Samstag, 5. Oktober 2019

WmdedgT... (im Oktober)

Tagebuchbloggen bei Frau Brüllen.

Ich bin mir unsicher, wann dieser Tag beginnt oder der letzte endete. Irgendwann abends verging alles in Migräne. Ich konnte nicht mehr weiter Koffer packen oder überhaupt irgendwas. Ich lag irgendwann samt Triptan im Bett und wollte schlafen, aber meine Augenlider waren zu schwer, um sie auf den Augen abzulegen.

Also las ich noch etwas bis das Triptan begann zu wirken und ich wenigstens schlafen konnte. Denkste. Nebenwirkungen, die mein Körper IMMER mit nimmt: Übelkeit. Ich wachte also dauernd auf, wurde von Wellen von "schnell zum Klo", "ach nee, doch nicht" überrollt und schlief wieder ein. So ging das die ganze Nacht.

Morgens völlig gerädert, Krankheitsgefühl. Prima, um in den Urlaub zu starten. Irgendwie raffe ich mich auf, es ist alles sehr hektisch, jeder packt und räumt an mehreren Stellen gleichzeitig, den Überblick habe ich lange verloren.

Zu allem Überfluss stellen wir fest, dass unsere normale Ferienwohnungsurlaubspackroutine nicht erlaubt die Fahrräder mitzunehmen, zumindest nicht den Streamliner, der in den Kofferraum müsste. Mist mist mist. Also doch keine Räder mit, oder (später, weil auch erkältet) nur meins und das vom besten Freund. Dann fehlt aber mein Helm. Ach ach ach.

Eigentlich möchte ich lieber zu Hause im Bett bleiben, es pocht auch schon wieder hinter der Schläfe.

Mit zwei Stunden Verspätung fahren wir aber doch gegen Mittag los. Erst noch schnell zur Post, dann zum CNG tanken. Tankstelle 1 hat heute kein CNG, Tankstelle 2 hat CNG und den allerschlechtesten Kaffee meines Lebens. Der schmeckte irgendwie verbrannt und grauslich.

Den Rest des Tages verbringen wir auf der A7. Ich wäre auch gerne gefahren, um den Mann mal abzulösen, aber selbst Auto fahren ist raus. Die Migräne lässt zwar nach, das Pochen bleibt. Ein Krankheitsgefühl auch, vielleicht hab eine eine symptomlose Erkältung oder was auch immer.

Zwei Tank- und Pipistopps, kein Stau, trotz der allgegenwärtigen Baustellen, dann überqueren wir die Grenze nach Österreich, man könnte ein grandioses Bergpanorama sehen, wäre nicht alles in graue Wolken getaucht, aus denen es unablässig regnet. Immerhin regnet es auch auf FPÖ Wahlplakate auf denen ein Mann mit einem markanten Oberlippenbart für mehr "Nationales" wirbt. Mich gruselt es. Sehr. Immerhin kenne ich das Wahlergebnis schon und das immerhin gibt, wenn schon keinen Grund zur Freude, dann doch einen Grund zum Hoffen. Wir schlängeln uns auf romantischen Straßen einmal rund um die Zugspitze, fahren wieder nach Deutschland, durch Garmisch, Mittenwald, wieder nach Österreich und dann sind wir da. Lange Fahrt. Gegen 12h los, kurz vor 20h kommen wir an. Ohne nennenswerte größere Pause, der Mann ist rechtschaffen müde und erschöpft. Aber er hat uns tapfer und sicher hierher gefahren. Wir werden sehr sehr nett in Leutasch empfangen, schleppen unser Gepäck (Marke "Halber Hausstand") zwei Etagen hoch, kochen Nudeln, räumen ein wenig aus und sinken dann doch recht schnell müde ins Bett.

Auch wenn das Wetter gerade nicht sehr rosig aussieht, freue ich mich sehr auf zwei Wochen in den Alpen.