Samstag, 19. März 2016

One year before... (Island Teil 1)



Schon ein Jahr ist unsere wunderbare Islandreise nun her. Zeit, nocheinmal zurückzublicken.



„Vor zwanzig Millionen Jahren sah die Welt bereits so aus, wie wir sie heute kennen. Die Kontinente hatten sich zurechtgeschüttelt, die Ozeane hatten ebenso ihren Platz eingenommen wie die Gebirge – nur dort, wo heute Island ist, war nichts als Meer. Dann brachen einige Tausend Meter unter diesem Meer ein paar Vulkane aus und beruhigten sich erst wieder, als die Lave sich bis über die Wasseroberfläche aufgetürmt hatte. Gleich einer feuerspuckenden Operndiva betrat ein neues Land die Bühne der eigentlich schon fertigen Welt: Island.
Bis heute können Geologen nicht mit Sicherheit sagen, wie in diesem erdgeschichtlich späten Stadium zu einer derartig riesigen Eruption kommen konnte – eigentlich ist Island ein Ding der Unmöglichkeit.“
(Gebrauchsanweisung für Island, Kristoff Magnusson, Piper Verlag GmbH, München, 7. Auflage 2014)


Tag 1, Anreise
Der Wecker klingelt um kurz vor Sieben. Wir packen die allerallerletzten Sachen, beladen das Auto. Die Kinder frühstücken noch eine Kleinigkeit und wir beladen das Auto. Pünktlich geht es los. Wir tingeln eigentlich recht gemütlich durch die morgendliche Rushhour.
Ich setze Mann und Kinder am Bahnhof ab und fahre dann das Auto zum Parkplatz beim Patenonkel. Er wartet bereits mit seinem Gepäck und gemeinsam gehen wir rüber zu seiner Ma, unserer Leih-Oma. Sie steht auch bereit – das bestellte Taxi lässt sich allerdings nicht blicken. Fünf Minuten nach der vereinbarten Zeit ruft Patenonkel in der Zentrale an und wie wir schon überlegt hatten, steht das Taxi an einer anderen Stelle.
Nagut, Koffer geschnappt, einmal an der Reihenhaus-Reihe (komisches Wort) vorbei und siehe da: oben wartet das Taxi. Wir fahren zum Bahnhof, treffen den Rest beim Kakaotrinken und dann reicht die Zeit noch um für den großen eine Zeitung zu kaufen (Minecraft-Spezial) und für mich und den Patenonkel einen Kaffee zu holen.
Der ICE hat auch nur 5 Minuten Verspätung – noch. Kaum losgefahren halten wir einige Minuten später mitten in einem Tunnel wieder an. Vor uns hat wohl ein Zug Probleme mit den Bremsen, die Zugfahrenden werden „um einige Augenblicke Geduld“ gebeten. Etwa 15 Minuten später geht es dann auch endlich weiter, erstmal im Schneckentempo, dann doch irgendwann zügig (wenn man sich den Wortstamm von zügig vergegenwärtigt und die Dienstleistungen der DB, dann sollte das Wort eine Bedeutungswandlung erfahren).
Mit fast über einer halben Stunde Verspätung treffen wir am Flughafen Frankfurt ein, weiter geht es über lange Flure, wir suchen das richtige Terminal. Kurze Busfahrt und dann stehen wir am Check-In. Alles prima, wir haben noch ein wenig Zeit, essen die letzten Vorräte.
Dann durch die Sicherheitskontrollen, der Mini war gut im MeiTai eingebunden – aber natürlich muss der Metalldetektor piepen. Also raus, mehr Sicherheitskontrollen. Weiter zum Boarding. Der Patenonkel verschwindet gerade nochmal Richtung Toiletten, da kommt auch schon der letzte Aufruf. Wir steigen ins Flugzeug.
Bisher macht der Mini gut mit, der Große ist eh total aufgeregt und gespannt und freut sich einfach nur. Der Start klappt prima, aber dann wird es dem Kleinen doch schnell langweilig. Er wechselt von einem Arm zum anderen, lässt sich zwischendurch mit Essen ablenken und schläft letztendlich im MeiTai ein, während ich auf dem Gang „hopse“. Mir bekommt der Flug nicht so gut und während ich diese Zeilen schreibe, ist anderswo ein schlimmes Unglück passiert. Ich habe nun wirklich Angst vor dem Rückflug, da hilft es auch nicht Statistiken zu wälzen.
Unser Flug verläuft hingegen recht ereignislos und wir landen pünktlich um 16:15 Ortszeit am Flughafen Leifur Eiríksson in Keflavik. Dort werden wir von einem Mitarbeiter der Autovermietung erwartet – klassisch mit Namensschild. Die Formalitäten für die Mietwagen sind schnell erledigt und wir brechen gen Reykjavik auf.
Unsere Ferienwohnung liegt nur zwei Straßen hinter dem Solfar-Wikingerschiff und eine Querstraße weiter ist die Haupt-Innenstadtstraße. Perfekt gelegen, gegenüber ist auch noch ein kleiner (und teurer) Einkaufsladen.
Da Patenonkel und Leihoma länger zum Einchecken im Hotel brauchen, flitze ich rüber und besorge ein paar Lebensmittel für das Abendbrot. Die Kinder sind müde und erschöpft – und wir auch. Nach dem Abendbrot gehen die beiden Kleinen ins Bett, für die Erwachsenen gibt es noch eine TK-Pizza. Hauptsache schnell und satt. Während des Essens erzählen Patenonkel und Leih-Oma abwechselnd, dass ihre Zimmer überbucht waren und sie nun gemeinsam die Suite bezogen haben. Eventuell bekommen sie im Laufe der Tage aber noch zwei getrennte Zimmer.
Müde müde müde krabbeln wir dann doch recht früh in unsere Betten.