wir durch, schlängeln uns durch den Duty Free Bereich und müssen dann noch eine gute Stunde warten. Der Flug von Leihoma und Patenonkel geht schon früher. Wir verabschieden uns.

Im Flugzeug heißt es dann auch nochmal warten. Irgendein technisches Problem. Mit 45 Minuten Verspätung starten wir, der Pilot begrüßt uns mit "weather conditions are fine". Öhem... noch am Vortrag schrieb mit meine Ma, dass in Amsterdam die meisten Flüge umgeleitet werden musste, da Sturm Niklas über das europäische Festland tobte. Aber gut, für isländische Piloten gelten wahrscheinlich ander Regeln, was das Wetter angeht.

Wir schauen einen Film und bestellen Essen. Mini ist kurz nach dem Start schon im MaiTai auf mir eingeschlafen und schlummert auch selig den ganzen Flug weiter. Ich habe daher etwas Luftnot, die jedoch in den Hintergrund rückt, als der Mini auf meine volle Blase drückt. Ich gucke zur Uhr - noch 1,5h.

Die Landung verzögert sich wegen des Sturms ein wenig, wir ziehen Kreise über Amsterdam, die irgendwann Übelkeit auslösen. Ich will landen!

Die Landung wird ziemlich hart, doch in mir überwiegt die Erleichterung und die Aussicht, auf dem Flughafen den Mini abzuschnallen und die nächste Toilette zu finden. Alles kein Problem, auch unser Gepäck taucht wieder vollständig auf. Schön!

Wir nehmen den nächsten Zug nach Rotterdam und lassen uns dort von Opa abholen. Noch sind die Eindrücke alle viel zu präsent und frisch, um wehmütig zurückzublicken. Und vor uns liegen noch einige Tage Osterurlaub in Holland.