Dienstag, 29. März 2016

Arnastapi... (Island Teil 11)

Der frühmorgendliche Blick nach draußen zeigt - nicht viel. Es hat über Nacht noch einmal kräftig geschneit und selbst die Fensterscheiben sind schneebedeckt.
Nach dem Frühstück klart es auf und nichts hält den Großen noch drinnen. Er arbeitet weiter an seinem "Vieh"-Schneemann. Papa geht auch gleich mit raus, um das Auto freizuschaufeln.

Gegen Mittag kommen die beiden eingeschneit wieder rein. Also erstmal alles aus- und umziehen. Nach dem Mittag fahren wir dann die Straße nach Westen / Süden. Unser erster Halt ist Gufuskalar, eine größere Ausgrabungsstätte kurz hinter Hellissandur. Nicht, dass man wegen der Schneedecke irgendwas erkennen könnte, aber hier soll ein Cache versteckt sein. Nunja, auch dieser war wegen Schneemassen nicht zu finden. Wir fahren weiter bis nach Arnastapi, einem kleinen Ort an der Südküste der Snaefells-Halbinsel.

Dort steht Bardur, ein großer Steintroll auf dem passenderweise zwei Raben hocken. An der imposanten Steilküste nisten schon jetzt Ende März hunderte von Möwen und anderen Wasservögeln. Wir stehen eine Weile auf der Aussichtsplattform und lassen und von Meer, Wind und Wellen, sowie dem Kreischen der Vögel gefangen nehmen.
Dann zieht es sich mal wieder zu und außerdem merke ich, dass ich die Schiffsfahrt wohl doch noch weniger vertragen habe, als ich dachte. Daher machen wir uns auf den Rückweg. Patenonkel und Leihoma bleiben noch und schauen weiter den Vögeln zu, wie sie Wind und Kälte trotzen.

Allerdings kommen wir nur ein paar Hundert Meter weit, bis zur Kreuzung nach Hellnar. Dort ist ein Auto in den Graben gerutscht und drei verzweifelten Gestalten halten uns an. Es stellt sich heraus, dass es eine Familie aus San Francisco ist, die auf dem Weg zu ihrem Hotel die Kurve nicht geschafft haben. Wir bieten an, sie nach Arnastapi zu fahren, um dort nach Hilfe zu telefonieren. Der Mann möchte gern beim Auto bleiben, die Frau allerdings nicht allein in unser Auto steigen. Nagut, Patenonkel ist ja nicht dabei. Die (zum Glück) sehr zierliche Frau quetscht sich also hinten zwischen die Kindersitze und der jugendliche Sohn hockt im Kofferraum. Wir halten bei der (geschlossenen) Touristinfo und suchen jemanden, der weiterhelfen kann. Zum Glück hält nach wenigen Minuten ein Bus, der netterweise das örtliche Pendant zum ADAC ruft.

Außerdem treffen wir auf Patenonkel und Leihoma, die inzwischen auch auf dem Weg zurück waren. So können Frau und Sohn diesmal bei Ihnen mitfahren und müssen sich nicht mit in unser Auto quetschen. Wir liefern sie bei ihrem Mann ab und wünschen trotz allem noch einen schönen Urlaub. Dann fahren wir zurück.

Am Abend habe ich alle Postkarten fertig geschrieben und bringe gemeinsam mit dem Patenonkel Leihoma zum Hotel. Um das Hotel herum sind inzwischen auch (bis auf eine Zufahrtstraße) die Straßen so eingeschneit, dass ich teilweise hüfthoch im Schnee versinke. Wir finden einen Briefkasten und drehen noch eine Runde durch's Dorf.

Abend spielen wir bei Heißgetränken und Süßkram. Papa steht nachts nochmal auf, um den Mond zu fotografieren.