Mittwoch, 4. September 2013

Marmeladenzeit...

und kleiner Ausflug in die Welt der Chemie.

Nagut, eigentlich ist immer Marmeladenzeit, sobald es frisches Obst gibt.

Trotzdem läutet das Marmeladekochen bei mir immer ein wenig den Herbst ein. Was recht schwierig zu merken ist, denn gerade erreichten die Temperaturen nochmal über 25°C und es war herrlichstes Sommerwetter.

Nach einem eher mauen Tag (Erkältung bleib weg!) schwang ich mich heute gegen Abend also in die Küche um die vom Ehemann heute auf dem Markt erstandenen Blaubeeren zu verarbeiten.

Und falls es jemanden dort draußen gibt, der noch nicht so genau weiß, wie man Marmelade kocht, kommt hier mein Rezept mit Anleitung.

Information über Gelierzucker:
Ich bin kein Freund von zu vielen Zutaten und als ich vorhin auf dem Gelierzucker die Zutatenliste las, stolperte ich über "pflanzliches Fett, gehärtet". Braucht meiner Meinung nach kein Mensch (war zum Glück die letzte Tüte, die andere Sorte hatte kein Fett) in Marmelade und macht auch geschmacklich keinen Unterschied.
Falls ihr also auch nichts extra braucht: schaut auf die Inhaltsangaben! Man kann auch das Geliermittel Pektin in kleinen Tüten kaufen und nach Anleitung mit Haushaltszucker verrühren.

Weiterhin enthalten waren in meinem fertigen Gelierzucker:

Zitronensäure - wird als Säuerungsmittel mit der E-Nummer 330 eingesetzt und kommt natürlich in vielen Früchten vor. Je nach Marmeladensorte füge ich noch extra Zitronensäure hinzu.

Kaliumsorbat - ein Konservierungsmittel mit der E-Nummer 202, das Kaliumsalz der Sorbinsäure. Sorbinsäure findet sich ursprünglich in der Eberesche (Sorbus aucuparia) und hemmt das Wachstum von Schimmelpilzen, Hefen und einigen Bakterien. Es wirkt aber nicht keimtötend und ist für den Menschen in den verwendeten Mengen unbedenklich. In der Lebensmittelindustrie wird das Kaliumsalz benutzt, da es besser in Wasser und Fett löslich ist, als die Sorbinsäure selbst.

Vorbereitung:
Es empfiehlt sich vor dem eigentlichen Kochen alle Utensilien bereit zu stellen, da man doch sehr viel rührt und am Ende zügig arbeiten muss.
Daher die Gläser mit kochend heißem Wasser ausspülen und dabei die Deckel nicht vergessen. Die Deckel trockne ich dann sofort mit einem frischen, sauberen Handtuch ab.
Um Schimmel zu vermeiden, sollte man sehr hygienisch vorgehen. Also auch wenn es lockt, leckt nicht den Rührlöffel ab, sondern tropft mit eben diesem auf euren Probierlöffel.

Man benötigt für 4-5 Gläser (je nach Größe):
1kg Blaubeeren
500g Gelierzucker (ich nehme immer 2:1)


Gewaschene Blaubeeren abwiegen und

Gelierzucker hinzufügen.


Auf den Herd stellen und bei mittlerer Temperatur warm werden lassen. Ich finde, je langsamer die Marmeladenmischung aufkocht, desto besser geliert es. Ich gebe immer einen kleinen Schuss Wasser dazu, damit unten liegender Zucker nicht anbrennt. alles gut verrühren.


Nach ein paar Minuten tritt der Saft aus den Blaubeeren. Dann kommt der Pürierstab zum Einsatz. Wenn man es eher stückig mag, kann man die Früchte auch einfach kleinkochen.


Nachdem alles schön püriert ist, stelle ich die Hitze etwas höher und rühre um. Nicht ständig, aber doch sehr regelmäßig.
 



die Marmelade sollte dann etwa drei Minuten sprudelnd kochen, ich drehe die Hitze ein wenig zurück, da die Mischung oft sehr schnell hochkocht und rühre die ganze Zeit. Nach drei Minuten die Gelierprobe machen, in dem man mit dem Rührlöffel einige Tropfen Marmelade auf einen Löffel oder Unterteller gibt. Die Tropfen sollten innerhalb von einer Minute geliert sein. Falls nicht, zwei Minuten weiterkochen lassen und die Gelierprobe wiederholen.


Sobald die Gelierprobe gelungen ist, den Topf vom Herd nehmen und die Marmelade zügig in die Gläser füllen. Ein Marmeladentrichter eignet sich da als Hilfsmittel sehr gut. Den Rand mit einem Küchentuch sauber machen und den Deckel fest verschließen.
Für Marmeladenreste, die kein ganzes Glas mehr füllen, stelle ich immer eine kleine Schüssel daneben. Die Probiermarmelade darf dann nach dem Gelieren direkt gekostet werden und hält sich noch ein paar Tage im Kühlschrank (aber meist ist sie sowieso schnell leer gegessen).


Umgedreht aufstellen, so dass die Gläser auch wirklich luftdicht verschlossen werden. Nach einigen Minuten wieder umdrehen und abkühlen lassen. Freuen!

 Und während die Spülmaschine das Geschirr wieder schön sauber wäscht, genieße ich ein Brötchen mit überbackenem Camembert und darauf die noch leicht warme Blaubeermarmelade. *mmmhhh*