Donnerstag, 5. April 2018

WMDEDGT... (im April)

Schon fünf Jahre lang sammelt Frau Brüllen die Tagebucheinträge am Fünften.

Nach einer schlaflosen Nacht (alle 15 Minuten auf die Uhr geschaut, seufz) von Dienstag auf Mittwoch, einer anschließenden Magenspiegelung (leider mit Sedierung) und den zu erwartenden Nebenwirkungen (Kreislauf weg, starke Schmerzen, ganz toll) schlafe ich heute aus.

Dachte ich. Um 8:30 reißen mich krass pochende Kopfschmerzen und Schwindel aus dem dösigen Schlaf. Ich bin müde. Unter der Dusche wird es immerhin so okay, dass ich ein paar Sachen zusammenraffe und mich auf den Weg zur Arbeit mache. Kurzer Erdgas-Tankstopp, dann suche ich einen Parkplatz.

Patenonkel ist schon da, was sehr schön ist, d.h. der Kaffee ist schon fertig durchgelaufen. Aufwachkaffee, dann ab ins Labor. Mischung machen, Stickstoff auffüllen, Sticki anschmeißen. Irgendwie muss heute alles gleichzeitig laufen, Arbeit, Geburtstagsvorbereitung für Samstag. Ich hab zwar den Schneidplotter mitgebracht, aber die Schneidematten vergessen. Hrmpf. Echt doof.

Mittag in der Mensa, dann eine kleine Spazierrunde durch den noch nicht frühlingshaften botanischen Garten. Die Knospen an den Bäumen sehen aber ganz vielversprechend aus. Sport und Spazieren steht für den Patenonkel ganz oben auf der Prioritätenliste, also räumen wir dem so viel Zeit, wie möglich ein. Fit zu werden ist ein langer Weg.

Der Nachmittag vergeht wie im Flug, ich google Abfallvorschriften und versuche mit unserem Sicherheitsmenschen Gaspurifier zu bestellen. Meine Geburtstagsvorbereitungs-to-do-Liste wird auch immer kürzer und der Feierabend rückt näher. Chef schaut auch kurz rein und mir entgleisen nur kurz (als er nicht hinschaut) die Gesichtszüge, als er überzeugt ist, sein Auto wäre noch super in Schuss - also trotz der vielen Macken, Dellen und regelrechten Löcher, die ein Auto vom schwungvollen Ausparken so kriegen kann.
Wir fahren durch eisekalten Wind ins Fitnessstudio und ich renne mir allen Stress eine Stunde lang auf dem Laufband ab, während der beste Freund vor mit auf dem Ergometer vorsichtig strampelt. Kraftübungen hinterher und danach freue ich mich auf die Dusche.

Es geht nochmal zurück ins Büro. Wegen Kreislauf hängt durch, beschließen wir vor Ort Abendbrot zu essen und besticken noch die letzten Waschlappen für die Mitgebseltütchen.

Irgendwann nach 22:00 ist sehr viel geschafft und ich bin sehr müde. Jetzt aber fix nach Hause. Denke ich so. Und gerate auf der Bundesstraße in den Stau. Die Autobahn ist vollgesperrt. Ganz prima, ich zuckele also mit 20-30 km/h in einer langen LKW-Schlange dahin.

Zu Hause angekommen besprechen mein Mann und ich den zurückliegenden, wie auch den kommenden Tag. Ich schaffe noch zwei Seiten "Sapiens" und entschwinde ins Reich der Träume.