Donnerstag, 4. Juni 2020

Corontäne Tag 80

Irgendwann in den sehr frühen Morgenstunden glaube ich zu merken, dass der Mann zum Klo geht. Ich nuschele ihm zu, dass er bitte mit dem Ebike zur Arbeit fahren soll, denn ich brauche das Auto. Ich merke schon, wie mein Kopf wieder mehr schmerzt und pocht.

Irgendwann später schreibe ich dem Mann, dass er bitte im KiGa anruft und den Minimann für heute abmeldet. Unter keinen Umständen kann ich mit den Kopfschmerzen Auto fahren. hrmpf. Ich stelle den Wecker aus und nehme eine Ibu.

Als der Minimann aufsteht, bitte ich um Ruhe (und dass die Kinder nach unten gehen, statt im Büro zu zocken) und schlafe weiter. Wie ein Stein. Etwa anderthalb Stunden lang.

Danach bin ich zumindest fähig aufzustehen, zu duschen und Kaffee zu trinken. Das bringt mich in einen halbwegs wachen Zustand und anscheinend sind die Kopfschmerzen auch beinahe weg. Prima. Der Minimann eiert den Vormittag über eher gelangweilt rum und wartet auf die Mittagspause, damit er Minecraft Dungeons spielen kann.

Ich installiere fleißig Notebook, während der Große bei mir sitzt und Erdkunde macht. Trotzdem er mich über die anstehende Telefonkonferenz für Geschichte informiert hat, verpasst er sie dann, weil er... ewig und drei Tage auf dem Klo hockt (und dort so lange liest, bis ihm die Beine einschlafen. Selbst schuld). Er scheuche ihn an den PC, aber er fliegt dauernd aus der Konferenz, andere scheinen das gleich Problem zu haben. Dann eben nicht.

Der Minimann wird einigermaßen anstrengend. Ich trage ihm daher auf, alle Zutaten für Milchreis aus dem Kellerregal zu holen und Milchreis zu kochen. Natürlich unter Aufsicht, aber er macht das schon ganz souverän.

Die Kinder dürfen dann eine halbe Stunde an den PC, danach ist der Milchreis fertig und wir essen. Danach eine Stunde Mittagspause für alle. Die Kinder treffen sich mit Oma in Mumble, ich sitze ein bißchen surfend auf dem Sofa.

Draußen ist zwar Schietwetter, aber das hält uns ja nicht auf. Anziehen, Büchertasche schnappen und los zur Bibliothek. Als wir aus dem Auto steigen, hat der Regen aufgehört. Wir gehen zur Bib und nachdem die Kinder sich im Einbahnstraßen-jeder-nur-ein-Körbchen-System zurecht gefunden haben, gehen wir nach Büchern gucken. Erst finden sie nichts, dann sind unsere Körbe plötzlich voller neuer Bücher. Sehr schön! Der Große nimmt passend zum Geschichtsthema auch das Was ist Was Buch über die Alten Griechen mit.

Es passen gar nicht alle Bücher in diese eine Tasche (note to myself: für den Minimann eine Büchertasche nähen) und wir müssen einige so in den Armen tragen. Gut, dass der Regen aufgehört hat.

Ich halte noch beim dm, um dort zum ersten Mal seit Januar einzukaufen. Die Kinder sind eh auf dem Rücksitz in ihre Bücher vertieft. Allerdings ist die Schlange vorm dm (und dem Einkaufsladen) erschreckend lang, so dass ich doch wieder umdrehe und den Einkauf auf später verschiebe.

Zurück zu Hause gucke ich den Kühlschrank durch und lande am Ende bei Nudeln mit Tomatensauce. Ich räume Wäsche ein, beziehe die Betten neu, koche Nudeln, räume die Spüli ein- und aus und räume ein wenig rum.

Dann kommt der Mann angeradelt und wir Essen recht zeitig Abendbrot. Danach ist uns allen nach kuscheligem Sofa. Wir schauen die Maus und Es war einmal das Leben. Der Mann döst weg, ich auch beinahe. Die Kinder gehen ins Bett. Wir bleiben auf dem Sofa und gucken ein bißchen Timeless weiter.