Donnerstag, 11. April 2019

Borkum


Wofür braucht man einen schwer beladenen Mule? Klar - für eine längere Radtour nach so vielen Wochen Baustelle. Mit Kindern.

Der Plan: mit den beiden Kindern von Eemshaven ganz im Osten Hollands bis nach Texel der westlichsten der westfriesischen Inseln radeln.

Da wir alle jedoch müde, erschöpft und wenig fit sind urlauben wir erst ein wenig auf Borkum. Außerdem fährt die Fähre von Emden nach Delftzijl erst ab Mai. Aber von Borkum kommt man prima nach Eemshaven.

Wir laden morgens früh die Räder samt Gepäck in den Nahverkehrszug nach Hannover und nach etwa einer Stunde "OMG, der Zug ist spät, der Anschluss doof, die Fähre fährt ohne uns!"-Panik, von der uns eine nette Pendlerin erlöste, steigen wir pünktlich in Hannover in den nächsten Regionalzug ein. Da darf man wenigstens ohne Probleme Räder mitnehmen.

Fünfeinhalb Stunden später steigen wir in Emden aus, radeln zum Hafen und steigen dort auf die Fähre. Sehr modern mit LNG-Antrieb. Bei wunderbarem, wenn auch kalten Wetter kommen wir auf Borkum an. Ich sags mal so: SUPER! Tolle Insel, tolle Lage und absolut verliebt war ich, als ich direkt gegenüber vom Hauptstrand die Seehundsbank entdecke.




Die Kinder buddeln sofort glücklich los und ich beglückwünsche mich kurz Gummistiefel und Schaufeln noch irgendwie ins Gepäck geschmuggelt zu haben. Es kommt manchmal eben doch nicht auf jedes Kilo an, sondern eben auch auf "was Kinder glücklich macht",

Wir haben ein schönes kleines Apartment in der Nähe der Einkaufsstrasse, leckeres Frühstück und zwei volle Tage, um Borkum zu erkunden. Und die nutzen wir auch aus. Es sind zwar nur etwas 10 oder 12°C und der Wind ist kalt, aber wir sind ja warm eingepackt und der herrliche Sonnenschein verspricht Frühling und Wärme.

Den ersten Tag verbringen wir deshalb mit einer langen Strandwanderung, schauen den Kitesurfern zu, essen leckeren Kuchen, schauen uns die schönsten Muscheln an (aber nehmen keine mit), erkunden den Spielplatz und beobachten Vögel. Es ist einfach sehr sehr herrlich und nach 18000 Schritten sind die Kinder abends auch rechtschaffen müde - wir auch.








Am zweiten Tag testen wir das Radeln über eine längere Strecke mit den Kindern - erstmal ohne Gepäck. Dafür erkunden wir das Ostland von Borkum. Die Dünenlandschaft ist wunderschön, auch wenn das Gras vom letzten Jahr noch gelb ist. Die Flora ist aber doch sehr vielfältig, außerdem entdecken wir einen Auerhahn und gaaaaaanz viele Kaninchen. Nach 20km auf dem Rad und einem 6km Spaziergang zum Oststrand sind wir voller Eindrücke. Eine so schöne Insel, so vielfältig mit Dünenlöandschaft, Strand, guten Radwegen und abendteuerlichem Wanderweg durch Marschland, das zur Zeit die Kinderstube von sehr vielen Seevögeln ist.

Nebenbei finden wir heraus, wer diesmal eine kaputte Goretex-Membran in den Schuhen hat (der Minimann und zum Glück bekamen wir superduper Halbschuhe gekauft, oh und Socken für beide Kinder und einen warmen Pulli für den Großen). Wir haben lecker Fisch gegessen, Nudeln mit Tomatensauce gegessen. Jede Menge Tiere entdeckt und beobachtet, waren lang spazieren, viel radeln, buddeln und spielen.














Borkum ist absolut empfehlenswert und ganz ganz schön für Kinder.